Vor drei Jahren hatte es noch Gerüchte um einen Wechsel des Flügelstürmers gegeben - heute ist er praktisch ein völlig neuer Spieler. Sein Aufstieg verlief dabei rasant.
Zu Beginn der Saison 2021/22 war er noch ein Spieler mit großem, aber nicht voll ausgeschöpftem Potenzial. Dass er erst 21 Jahre alt war, spielte für die Kritiker kaum eine Rolle. Real ist ein ergebnisorientierter Verein und Vinícius hatte mehr als zwei Jahre nicht konstant abgeliefert.
Aber die Dinge haben sich schnell geändert. Dafür ist auch Karim Benzema verantwortlich. Ende 2020 sagte er in der Halbzeit zu Landsmann Benjamin Mendy: "Er macht, was er will. Pass den Ball nicht zu ihm, Bruder. Beim Leben meiner Mutter, er spielt gegen uns." Heute bilden die beiden eines der besten Sturm-Duos der Welt.
Auch dank Carlo Ancelottis System ist Vinícius besser geworden. Im 4-3-3 kann er sich auf die Offensive konzentrieren, während zunächst mit Ferland Mendy und seit Kurzem mit Eduardo Camavinga die linke Seite nach hinten abgesichert wird.
Doch vielleicht bewegen ihn gerade seine Kritiker zu Höchstleistungen. Regelmäßig wird er von gegnerischen Fans rassistisch beleidigt. Und seine Gegenspieler haben erkannt, dass er sich leicht aus der Ruhe bringen lässt. Im Spiel gegen Real Valladolid im Januar wurde er von den gegnerischen Verteidigern immer wieder angepöbelt. Als Vinícius daraufhin mit eigenen Worten reagierte, schimpften die Fans im Jose-Zorrilla-Stadion.
Das war kein Einzelfall. Solche Geschichten wiederholen sich nahezu wöchentlich. Vinícius erschien sogar einmal vor Gericht, um über die gegen ihn gerichteten Gesänge auszusagen. Und Real hat ihn während all dieser Vorfälle in Schutz genommen. Ancelotti hat wiederholt gesagt, dass er mehr Schutz vor den Schiedsrichtern braucht, während seine Mannschaftskameraden gefordert haben, dass gegnerische Verteidiger für ihre Fouls gegen Vinícius häufiger verwarnt werden sollten. Auch diese Geschlossenheit im Verein stärkt den Brasilianer.