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Der Weg ins Final Four: Warum Juventus den Champions-League-Titel braucht

Juventus ist ein echtes europäisches Schwergewicht. Niemand hat mehr Titel in der Serie A oder der Coppa Italia gesammelt. In dieser Saison wird sich die Alte Dame zum Klub krönen, der zum ersten Mal in der Geschichte des italienischen Fußballs sechs Meisterschaften in Folge feiern darf. Und nur Lazio steht einem dritten Double in Folge noch im Weg.

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Die Bianconeri sind auf nationaler Ebene längst das absolute Nonplusultra. Sie lassen ihre Rivalen nicht nur in der Tabelle hinter sich, sondern schnappen ihnen auch ihre besten Spieler weg. Die Verpflichtungen von Romas Miralem Pjanic und Napolis Gonzalo Higuain hatten jeweils große Tragweite.

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Dennoch steht Juve nicht an der Spitze der Nahrungskette. In den sechs Jahren der Vorherrschaft in Italien haben Spieler wie Paul Pogba, Arturo Vidal oder Alvaro Morata Turin verlassen. Selbst die Alte Dame ist machtlos, wenn die Größten der Großen ankommen. Paulo Dybala ist das jüngste Beispiel für einen Juve-Star, der mit einem Wechsel zu einem noch größeren Klub in Verbindung gebracht wird.

Barcelona celebrate Juventus Barcelona Champions League final 06062015Getty Images

Zwei Sätze aus zwei verschiedenen Interviews, aus zwei verschiedenen Jahren, ausgesprochen von zwei der prägenden Figuren des Klubs, bringen es auf den Punkt.

"Wir müssen die Champions League nicht zu einer Obsession erhöhen, es sollte ein Traum bleiben", sagte Trainer Massimiliano Allegri im März 2016. "Aber in dieser Saison wäre es eine logische Folge", betonte Torwart-Legende Gianluigi Buffon vergangene Woche.

Allegris Beharren darauf, dass europäische Dominanz ein Traum bleibt, zeigt, dass Juventus um seinen Platz in dieser schnelllebigen, globalisierten Fußball-Welt weiß. Denn dort ist die wahre Elite unantastbar.

Buffons Kommentar indes lässt vermuten, dass Juve bereit ist, den Kreis der absoluten Schwergewichte wieder zu betreten. Marcello Lippi jedenfalls, der Trainer, der Juve zum bisher letzten Triumph des Vereins in der Königsklasse führte, glaubt: "Wir sprechen vom besten Team in Europa."

Bonucci Barzagli Chiellini JuventusGetty Images

Und offenbar ist jeder fokussiert. Klar, Pogba und Vidal sind gegangen. Aber Leonardo Bonucci entsagte den Verlockungen aus England, Dybala hat kürzlich einen neuen Vertrag unterschrieben.

Bonucci zu halten, war ein Schlüsselmoment. Vielleicht der beste Innenverteidiger Europas, wenn es um weitreichende, präzise Pässe in der Spieleröffnung geht. Seine Rolle beim Formen der besten defensiven Einheit im Weltfußball ist enorm. Und zur Absicherung hat man ja auch noch den großartigen Buffon hinter sich.

Eine weitere beachtenswerte Qualität der Turiner: Ob bei Lilian Thuram, Andrea Pirlo, Patrice Evra oder nun Dani Alves - nur wenige Klubs in Europa sind in der Lage, ausklingende Karrieren so gut zu verlängern wie Juve. Giorgio Chiellini und Andrea Barzagli sind bereits 33 respektive 35, Buffon 39 Jahre alt.

Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Eine der besten Verteidigungsreihen der Geschichte, die in der bisherigen Champions-League-Saison erst zwei Gegentore zugelassen hat, hat wahrscheinlich nicht mehr lange Bestand. Und Coach Allegri wird von den finanzstarken Klubbesitzern aus der Premier League umgarnt.

Gonzalo Higuain Monaco Juve Champions League 03052017Getty

Kaum ein Verein auf der Welt hat in den letzten Jahren so viel investiert wie Juve. Der letzte echte Flop dabei war wahrscheinlich Diego, der einst für 25 Millionen Euro kam. Aber um sich wirklich als Klub an der Spitze des Kontinents zu fühlen, braucht Juventus einfach den Champions-League-Titel.

Die 90-Millionen-Euro-Verpflichtung von Higuain war ein echtes Statement in diese Richtung. Die Serie A hätten die Bianconeri wahrscheinlich auch mit einem Stürmer beherrscht, der die Hälfte kostet. Doch Pipitas Ankunft war ein Zeichen dafür, dass Juve so weit ist, den nächsten Schritt zu gehen und Barca, Real Madrid oder Bayern die Stirn zu bieten.

Der Doppelpack von Higuain in Monaco vergangene Woche ließ Juve mit einem Bein ins Endspiel einziehen. Der Argentinier steht in dieser Saison nun bei fünf Toren in zehn Einsätzen - seine beste Ausbeute aller Zeiten in der Königsklasse. Am Dienstag muss Juventus wieder liefern - die Alte Dame ist Feuer und Flamme. Und bereit, ihren Thron wiederzuerklimmen.

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