Emili Rousaud, ehemaliger Vizepräsident des FC Barcelona, der ebenso wie fünf weitere Vereinsdirektoren am Donnerstagabend zurückgetreten war, vermutet beim spanischen Meister illegale Bereicherung an Klubgeldern.
"Ehrlich gesagt, glaube ich das", antwortete Rousaud bei RAC1 auf die Frage, ob seiner Ansicht nach jemand Profit aus der Vereinskasse geschlagen habe. Konkret wurde er allerdings nicht: "Ich glaube nicht, dass es jemand aus dem Vorstand war. Ich weiß nicht, wer es war, darüber kann ich nur spekulieren."
Rousaud weiter: "Wenn man für etwas, das 100.000 Euro wert ist, eine Million Euro bezahlt, kann davon innerhalb oder außerhalb des Vereins jemand profitieren. Ich glaube nicht, dass es jemand aus dem Vorstand war, aber wenn es eine Diskrepanz gibt, dann bedeutet das, dass sich jemand illegal bereichert hat."
FC Barcelona reagiert auf Vorwürfe von Rousaud
Barca reagierte am Karfreitag mit einem Statement auf Rousauds Anschuldigungen. Darin heißt es: "Angesichts der schwerwiegenden und unbegründeten Anschuldigungen, die heute Morgen von Emili Rousaud in verschiedenen Medien erhoben wurden, bestreitet der FC Barcelona kategorisch jede Handlung, die als Korruption qualifiziert werden könnte, und behält sich daher das Recht vor, gegebenenfalls ein Strafverfahren einzuleiten."
Rousaud und seine fünf Mitstreiter hatten ihren Rücktritt einerseits damit begründet, mit dem Umgang von Barcas Führungsebene mit den Herausforderungen der Coronakrise nicht zufrieden gewesen zu sein. "Wir haben diesen Punkt erreicht, an dem wir gemerkt haben, dass wir das Krisenmanagement des Klubs mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen können", heißt es in dem Erklärungsschreiben.
Andererseits habe das sogenannte "Barcagate" eine Rolle gespielt. Damit ist gemeint, dass Präsident Josep Maria Bartomeu das Unternehmen "I3 Ventura" beauftragt haben soll, frühere und aktuelle Mitarbeiter Barcas, unter anderem auch Lionel Messi und Pep Guardiola, via Social Media gezielt zu diffamieren, um die Klubbosse in der Öffentlichkeit zu stärken.


