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"Ein klareres Handspiel gibt es nicht": Michael Ballack gerät live im TV mit Schiedsrichter aneinander

Der frühere deutsche Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack ist wegen des verweigerten Handelfmeters für Deutschland im EM-Viertelfinale gegen Spanien mit Bundesligaschiedsrichter Patrick Ittrich aneinander geraten.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Spaniens Linksverteidiger Marc Cucurella hatte in der Verlängerung beim Stand von 1:1 einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum mit der Hand geblockt. Schiedsrichter Anthony Taylor entschied sich allerdings gegen einen Elfmeterpfiff, auch der VAR griff nicht ein und Taylor schaute sich die Szene nicht noch einmal an.

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  • Michael BallackGetty Images

    WAS WURDE GESAGT?

    In der Nachberichterstattung bei MagentaTV versuchte Taylors Kollege Ittrich, der während der EM als Schiedsrichterexperte für den Pay-TV-Sender arbeitet, die Entscheidung des englischen Unparteiischen zu erklären.

    "Ich bin eigentlich auch eher bei Handspiel, aber es ist kein Handspiel, das dafür sorgt, dass man ihn (Taylor, d. Red.) raus schickt (zum Anschauen der Videobilder, d. Red.), weil man ihm draußen keine anderen Bilder zeigen kann", sagte Ittrich.

    Der 45-Jährige, der seit 2015 in der Bundesliga pfeift, betonte weiter: "Der Schiedsrichter steht hinter dem Schützen, er kann es beurteilen. Und er sieht aus seiner Sicht, wie er (Cucurella, d. Red.) am Ende den Arm zurückzieht. Und aus diesem Grund hat er ihn nicht gegeben. Gibt er ihn, bleibt der Elfmeter auch stehen."

  • Musiala Cucurella Spain GermanyGetty Images

    WIE GING ES WEITER?

    Daraufhin schalteten sich Moderator Johannes B. Kerner sowie die beiden Experten Shkodran Mustafi und Michael Ballack aus dem Stadion in Stuttgart ein.

    Ballack stellte dabei energisch in Richtung Ittrich klar: "Ein klareres Handspiel gibt es nicht im Fußball. Bei jeder Flanke, wenn der Ball aus einem Meter Entfernung an die Hand springt, wird die Szene überprüft. Hier ist es glasklar, mit abgespreizter Hand wird ein Schuss auf das Tor verhindert. Es gibt keinen Interpretationsspielraum, der dafür sorgt, dieses Handspiel nicht zu überprüfen."

    Der 47-Jährige, der unter anderem bei der Heim-WM 2006 für Deutschland spielte, legte dann noch einmal nach: "Ein klareres Handspiel gibt es nicht mehr."

    Ittrich gab daraufhin zu bedenken, dass der Schiedsrichter bei einer anderen Entscheidung vermutlich von spanischer Seite kritisiert worden wäre: "Was meint Ihr, was passiert wäre, wenn er den gegeben hätte? Was hätten dann die Spanier gemacht?"

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  • Mikel Merino Spain Euro 2024Getty

    EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN

    Deutschland war im Viertelfinale am Freitagabend kurz nach der Halbzeitpause durch ein Tor von Dani Olmo in Rückstand geraten. Florian Wirtz sorgte mit seinem Ausgleich in den Schlussminuten dann für die Verlängerung, in der die Spanier auf dramatische Art und Weise das bessere Ende für sich hatten.

    Kurz bevor die Entscheidung im Elfmeterschießen gefallen wäre, gelang Mikel Merino in der 119. Minute doch noch das 2:1-Siegtor für die Spanier. Die Furia Roja zogen damit ins Halbfinale der EM 2024 ein, in dem sie am kommenden Dienstag Frankreich fordern.

    Für Deutschland geht es indes im restlichen Verlauf des Jahres mit der Nations League weiter. Die Qualifikation zur WM 2026 beginnt dann im März 2025.

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