Dembélé kehrte im Juli nach einer miserablen EM 2024 mit Frankreichs Nationalmannschaft nach Paris zurück. Bei der Endrunde in Deutschland gelang ihm kein Treffer, im Halbfinale war für den Top-Favoriten gegen Spanien Endstation.
Bei PSG sortierte sich die Offensive nach dem Abgang von Superstar und Dembélé-Kumpel Kylian Mbappe zu Real Madrid neu. Dembélé betrieb durchaus Eigenwerbung und schlug in den ersten acht Saisonspielen achtmal zu.
Es folgte aber ein Rückfall in alte Zeiten. Zeiten, in denen es mehr um die Einstellung und das Verhalten des 27-Jährigen ging, als um dessen herausragenden Fähigkeiten als Spieler. Zeiten, in denen er sich unter anderem beim BVB einen 135-Millionen-Euro-Transfer zum FC Barcelona erstreikte und in denen er bei Barca anschließend die hohen Erwartungen enttäuschte.
Der Rückfall ereignete sich Ende September als ihn Trainer Luis Enrique nicht in den Kader für das Champions-League-Spiel gegen Englands Vizemeister FC Arsenal (0:1) berief. Beide hatten sich nach dem 3:1-Sieg gegen Dembélés Ex-Klub Stade Rennes, bei dem der Dribbelkünstler einige haarsträubende Szenen hatte, mächtig gezofft.
Der Coach begründete die Nichtberücksichtigung damit, dass Dembélé "seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen" sei. Enrique legt seit jeher als Trainer großen Wert auf Disziplin. "Wenn jemand die Erwartungen der Mannschaft nicht erfüllt oder respektiert, bedeutet das, dass er nicht bereit ist zu spielen", erklärte Enrique mit Blick auf Dembélé: "Ich habe die beste Entscheidung für die Mannschaft getroffen, und deshalb habe ich hier unterschrieben: Um eine Mannschaft zu schaffen, die eine starke Identität und viel Charakter hat".
Angesichts seiner Vorgeschichte war es durchaus überraschend, dass Dembélé mit viel Charakter auf die Ausbootung reagierte auch weitere Rückschläge, darunter eine umstrittene Rote Karte bei der enttäuschenden 0:1-Niederlage von PSG in der Champions League gegen den FC Bayern, überwand.
Der 3:1-Sieg in der Ligue 1 gegen Lyon am 15. Dezember markierte dann den endgültigen Wendepunkt. Dembélé erzielte den Führungstreffer, krönte damit eine überragende Leistung und startete seine Torserie. Sein Selbstvertrauen ist seitdem ungebrochen.