Nach Kritik an Abwesenheit von Cristiano Ronaldo bei Diogo Jotas Beerdigung: Schwester von CR7 verteidigt ihren Bruder mit herzzerreißender Botschaft

Jota war am Samstag in seiner portugiesischen Heimatstadt Gondomar beigesetzt worden. Auch zahlreiche Mitspieler erschienen zur Trauerfeier, Ronaldo reiste allerdings nicht an.

Und das aus gutem Grund: Wie die portugiesische Zeitung A Bola berichtet, kontaktierte der 40-Jährige von Al-Nassr sowohl Jotas Witwe Rute Cardoso als auch dessen Eltern. Dabei sei man übereingekommen, dass es die beste Entscheidung wäre, wenn Ronaldo der Beerdigung fern bleibt. Damit wollte CR7 verhindern, dass die noch höhere öffentliche Aufmerksamkeit, die seine Anwesenheit bei der Beisetzung zwangsläufig hervorgerufen hätte, die trauernde Familie zusätzlich belastet.

Einige Leute nahmen Ronaldos Fernbleiben offenbar dennoch zum Anlass, ihn dafür zu kritisieren, was dessen Schwester zu einem herzzerreißenden Statement veranlasste, bei dem sie auch an den Tod ihres Vaters im Jahr 2005 erinnerte.

"Als mein Vater starb, mussten wir zusätzlich zu dem Schmerz des Verlustes auch noch damit umgehen, dass uns bei der Beerdigung eine Flut an Kameras und neugieriger Blicke begleitete. Wir Kinder konnten die Kapelle zu keinem Zeitpunkt verlassen. Das war nur bei der Beisetzung möglich, so enorm war die Aufregung. Es waren Präsidenten und prominente Coaches wie der damalige portugiesische Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari anwesend. Aber ich kann mich nicht erinnern, irgendeinen davon gesehen zu haben, obwohl sie mich ganz sicher gegrüßt haben. Der Schmerz machte mich blind", schrieb Aveiro in einer Instagram-Story.

Die 47-Jährige weiter: "Wenn mir irgendjemand eine Nachricht schickt und darin kritisiert, was mein Bruder tut, werde ich ihn blocken und es komplett ignorieren. Das war es, das macht ihr nur einmal. Es ist ermüdend. Dieser Fanatismus und diese Kritik für nichts, ich wiederhole: Nichts. Kranke Gesellschaft ... Wir alle haben Familie. Es ist absurd beschämend, zu sehen, wie TV-Sender, Moderatoren oder die Sozialen Medien sich darauf stürzen, dass jemand nicht da ist, statt respektvoll mit dem Schmerz umzugehen, den eine zerstörte Familie nach dem Verlust von zwei Brüdern erleidet. Ich schäme mich fast, das mit anzusehen."

Jota war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bei einem tragischen Autounfall gemeinsam mit seinem Bruder Andre Silva ums Leben gekommen. Die Beiden waren auf einer Autobahn im Nordwesten Spaniens unterwegs zu einem Fährhafen. Von dort aus wollte Jota, der nur 28 Jahre alt wurde, nach England fahren, wo er demnächst mit Liverpool die Vorbereitung auf die kommende Saison aufgenommen hätte.

Jota hatte seit 2020 beim englischen Meister gespielt. Für Portugal lief er 49-mal auf, in 32 Länderspielen davon an der Seite von Ronaldo. CR7 hatte kurz nach Jotas Tod via Instagram reagiert: "Das ergibt keinen Sinn. Gerade noch waren wir zusammen bei der Nationalmannschaft, du hast gerade erst geheiratet. Deiner Familie, deiner Frau und deinen Kindern spreche ich mein herzliches Beileid aus und wünsche euch alle Kraft der Welt. Ich weiß, du wirst immer bei ihnen sein", schrieb er.