Die verschiedenen Nationaltrainer mussten bis zum 14. November ihre Kader für die WM bekanntgeben. Mit Christopher Nkunku gab es nun aber einen prominenten kurzfristigen Ausfall, der die Frage aufwirft: Bis wann darf man Spieler bei der WM nachnominieren?
Frankreich hat mit Kolo Muani direkt eine Alternative an Bord geholt, es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass sich während des Turniers noch Spieler bei den unterschiedlichen Nationen verletzen. Können die Trainer dann also zum Hörer greifen und einen anderen Profi nach Katar beordern?
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WM 2022: Wie viele Spieler sind im Kader?
Aktuell befinden sich die WM-Nationen in Trainingslagern und testen in Freundschaftsspielen, mit welcher Startelf sie im ersten Gruppenspiel auf dem Platz stehen werden.
Die Nationaltrainer durften in diesem Jahr 26 Spieler für das Turnier nominieren. Das ist durchaus ungewöhnlich, denn bei den vergangenen Weltmeisterschaften wurde die Maximalzahl auf 23 Spieler begrenzt.
Warum also kam es bei der Winter-WM in Katar zu solch einer Veränderung?
WM 2022, Kader: Warum sind diesmal 26 statt 23 Spieler dabei?
Es gibt gleich mehrere Gründe, warum Hansi Flick, Louis van Gaal und Co. 26 Spielern die frohe Botschaft überbringen durften: Die hohen Belastungen der Spieler ob des straffen Terminplans sowie die durch Corona erhöhte Gefahr von mehreren personellen Ausfällen gleichzeitig hat die FIFA dazu veranlasst, auf 26 Spieler zu erhöhen.
Aber auch der ungewöhnliche Zeitpunkt der umstrittenen WM ist ein Grund für die Aufstockung, da zahlreiche Spieler bereits gleich nach dem Turnier wieder für ihre Vereine auf dem Platz stehen müssen.
Alle Informationen zur Erhöhung auf 26 Spieler findet Ihr hier.
imago imagesWM 2022: Bis wann darf man Spieler nachnominieren?
Bis wann dürfen die Trainer also Spieler nachnominieren? Dies ist bis 24 Stunden vor dem ersten Gruppenspiel einer Mannschaft möglich, danach müssen die Trainer auf das bis dahin nominierte Personal zurückgreifen.
Was passiert, wenn sich ein Spieler während des Turniers verletzt? Auch dann gibt es für Trainer unter einer Bedingung die Möglichkeit der Nachnominierung: Bei einer nachgewiesenen, von der medizinischen Abteilung der FIFA überprüften Verletzung eines Spielers ist es möglich, einen anderen Spieler nachzunominieren.
WM 2022 Nachnominierung: Die DFB-Elf vor Turnierstart
Hansi Flick checkte für die WM-Mission ganz vorbildlich als Erster ein. Bereits am späten Nachmittag schlenderte der Bundestrainer durch die Lobby des Hilton Airport Hotel in Frankfurt, unter dem Arm immer eine Aktentasche - womöglich mit seinem Masterplan für den fünften Stern. Auf seine Spieler musste der Chef dann doch etwas länger warten, fast bis Mitternacht trudelten seine Auserwählten für das Wüstenabenteuer ein.
Denn der Bayern-Block um Serge Gnabry, Jamal Musiala, Leroy Sane und Thomas Müller gönnte sich beispielsweise in der Münchner Arena noch das NFL-Spektakel mit Tom Brady, Mario Götze und Co. glänzten nach Ankunft des Bundestrainers gar noch selbst auf dem Rasen. Doch die Erkenntnisse des letzten Bundesliga-Wochenendes waren für Flick beruhigend - die Form passt bei einem Großteil des Teams.
"Ich sehe keine Nation, die uns meilenweit voraus wäre", sagte auch Ilkay Gündogan voller Selbstbewusstsein. Es gebe zwar Mannschaften, die individuell auf einzelnen Positionen vielleicht besser besetzt seien, "aber zuletzt hat immer die Nation den Titel geholt, die als Mannschaft funktioniert hat", meinte Gündogan. Daher sei definitiv zu erwarten, "dass wir ein sehr gutes Turnier spielen".
Der starke Bayern-Block um Kapitän Manuel Neuer, den derzeit überragenden Musiala und den treffsicheren Gnabry wird das Gerüst des viermaligen Weltmeisters bilden. "Wir wollen diesen Schwung aus dem Verein mit in die Mannschaft bringen. Das ist wichtig, damit wir mit einem guten Gefühl auf dem Platz stehen", sagte Neuer nach dem souveränen 2:0-Erfolg bei Schalke 04.
Viel Zeit um in WM-Stimmung zu kommen, bleibt der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht. Schon am Montagmittag hob in Frankfurt der Flieger Richtung Maskat/Oman ab - übrigens mit einer klaren Botschaft an den WM-Gastgeber: "Diversity Wins", steht auf der Lufthansa-Maschine, Vielfalt gewinnt.
Da ist es hilfreich, dass am Wochenende nach den Ausfällen von Timo Werner, Marco Reus, Florian Wirtz, Lukas Nmecha und Florian Neuhaus erst einmal keine weiteren Verletzten dazu gekommen sind. Doch einige Stars mussten noch ihren Frust verarbeiten. "Bis Sonntagabend zur Anreise bin ich extrem angekotzt, aber du musst den Schalter finden", sagte Brandt nach der Niederlage von Borussia Dortmund in Mönchengladbach (2:4).
Das WM-Fieber ist langsam messbar. "Wir haben ein besonderes Ereignis vor der Brust, auf das ich mich riesig freue", sagte Debütant Niclas Füllkrug.
Flick muss nun bis zum Auftaktspiel am 23. November im Khalifa International Stadium gegen Japan eine schlagkräftige Truppe formen. Da kommt es dem Bundestrainer gelegen, dass die zwischenzeitlich schwächelnden Bayern rechtzeitig zum Jahreshöhepunkt mit zehn Pflichtspielsiegen in Serie wieder in bester Verfassung sind.
"Die Bayern-Spieler sind in einer guten Form", stellte Flick zufrieden fest, betonte aber gleichzeitig: "Wir brauchen alle." (SID)
