Emiliano Martinez Aston Villa 2025Getty Images

"Der Junge muss zum Psychiater": Weltmeister watscht Emiliano Martínez nach Aston Villas Spiel bei PSG in der Champions League ab

Mal wieder sorgt das Verhalten des argentinischen Nationaltorhüters Emiliano Martínez (32) für Diskussionen. Im Anschluss an das Viertelfinal-Hinspiel seines Klubs Aston Villa gegen PSG (1:3) hagelt es Kritik von 1998er-Weltmeister Emmanuel Petit (54).

  • WAS WURDE GESAGT?

    In der Sendung 'Rothen s'enflamme' bei RMC Sport erklärte der ehemalige Arsenal- und Barcelona-Star, Martínez sei längst "zu weit" gegangen: "Genug ist genug. Ich bin der erste, der akzeptiert, dass Provokationen zum Fußball und zum Leben dazugehören. Aber es sollte nicht ständig in Verunglimpfungen und Belästigungen abdriften."

    Petit führte aus: "Mittlerweile erwartet man in jedem Spiel von ihm, dass er wieder eine Grenze überschreitet. Er ist doch ein guter Torwart und braucht nicht diese extreme Selbstmotivation. Aber überall, wo er hingeht, hinterlässt er Ärger über sein Verhalten."

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    WAS IST PASSIERT?

    Martínez setzte nach einer auch für ihn ereignisreichen letzten Länderspielpause im Vorfeld des Duells in Paris seine Fehde mit den französischen Fußballfans fort. Während der Anreise trug er eine Mütze, auf der er seine Titelgewinne mit der Albiceleste zur Schau stellte – unter anderem den WM-Triumph 2022 gegen Frankreich. Außerdem färbte er sich seine Haare pünktlich zum Spiel auf einer Seite in den argentinischen Nationalfarben blau und weiß.

    "Neulich meinte er in einem Interview, dass er nie zu weit gehe...", stellte Petit zweifelnd fest. "Der Junge muss eine Therapie machen und zum Psychiater gehen. Wir haben offensichtlich nicht dieselbe Definition davon, was 'innerhalb der Grenzen' bedeutet. Dieser Junge muss ehrlicherweise lernen, wie er sich emotional kontrolliert."

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Martínez polarisiert gerne auf und abseits des Rasens. In Frankreich genießt er mittlerweile einen extrem schlechten Ruf. Grund ist sein Verhalten während der Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Dort hatte er im Finale gegen die Équipe Tricolore zunächst während des Elfmeterschießens, bei dem er zum Matchwinner avancierte, die Schützen der Franzosen gezielt provoziert und verunsichert.

    Nach dem Schlusspfiff ließ er sich mit seiner Trophäe für den besten Keeper der WM-Endrunde zu einer obszönen Geste hinreißen und initiierte in der Kabine für eine "Schweigeminute" für die unterlegenen Gegner. Während der Siegesparade schaukelte er eine Puppe, die das Gesicht von Frankreich-Star Kylian Mbappé trug.

    Auch deshalb rechnete er im Vorfeld der Partie bei Paris Saint-Germain mit einem Spießrutenlauf. "Meine Mannschaft wird weniger unter Druck stehen, weil ich im Mittelpunkt stehen werde, die Fans werden mich beleidigen", erwartete Martínez bei Telefe. Angst habe er allerdings keine: "Ich habe alles unter Kontrolle." Tatsächlich wurde er von PSG-Ultras am Mittwoch schon beim Aufwärmen übel beschimpft.

    Bereits bei einem Aufeinandertreffen in der Conference League mit OSC Lille vor rund einem Jahr hatten französische Anhänger Stimmung gegen ihn gemacht. "Gegen Lille haben sie mich 120 Minuten lang ausgepfiffen, das ist ganz normal. Die Fans haben mich das ganze Spiel über beleidigt. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so beleidigt worden. Sie haben alles mit mir gemacht, und ich habe 120 Minuten lang nichts dafür getan. Die Leute haben mich jedes Mal beschimpft, wenn ich den Ball weggeschlagen habe", so Martínez.

    Auch damals aber avancierte er im Elfmeterschießen zum Matchwinner und sicherte seiner Mannschaft den Sieg. "Dann kam das Elfmeterschießen, und ich habe sie zum Schweigen gebracht."

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Nach dem Premier-League-Auswärtsspiel bei Absteiger Southampton treten Martínez und seine Mannschaftskameraden am Dienstagabend im Villa Park zu Rückspiel gegen PSG an.

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