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Als Claudio Pizarro ein Angebot von Real Madrid ausschlug


HINTERGRUND

Nach 20 Jahren Bundesliga, 490 Einsätzen (die meisten aller Ausländer) mit 197 Treffern, unter anderem sechs deutschen Meisterschaften und einem Champions-League-Triumph war für Claudio Pizarro Schluss: Die Stürmer-Ikone beendet im Juli 2020 ihre aktive Laufbahn.

Der mittlerweile 42-Jährige kann auf eine eindrucksvolle Karriere zurückblicken, entwickelte er sich doch zu einer absoluten Legende der deutschen Beletage. Womöglich hätte der Angreifer sogar noch weitere Erfolge in seiner Vita stehen haben können, hätte er 2001 nicht einen Wechsel zu Real Madrid abgelehnt.

19 Tore in 31 Spielen: Pizarro hatte die Qual der Wahl

Zu jenem Zeitpunkt war Pizarro noch 22 Jahre jung und hatte soeben seine zweite Spielzeit bei Werder Bremen mit 19 Toren in 31 Ligapartien beendet. In seiner Premierensaison waren dem Torjäger bereits zehn Treffer in 25 Auftritten gelungen. 

Die Vereine standen folglich Schlange, um den Peruaner unter Vertrag zu nehmen, wie er im Sommer in einem Live-Video auf Instagram verriet. Pizarros Vater, der gleichzeitig als sein Berater fungierte, legte seinem begehrten Sprössling eine Liste mit fünf Vereinen vor. "Ich habe mir die Liste angeschaut und konnte es nicht glauben“, erinnerte sich der Ex-Profi: "Es war etwas ganz Besonderes für mich: Eines der Teams war Real Madrid.“

Claudio Pizarro Werder Bremen Bundesliga 19091999Getty Images
Bild: Getty Images

Der Kader der Königlichen bestach seinerzeit durch Namen wie Luis Figo, Robert Carlos oder Fernando Hierro, dazu die Offensivstars Fernando Morientes und Raul. Große Konkurrenz für den aufstrebenden Stürmer also. "Zu dieser Zeit hatte Real Madrid Spieler von großer Qualität, ich hätte dort viel weniger gespielt“, begründete er rückblickend seinen Entschluss.

Neben den Madrilenen reihte sich auch der FC Bayern München bei den Interessenten ein - und erhielt den Zuschlag. "Das Angebot war finanziell viel besser", gab Pizarro zu. Auch die Tatsachen, dass er das Land bereits kannte und die Konkurrenzsituation an der Säbener Straße eine andere war, seien ausschlaggebend gewesen. In München waren seinerzeit Giovane Elber, Carsten Jancker, Alexander Zickler und Nachwuchshoffnung Roque Santa Cruz für das Toreschießen zuständig. 

Pizarro scheiterte in der Champions League mit Bayern an Real Madrid

Beim deutschen Rekordmeister knüpfte Pizarro nahtlos an die Vorsaison an, traf 15-Mal in 30 Bundesligapartien. Im Kampf um den Titel musste man sich allerdings Erzrivale Borussia Dortmund geschlagen geben und beendete die Saison noch hinter Bayer Leverkusen auf Rang drei.

Auch in der Königsklasse gingen die Bayern leer aus. Im Viertelfinale war trotz eines Pizarro-Treffers beim Hinspielerfolg Endstation - ausgerechnet gegen Real. Das Team von Vicente del Bosque setzte sich am Ende der Spielzeit gegen Leverkusen die europäische Fußballkrone auf.

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Bild: imago images / Horstmüller

Man kann nur mutmaßen, wie die Karriere des 85-fachen peruanischen Nationalspielers verlaufen wäre, hätte er den Schritt in die spanische Hauptstadt gewagt. 

So entwickelte er sich dennoch vor allem bei Werder und dem FCB zu einer Ikone. Was den Henkelpott angeht, durfte er 12 Jahre später dennoch jubeln: 2013 holte er bei seinem zweiten München-Engagement gegen den BVB das Triple.

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