Trainer aus der EFL Championship, der zweiten englischen Liga, stehen aktuell hoch im Kurs. Ipswich Towns Kieran McKenna steht bei Manchester United auf der Liste und war auch im Fokus von Chelsea. Die Blues entschieden sich jedoch am Ende für Enzo Maresca, welcher Leicester nach Reibereien mit der Vereinsführung nun verlässt.
Am Montag wurde Maresca offiziell vorgestell: Er bekommt einen bis 2029 (!) gültigen Vertrag, inklusive der Option auf eine weitere Spielzeit.
Chelsea ist erst die dritte Trainerstation für den 44-jährigen Italiener, der vor seiner Saison mit Leicester nur einmal für sechs Monate Parma coachte. Ansonsten ist Maresca vor allem als Co von Pep Guardiola bekannt, den er 61 Spiele lang bei Manchester City unterstützte.
Es ist in jedem Fall ein gewagter Schachzug von Chelsea, zumal zuletzt noch viel erfahrenere Trainer an der Stamford Bridge scheiterten, sei es wegen des aufgeblähten und recht inkohärent erstellten Kaders oder der Dynamiken innerhalb des Klubs. Maresca, der einst von seinem ehemaligen Trainer Manuel Pellegrini dazu motiviert wurde, selbst eine Trainerkarriere einzuschlagen, verlangt jedoch volle Hingabe von seinen Spielern. Er möchte, dass diese zu 100 Prozent an seine Spielidee glauben. In Leicester wurde er deshalb als "ultimativer Trainer" charakterisiert.
Die Anweisungen an seine Spieler, das fiel bereits nach wenigen Trainingseinheiten auf, waren extrem präzise, aber zugleich auch kognitiv fordernd, weil keiner der Leistungsträger einfach ein wenig auf dem Feld umhertraben konnte. In gewisser Weise bringt Maresca diese fast schon manische Art mit, die auch Guardiola über viele Jahre ausgezeichnet hat und immer noch auszeichnet. Ob jedoch dieses Verhalten in einer von Charakterköpfen und Egos geprägten Mannschaft wie jener von Chelsea funktioniert, wird sich zeigen. Es besteht in jedem Fall Potenzial für ein explosives Gemisch.