Auch im dritten Spiel nach der Corona-Pause gab es für den FC Schalke 04 nichts zu holen. Gegen Kellerkind Fortuna Düsseldorf verloren die Knappen mit 1:2 und warten seit nunmehr zehn Spielen auf einen Bundesliga-Sieg. Gegen den SV Werder Bremen haben die Königsblauen am kommenden Samstag (15.30 Uhr im LIVE-TICKER) erneut die Chance, einen Schritt aus der Krise zu machen.
Cheftrainer David Wagner steht dabei immer mehr unter Druck und zeigte sich im Anschluss an die Partie ratlos.
Außerdem: Rabbi Matondo zieht nach seinem Wechsel zu Schalke ein Zwischenfazit.
Hier gibt es alle News und Gerüchte rund um den FC Schalke 04 vom heutigen Donnerstag.
Alle Neuigkeiten aus den vergangenen Tagen findet Ihr unter folgenden Links:
- Dienstag: Rabbi Matondo spricht über Manchester-United-Gerüchte
- Montag: S04 nach Pleite von Gegner verspottet
- Sonntag: Wiedergutmachung gegen Augsburg?
FC Schalke 04 - Ratloser David Wagner unter Druck: "Zu nichts anderem in der Lage"
David Wagner rechtfertigte seine missglückte Mauertaktik mit einer traurigen Wahrheit. Zwischenzeitlich weniger als 25 Prozent Ballbesitz, und das bei einem Abstiegskandidaten? Genau das war der Matchplan des zunehmend angeschlagenen Trainers von Schalke 04. "Wir sind im Moment zu nichts anderem in der Lage", stellte der Coach nach dem 1:2 (0:0) bei Fortuna Düsseldorf fest - und wirkte dabei erschreckend ratlos.
Zehn Spiele, 3:24 Tore, kein Sieg - so lange musste eine Schalker Mannschaft seit 1997 nicht mehr auf einen Bundesliga-Dreier warten. Die Königsblauen stürzten mit ihrer destruktiven Spielweise in der Rückrundentabelle auf den letzten Platz ab, drei Spiele nach der Corona-Zwangspause verlor kein anderes Team der Liga. Der hochverschuldete Traditionsklub droht bereits zum dritten Mal in vier Jahren das europäische Geschäft zu verpassen.
Noch halten die Verantwortlichen aber anscheinend die Füße still, Jochen Schneider stützte unmittelbar nach Abpfiff am Mittwoch seinen taumelnden Coach. "Es ist nicht richtig, es alleine am Trainer festzumachen. Da gehören alle im Verein dazu", sagte der Sportvorstand am Sky-Mikrofon: "Die Kritik ist Kritik an uns allen. Alle müssen die Dinge besser machen."
Imago ImagesEine weitere Pleite gegen Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr im LIVE-TICKER) kann sich der im Sommer verpflichtete Wagner aber eigentlich kaum erlauben. Den Gelsenkirchenern fehlen schon fünf Punkte auf einen Europapokal-Platz. Die beispiellose Formkrise, die sich in noch ungefährlicher Form schon zum Ende der starken Hinrunde (Platz fünf) angedeutet hatte, gefährdet längst den Erfolg einer gesamten Saison - und den des Trainers.
Wagner befindet sich, im wahrsten Sinne, im Verteidigungsmodus. Als "einzig mögliche" und "einzig richtige" Taktik bezeichnete der 48-Jährige den defensiven und "vollkommen anderen Ansatz" in Düsseldorf. Und als Weston McKennie (53.) nach einem Freistoß per Kopf zur Führung traf, schien das Mauern auch aufzugehen. Dann aber drehten Rouwen Hennings (63.) und Kenan Karaman (68.) die Partie ebenfalls nach Standardsituationen.
"Wir können das, was wir in der Vorrunde über lange Zeit gespielt haben, in der Rückrunde nicht mehr machen. Es liegt an uns, einen neuen Ansatz zu finden", bekräftigte Wagner. In Düsseldorf bot er im dritten Spiel seit dem Restart das bereits dritte System auf, die vorherigen beim 0:4 bei Borussia Dortmund und beim 0:3 gegen den FC Augsburg fruchteten jedoch genauso wenig wie nun das bei der Fortuna. Als in der Schlussphase Innenverteidiger Salif Sane als Mittelstürmer in Erscheinung trat, wirkte dies wie eine Verzweiflungstat.
Dabei ist die Qualität zweifellos vorhanden. Neben dem neuesten Rekonvaleszenten Suat Serdar fehlten in Düsseldorf zwar Omar Mascarell, Benjamin Stambouli und Amine Harit. Zugleich kehrte ein Leistungsträger wie Ozan Kabak aber in das Aufgebot zurück. Dass Wagner mit seinem millionenschweren Kader die aktuelle Mauer-Taktik als die im Moment größte Chance bezeichnet, um Punkte zu holen, ist ein zentraler Kritikpunkt am Trainer.
Angesichts der bislang schlechtesten Rückrunde der Vereinsgeschichte muss Wagner schleunigst eine funktionierende Lösung präsentieren. Im Schalker - und seinem Interesse.

FC Schalke 04 - Rabbi Matondo zieht Zwischenfazit: "Glücklich in Deutschland"
Schalke-Youngster Rabbi Matondo hat ein erstes Zwischenfazit seit seinem Wechsel zu den Königsblauen im Januar 2019 gezogen. "Ich bin erwachsener geworden", erklärte der 19-Jährige im Gespräch mit den Manchester Evening News: "Ich bin ohne meine Familie umgezogen. Ich habe noch nie im Ausland gelebt, also war das für mich eine völlig neue Erfahrung." Der Klub habe ihm dabei "sehr geholfen".
Seit seinem Transfer kommt der Waliser allerdings noch nicht wie gewünscht zum Zug. "Im Seniorenbereich zu spielen und sich an die Liga zu gewöhnen, war ein großer Schritt für mich. Du spielst jede Woche gegen Stars in vollen Stadien", ergänzte er: "ich weiß, dass bei mir noch mehr geht, also arbeite ich hart daran, mich zu verbessern."
Insgesamt sieht er seinen Wechsel als richtigen Schritt. "ich bin glücklich in Deutschland", schloss Matondo.
imago

