Am Ende der ersten Saison unter der Leitung der neuen Klub-Eigentümer Todd Boehly und Behdad Eghbali sollte alles eigentlich alles ganz anders sein - vor allem nach zwei Transferfenstern mit nie dagewesenen Rekord-Ausgaben.
Doch anstatt um den Meistertitel oder zumindest die Champions-League-Plätze zu kämpfen, sind die Blues aus allen Pokalwettbewerben ausgeschieden und müssen sich verzweifelt im unteren Mittelfeld der Tabelle herumschlagen. Sie haben mehr als 30 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Manchester City und den Zweitplatzierten Arsenal.
Ähnlich schnell, wenn auch vielleicht nicht ganz so rapide wie das von Chelsea, ist auch Pochettinos Ansehen einst gesunken - vor einem Jahr bei Paris Saint-Germain. Trotzdem gilt er immer noch als einer der besten Trainer der Welt und das will er nun an der Stamford Bridge beweisen - genau wie Thomas Tuchel, der einst auch von PSG weggejagt wurde, dann zu Chelsea ging und dort die Champions League gewann.
Chelsea könnte das passende Projekt für Pochettino sein. Der Argentinier ist dafür bekannt, dass er Mannschaften, die sich in Schwierigkeiten befinden, verbessert und ihnen hilft, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. 2013/14 führte er Southampton zur besten Premier-League-Punktausbeute aller Zeiten, bevor er Tottenham übernahm, das damals dauernd die Champions League verpasste. Er brachte die Mannschaft nicht nur in die Königsklasse, sondern führte sie 2019 sogar ins Finale gegen Liverpool (0:2).
Diese Weiterentwicklung bei diesen beiden Klubs erreichte er mit einem aufregenden offensiven Fußball. Boehly und Eghbali werden darauf hoffen, dass Pochettino diese Idee auch mit dem teuren Chelsea-Kader umsetzen kann.
Chelsea und Pochettino sind wie zwei angeschlagene Boxer - und im Zusammenspiel könnten sie sehr gefährlich für die Konkurrenz werden.