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Frauen-EM 2025 Power Ranking: Deutschland, Spanien und England in der Schweiz als Top-Favoriten

2022 wurde Deutschland in einem umkämpften Finale gegen England (1:2 nach Verlängerung) Vize-Europameister. In nur acht Monaten will die DFB-Elf bei der EM 2025 den ersten Titel seit der EM 2013 erringen. Das Team von Trainer Christian Wück hat sich bereits für die Endrunde in der Schweiz qualifiziert - und hat große Hoffnungen.

Die verbleibenden sieben von 16 EM-Teilnehmern werden Anfang Dezember in den Playoffs ermittelt. Deutschland wird währenddessen gegen die Schweiz und Italien testen.

Welche Nationen sind die aktuellen Favoriten auf den EM-Titel der Frauen 2025? Das ist GOALs Ranking der neun bereits qualifizierten Länder.

  • 9Schweiz

    Mit dem 2:1-Sieg gegen Frankreich hat die Schweiz zuletzt für Aufsehen gesorgt - auch, wenn les Bleuets nicht mit ihrer besten Elf antraten: Ein Sieg gegen eine solche Top-Nation ist ein enormer Erfolg, vor allem nach dem Abstieg aus der Liga A der Nations League im vergangenen Jahr.

    Seit dieser Enttäuschung steht die Schweiz unter der Leitung von Pia Sundhage, der ehemaligen Trainerin von Brasilien und den USA, die drei olympische Medaillen gewonnen hat. Sundhage wird aus dem Sieg gegen Frankreich und dem vorangegangenen Unentschieden gegen Australien viel gelernt haben.

    Seit ihrer ersten Teilnahme an einem großen Turnier im Jahr 2015 haben sich die Gastgeberinnen der Euro 2025 für vier der letzten fünf Turniere qualifiziert. Der nächste Schritt besteht nun darin, nicht nur eine Mannschaft zu sein, die an diesen Turnieren teilnimmt, sondern auch die K.o.-Phase erreicht. Gerade als Ausrichter scheint das möglich.

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  • Karolina VilhjalmsdottirGetty Images

    8Island

    Obwohl Island eine so kleine Nation vertritt, hat es sich in den letzten Jahren zu einer der besten Mannschaften im Frauen-Fußball entwickelt. Mit einem Kader, der Spielerinnen von Vereinen wie Bayern München, Inter Mailand und Wolfsburg umfasst, verfügt Island über viel Erfahrung auf höchstem Niveau. Trainer Thorsteinn Halldorsson hat seit 2021 gute Arbeit geleistet.

    Es gab vielversprechende Auftritte wie den Sieg in der letzten Ausgabe der Nations League und zuletzt gegen die USA. Dafür wurde die Qualifikation für die Frauen-Weltmeisterschaft 2023 gegen die Niederlande durch ein bitteres Gegentor in der Nachspielzeit verpasst.

    Es gibt sicherlich Grund zu der Annahme, dass Island den nächsten Schritt machen und den Favoritinnen gefährlich werden kann. Aber da Island seit 2013 kein Spiel mehr bei einer Europameisterschaft gewonnen hat, wird es bei der Ausgabe 2025 nur ein Außenseiter sein.

  • Signe Bruun Denmark Women 2024Getty Images

    7Dänemark

    Dänemark, eine weitere Mannschaft mit neuem Trainer, wird seit einem Jahr von Andree Jeglertz geleitet und hat unter dem fünffachen schwedischen Trainer des Jahres beeindruckt.

    In der Nations League liegt Dänemark nur einen Punkt hinter Deutschland, das es in der ersten Runde zu Hause geschlagen hat. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2025 musste man sich nur Weltmeister Spanien geschlagen geben. Den Siegtreffer zum 3:2 erzielte die Spanierin Lucia Garcia erst in der Nachspielzeit.

  • Cristiana Girelli Italy Women 2024Getty Images

    6Italien

    Wie groß wird der Hype um Italien bei dieser Europameisterschaft sein? Nach dem historischen Einzug ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2019 waren die Erwartungen bei der EM 2022 groß. Dass sie diese mit nur einem Punkt aus drei Spielen als Gruppenvierter beendeten, war dann eine große Enttäuschung.

    Auch bei der WM 2023 scheiterte Italien in der Gruppenphase - unter dem neuen Trainer Andrea Soncin gibt es nun wieder Grund zum Optimismus. Italien schlug im vergangenen Jahr Spanien in der Nations League, beendete seine Gruppe vor Schweden und wurde in der Qualifikation für die Euro 2025 vor den Niederlanden und Norwegen Sieger der Gruppe A1.

    In Anbetracht dessen, was den Azzurre bei den letzten beiden großen Turnieren widerfahren ist, gibt es weiterhin einige Kritiker. Aber da eine aufregende neue Generation auf eine Reihe von starken Veteraninnen trifft, kann Italien 2025 weit kommen.

  • Marie-Antoinette Katoto France Women 2024Getty

    5Frankreich

    Frankreich erlebte zuletzt einige merkwürdige Jahre und scheiterte bei der letzten WM und EM jeweils im Viertelfinale. Nachdem die umstrittene Amtszeit von Trainerin Corinne Diacre vor der Frauen-WM 2023 zu Ende ging, hatte Herve Renard nur wenig Zeit, sich auf das Turnier vorzubereiten. Der Franzose kam dann auch bei den Olympischen Spielen 2024 im eigenen Land nur bis ins Viertelfinale. Danach trat Renard zurück.

    In dieser Woche hatten die Bleuets ihre ersten Länderspiele unter Laurent Bonadei, dem ehemaligen Assistenten von Renard. Beim 3:0-Sieg gegen Jamaika und der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz stellte Bonadei zwei sehr unterschiedliche Startformationen auf.

    Dennoch gehört Frankreich im Hinblick auf die EURO 2025 weiterhin zu den besten Nationen - bei all den Weltklasse-Spielerinnen.

  • Vivianne Miedema Lineth Beerensteyn Netherlands Women 2024Getty Images

    4Niederlande

    Bei der Frauen-WM 2023 waren die Niederlande nah dran, den späteren Weltmeister Spanien auszuschalten, vergaben aber bei der 1:2-Niederlage in der Verlängerung des Viertelfinales zu viele Chancen.

    Es war ein sehr positives Turnier für die Mannschaft von Andries Jonker, der nach der enttäuschenden EM 2022 unter Mark Parsons das Kommando übernommen hatte. Jonker hat eine talentierte und erfahrene Mannschaft um einige junge Spielerinnen ergänzt. Der Niederländer lässt einen erfrischenden Fußball spielen.

    Seit der Weltmeisterschaft waren die Niederländerinnen unter Jonker etwas wechselhaft. In Anbetracht der Ausfälle der Topspielerinnen Jill Roord und Vivianne Miedema ist das jedoch nachvollziehbar. Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass die Siegerinnen von 2017 bei der Euro 2025 um den Titel mitspielen können. Top-Favoritinnen sind die Niederlande jedoch nicht.

  • Lauren James Georgia Stanway Alessia Russo England Sweden 2024Getty

    3England

    Bis zur Europameisterschaft 2025 gibt es für England noch viel zu tun, wenn die Lionesses ihre kontinentale Krone verteidigen wollen. Nach dem Titelgewinn bei der EM 2022 und dem Erreichen des Finales der Frauen-WM 2023 scheiterten sie in der Nations League und qualifizierten sich nur als Gruppenzweite für das Turnier 2025. Das ist zwar kein Drama - aber man erwartet mehr von England.

    Die gute Nachricht für Trainerin Sarina Wiegman ist, dass sie noch Zeit hat. Die Schwächen ihrer Mannschaft waren im Oktober deutlich zu sehen, als sowohl Deutschland und Südafrika leicht durch die Abwehrreihen kamen. Wiegman hat sich schon einmal als hervorragende Problemlöserin erwiesen, als sie bei der Weltmeisterschaft das System umstellte, um das Finale zu erreichen. Nun ist die Niederländerin erneut gefordert, denn England ist als Titelverteidiger nicht Top-Favorit.

  • Giulia Gwinn Germany Women 2024Getty Images

    2Deutschland

    Trainer Christian Wück hat gerade einmal zwei Spiele als Nationaltrainer absolviert - und direkt überzeugt. Gerade der 4:3-Sieg gegen England in Wembley war beeindruckend. Die 1:2-Niederlage gegen Australien rückte sportlich in den Hintergrund, weil Legende Alexandra Popp dabei verabschiedet wurde.

    Die letzten beiden Jahre waren für den achtmaligen Europameister Deutschland allerdings nicht zufriedenstellend. Unter Martina Voss-Tecklenburg erreichte man zwar das Finale der Europameisterschaft 2022, scheiterte bei der WM 2023 dann allerdings in der Gruppenphase.

    Danach erkrankte Voss-Tecklenburg und nahm sich eine Auszeit, bis sie im November ganz zurücktrat. Horst Hrubesch sprang als Interimstrainer ein und führte Deutschland durch die Nations League, zu den Olympischen Spielen und dann zu einer Bronzemedaille. Das war eine ziemliche Achterbahnfahrt.

    Die olympische Medaille ist der Beweis für die Qualität der Mannschaft, unabhängig von den Umständen. Nun liegt es an Wück, den positiven Trend fortzusetzen. Aktuell dürfen Deutschland berechtigterweise Titelchancen bei der EM 2025 eingeräumt werden.

  • Aitana Bonmati Spain 2024Getty Images

    1Spanien

    Spanien ist bei den Olympischen Spielen früh gescheitert. Es gibt immer noch Zweifel daran, wie gut Trainerin Montse Tome ist. Dennoch fällt es schwer, die Roja nicht als Favorit für die Euro 2025 auszumachen.

    Aitana Bonmati gewann den Ballon d'Or kürzlich zum zweiten Mal in Folge, auch Alexia Putellas wurde bereits ausgezeichnet. Spanien verfügt über den mit Abstand besten Kader im Frauenfußball.

    Spaniens Ergebnisse im Oktober waren nicht gerade berauschend, gegen Kanada und Italien gab es jeweils ein Unentschieden. Dabei wurde jedoch viel experimentiert und unter anderem Bonmati fehlte. Wenn sich die Ergebnisse auch im Dezember nicht bessern, gäbe es Anlass zur Sorge.

    Doch Spanien ist aktuell als amtierender Weltmeister und Gewinner der Nations League der Top-Favorit für die EM 2025.