Zwei Superstars im Gespräch und die große Rodrygo-Frage: Diese Transfers braucht Xabi Alonso bei Real Madrid nach der Klub-WM-Schmach und titellosen Saison

Luka Modrics Zeit bei Real Madrid war abgelaufen. Er hatte seinen Zenit längst überschritten, seine Einsatzzeiten nahmen von Jahr zu Jahr ab. Trotzdem ist der Kroate als Führungsspieler und mit seinen besonderen technischen Fähigkeiten praktisch unersetzbar - und wird der AC Mailand sicher weiterhelfen. Zwei junge Spieler könnten in seine Fußstapfen treten.

Der 20-jährige Arda Güler zeigt zwar immer wieder, wie groß sein Potenzial ist. Doch er ist noch nicht bereit, so viel Verantwortung zu tragen und Woche für Woche abzuliefern. Neuzugang Franco Mastantuono könnte Modric ebenfalls beerben. Doch auch er wäre wohl nicht direkt auf dem Niveau von Modric.

Was die Blancos brauchen – und was ihnen seit dem Weggang von Toni Kroos fehlt – ist ein erfahrener, ruhiger Mittelfeldspieler, der die Dinge im Griff hat und in wichtigen Spielen einen kühlen Kopf bewahrt. Denn Zeit zu lernen bleibt in Madrid nur wenig. Ein Routinier muss her. Dabei könnte Rodri von Manchester City in den Fokus rücken, dessen Transfer sogar oberste Priorität genießen soll.

Alonso setzte Rodrygo bei der Klub-WM nicht ein, ein Abgang des Brasilianers noch in diesem Sommer ist wahrscheinlich.

Der rechte Flügelspieler, der auch als Mittelstürmer auflaufen kann, war anfangs unter Trainer Carlo Ancelotti noch Stammspieler. Doch konstant überzeugen könnte er im Schatten von Kylian Mbappe und Vinicius Jr. nicht wirklich.

Der Brasilianer würde wohl eine Ablöse von rund 100 Millionen Euro einbringen - und dürfte deshalb wohl gehen. Der FC Arsenal und der FC Bayern sollen an ihm interessiert sein. Auch der FC Liverpool könnte zuschlagen, sollte sich Luis Diaz den Münchnern anschließen. Mit der Ablöse für ihn könnte Real noch weitere Spieler verpflichten ...

Bei der Vorstellung von Trent Alexander-Arnold sagte Präsident Florentino Perez, dass Real Madrid und der FC Liverpool eine großartige Beziehung hätten. Nach dem Rechtsverteidiger wollen sich die Spanier nun offenbar noch einen weiteren Defensiv-Akteur von der Anfield Road schnappen.

Ibrahima Konate schien vor weniger als einem Jahr kurz vor der Unterzeichnung eines neuen Vertrags bei Liverpool zu stehen, doch die Verhandlungen scheiterten. 2026 läuft der Vertrag des französischen Innenverteidigers auf der Insel aus. Aus Sicht von Madrid macht das fast schon "zu viel"Sinn. Konate befindet sich mit 26 Jahren im besten Alter und könnte mit Dean Huijsen das Defensiv-Duo bilden.

Eder Militao und David Alaba fehlen Real ohnehin ständig verletzt. Auch ein Transfer in diesem Sommer könnte Sinn machen.

Es ist nach wie vor sehr schwer vorstellbar, dass Kylian Mbappe und Vinicius Jr. erfolgreich zusammen spielen können – bei der Klub-Weltmeisterschaft sah Real mit nur einem der beiden auf dem Platz neben Gonzalo Garcia besser aus. Doch Vini wird voraussichtlich bleiben.

Real hat zwei der fünf besten Stürmer der Welt in seinen Reihen. Und wenn sie in Form sind, sind sie das beste Sturmduo – und das mit Abstand. Das Problem ist nur, dass dies selten der Fall ist. Der offensichtliche Grund dafür ist, dass sie am liebsten auf derselben Position spielen. Alonso hat im Sommer in den Vereinigten Staaten experimentiert, indem er Vinicius auf die rechte Seite stellte oder Mbappe ins Zentrum zog, aber das sah nie flüssig aus.

Trainer Alonso muss nun eine brilliante Taktik entwickeln, um die beiden Einzelkönner auch im Team brillieren zu lassen. Er muss Vinicius nach einer enorm schwachen Saison zurück in die Form bringen, die ihn 2024 in die Nähe des Ballon d'Ors brachte.

Wenn Rodrygo nicht der Richtige ist, wer spielt dann auf der rechten Seite? Real hat eine Reihe von Spielern, die diese Position besetzen könnten - doch keiner von ihnen ist weltklasse. Ironischerweise wäre Federico Valverde vielleicht die beste Option in einem 4-3-3, aber er wird eher im zentralen Mittelfeld oder sogar als rechter Außenverteidiger gebraucht. Brahim Diaz könnte ebenfalls rechts spielen, aber er ist noch nicht ganz auf dem Niveau, das bei Real erforderlich ist. Güler ist ebenfalls eine interessante Option, aber Alonso hat deutlich gemacht, dass er den türkischen Nationalspieler als tiefen Spielmacher sieht. Zumal es scheint, dass er wie schon in Leverkusen auf eine Dreier- respektive Fünferkette in der Abwehr setzt mit nur zwei Angreifern in der Spitze.

Was Real wirklich braucht, ist ein hervorragender Dribbler, der die Breite halten und auf der rechten Seite für Tempo sorgen kann. Das Problem ist, dass solche Spieler auf dem Markt nicht ohne Weiteres zu haben sind. Mohamed Salah, Bukayo Saka und Lamine Yamal sind die drei besten Spieler, aber alle sind zweifellos nicht auf dem Markt. Desire Doue von PSG könnte so eine Option werden, Gerüchte gibt es aber aktuell nicht.

Real Madrid hat sich rechts hinten bereits mit Trent Alexander-Arnold verstärkt, der Engländer wird in den nächsten Jahren der Stammspieler auf dieser Position werden. Lucas Vazquez, der sein Ersatz hätte sein können, hat Real verlassen. Damit bleiben den Blancos nur noch Valverde, der auf etwa sechs verschiedenen Positionen einsatzfähig ist, sowie der verletzungsanfällige Eder Militao. Mit der Verpflichtung von Alvaro Carreras hat Real nun drei gelernte Linksverteidiger, aber nur eine Option auf der rechten Seite.

Auch die Akademie ist nicht gerade reich an Talenten für die rechte Außenbahn, was Alonso vor ein kleines Dilemma stellt. Es macht wenig Sinn, viel Geld für einen Rechtsverteidiger auszugeben, aber ein wenig mehr Tiefe in dieser Position könnte sicherlich nicht schaden. Eine Schnäppchenverpflichtung wie Joselu einst im Sturm könnte eine Option sein, um "TAA" teils zu entlasten.