Ein abschreckendes Beispiel lieferte vor elf Jahren Manchester United. Ferguson-Nachfolger David Moyes konnte sich nicht einmal eine Saison halten. Alonso dürfte es beim FC Liverpool jedoch einfacher haben.
Als der einstige Reds-Coach Rafael Benitez im Sommer 2008 törichterweise versuchte, ihn durch Gareth Barry zu ersetzen, machten die Fans ihre Gefühle während eines Freundschaftsspiels gegen Lazio deutlich. Alonso bezeichnete diese Aktionen als einen der "schönsten Tage" seiner Karriere, so gerührt war er von der Unterstützung.
Die Intelligenz, Eleganz und Entschlossenheit, mit der Alonso spielte, trugen natürlich dazu bei, ihn bei den Fans beliebt zu machen - aber auch seine bodenständige Persönlichkeit spielte eine wichtige Rolle. Von dem Moment an, als er in Liverpool ankam, nahm er die Kultur des Klubs und auch der Stadt an. Er hat sogar seinen in Liverpool geborenen Sohn als "Scouser" bezeichnet. Kein Wunder also, dass sich die Fans in ihn verliebten - oder dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte.
"Die Mystik, durch den Tunnel in Anfield zu kommen, das Schild zu berühren, die Fans beim Singen von 'You'll Never Walk Alone' zu beobachten - all das machte es einfacher, eine so enge Bindung und ein so starkes Engagement mit dem Verein und den Fans zu haben", sagte Alonso dem Liverpool Echo.
"Ich habe nie so getan, als wäre ich jemand, der ich nicht bin. Ich habe immer versucht, ein normaler Mensch zu sein, und die Persönlichkeit der Liverpooler ist sehr speziell: Sie wollen, dass man einer von ihnen ist. Wenn du in der Bar bist, bieten sie dir an, dir ein Pint zu holen. Sie wollen, dass man sich willkommen fühlt. Das habe ich von Anfang an gespürt."
Alonso würde also mit offenen Armen empfangen, sollte er nach Anfield zurückkehren. Und man würde ihm mehr Zeit und Geduld gewähren, um Liverpool durch die Nach-Klopp-Ära zu führen, als wohl jedem anderen Trainer. Die Sache ist jedoch die, dass Alonso vielleicht nicht viel von beidem braucht.