Doch fast wäre Sahin gar kein Trainer geworden. Nach seiner Karriere hatte er sich anderweitig umgesehen und unter anderem an einem Seminar mit vielen ehemaligen Sport-Legenden teilgenommen. Dabei sei vor allem die Leiterin des Kurses, Anita Elbers, Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Universität von Havard, von entscheidender Bedeutung gewesen. "Sie hat mein Leben in gewisser Weise verändert", berichtete der neue Co-Trainer des BVB.
Sich mit einer Gruppe von 80 "intelligenten Leuten", zu denen Sahin auch sich selbst zählte, in einem Brainstorming-Prozess zu unterhalten, sei etwas ganz besonderes gewesen. Doch danach sei die Entscheidung gefallen: "Als ich wieder zu Hause saß und darüber nachdachte, was ich als Nächstes tun wollte, war es ganz klar der Trainerberuf. Ich wollte im Fußball tätig sein und auf dem Feld arbeiten", erklärte der 35-Jährige.
Dabei begann Sahin schon früh, sich mit dieser Aufgabe auseinanderzusetzen und sich von seinen ehemaligen Coaches etwas abzuschauen. "Die Mischung aus Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, den beiden einflussreichsten Trainern meiner Karriere, war unglaublich. Ich habe angefangen, über Systeme und Trainingseinheiten nachzudenken. Und ich habe mich in die Taktiktafel verliebt", gestand Sahin. "Ich habe 2013 mit Notizen begonnen. Mittlerweile sind es elf Jahre voller Notizen und Trainingseinheiten, die ich niedergeschrieben habe."