Sportdirektor Sebastian Kehl hat in einem Interview mit der vereinseigenen Homepage auf den Transfersommer des BVB zurückgeblickt. Eine Analyse der Vorsaison habe die Verantwortlichen dazu gebracht, "dass wir auf dem Transfermarkt an der einen oder anderen Stelle etwas früher unterwegs sein wollten, um der Entwicklung nicht hinterherzulaufen. Wir wollten proaktiv Ausrufezeichen setzen."
Der Bundesliga-Zweite aus der Vorsaison, der aber in den Pokalwettbewerben bereits relativ früh ausgeschieden war, installierte nicht nur Trainer Edin Terzic als Nachfolger des entlassenen Marco Rose, sondern war auch auf dem Transfermarkt ordentlich aktiv. Unter anderem kamen Niklas Süle (FC Bayern München), Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) und Sébastien Haller (Ajax), der aufgrund einer Hodenkrebs-Diagnose vorerst aber nicht zur Verfügung stehen wird.
Kehl meint: "Wir sind großer Hoffnung, dass mit dem, was wir auf den Weg gebracht haben - mit einem neuen Trainer und seinem Team, welches eine Menge Euphorie im Umfeld hervorgerufen hat -, in dieser Saison etwas richtig Gutes entstehen kann." Allerdings benötige so ein großer Umbruch auch Zeit.
Als Grund für die durchwachsene Vorsaison führte Kehl auch die vielen Verletzungssorgen an. Und: "In der vergangenen Saison hat mir in einigen Spielen die nötige Gegenwehr gefehlt. Da bin ich ganz ehrlich. Natürlich kann es zu Beginn der Saison etwas holprig werden, das wissen wir, aber diese unbedingte Gegenwehr, die möchten wir alle und die möchte auch ich zu jeder Zeit spüren."
Der ehemalige BVB-Kapitän, der im Sommer das Amt von Sportdirektor Michael Zorc übernommen hat, betonte zudem, durch die Veränderungen im Sommer die Leistungskultur innerhalb des Vereins wieder schärfen zu wollen "und auch einen kompromissloseren Geist des Gewinnens in die Mannschaft zu bringen". Der Saisonstart der Borussia ist mit zwei Siegen in der Bundesliga und einem 3:0-Erfolg gegen 1860 München in der ersten Pokalrunde schon mal geglückt.