Präsident Joan Laporta vom spanischen Meister FC Barcelona hat zum Gegenschlag gegen den Erzrivalen Real Madrid ausgeholt und den Blancos vorgeworfen, mit ihren jüngsten Äußerungen Richtung Blaugrana "eine Grenze überschritten zu haben".
AFP"Madrids Besessenheit von Barca ist unübersehbar": Joan Laporta wettert offen gegen Real
"Madrids Besessenheit von Barca ist unübersehbar", stichelte Laporta und legte dann nach: "Diese Aussagen sind unangemessen. (...) Sie reden ständig über uns, um sich selbst zu rechtfertigen. Wenn sie bei den Versammlungen von Real Madrid über Barca sprechen, dann leiden sie unter Barcelon-itis."
Damit bezog sich der Klubchef auf Reals Generalversammlung am vergangenen Wochenende. Da hatte Madrids Präsident Florentino Perez mehrfach in Richtung Barcelona gewettert und unter anderem Bezug auf den Fall Negreira genommen. Dabei geht es um den ehemaligen Schiedsrichter-Boss Jose Maria Enriquez Negreira, der zwischen 2001 und 2018 Zahlungen in Höhe von 8,4 Millionen Euro von Barca erhielt. Er bestreitet Korruption als Hintergrund. Perez dagegen sagt, der Zeitraum, in dem die Zahlungen aus Barcelona flossen, falle "zufällig mit den besten sportlichen Ergebnissen des FC Barcelona zusammen".
Während 126 Real-Profis vom Platz gestellt wurden und auf der Gegenseite 124, herrschte bei Barca im Verhältnis ein deutliche Ungleichgewicht. In Zahlen: 108 Rote Karten stehen 169 der Gegner gegenüber. "Die Zahlen sprechen für sich", sagte Perez und betonte: "Halten Sie es für normal, dass manche Real-Spieler mehr Europapokale als Meistertitel haben?" Heißt: Laut Perez hätten Real in diesem Zeitraum deutlich mehr Meistertitel zugestanden, die Schiedsrichter hätten aber Barca bevorzugt.
AFPJoan Laporta: "Madrid sucht Ausreden - vergeblich"
Laporta stellte klar, Barcelona habe "nie Schiedsrichter bestochen. Schiedsrichter haben Barca nie bevorzugt – sie haben immer Real Madrid bevorzugt." Der 63-Jährige nannte auch gleich ein aktuelles Beispiel für seine These, das 2:2 des Spitzenreiters am vergangenen LaLiga-Spieltag gegen Elche: "Bellingham spielte den Ball klar mit der Hand. Und Vinicius brach Inaki die Nase - beide Tore hätten nicht zählen dürfen. Dann wäre Barca Tabellenführer."
Perez' Äußerungen seien vielmehr ein Versuch, "von anderen Problemen abzulenken, die für sie nicht gut laufen." Und weiter: "Zwischen 2004 und 2015 waren wir die beste Mannschaft der Welt. Anerkannt, bewundert, geschätzt. Madrid sucht Ausreden - vergeblich."
Die beiden Erzrivalen geben auch in dieser Saison im spanischen Oberhaus den Ton an: Real belegt derzeit mit einem Punkt Vorsprung den Platz an der Sonne. Die Katalanen können mit einem Sieg am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen Deportivo Alaves zumindest vorübergehend an die Spitze springen. Real hat Sonntagabend ein Auswärtsspiel beim FC Girona vor der Brust.
FC Barcelona: Die nächsten Spiele
- 29. November: Deportivo Alaves (H, LaLiga)
- 2. Dezember: Atletico Madrid (H, LaLiga)
- 6. Dezember: Real Betis (A, LaLiga)
- 9. Dezember: Eintracht Frankfurt (H, Champions League)
- 13. Dezember: CA Osasuna (H, LaLiga)



