Torsten Frings, der von 2004 bis 2005 für den FC Bayern spielte und mit dem kommenden Gegner aus Bremen 1999 sowie 2009 den DFB-Pokal gewann, hat gegenüberSport1auf die Kritik an Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn reagiert.
Beide seien für ihn "nicht das Grundübel, die vergangenen Jahre waren doch sehr stark". Frings glaubt vielmehr, dass eine schwächere Saison möglicherweise "jetzt einfach mal normal" sei, was die Fans des FCB akzeptieren müssten.
Ein schwerwiegendes Problem sieht der 46-Jährige darin, keinen Ersatz für den zum FC Barcelona abgewanderten Robert Lewandowski verpflichtet zu haben. "Man sieht nun, wie wichtig Lewandowski war. Er hat Spiele, die eng waren, auch entschieden. Seine Extraklasse fehlt einfach. Für ihn wurde kein wirklicher Ersatz geholt. Das war der größte Fehler von Brazzo und Kahn. Die Spieler, die auf dem Platz stehen, kriegen es einfach nicht hin, so zu spielen, wie man es vom FC Bayern immer gewohnt war", sagte Frings.
Der ehemalige Nationalspieler spekuliert zudem darauf, dass man "bei Bayern auch satt" sei, denn: "Man war es ja immer gewohnt, mindestens Meister zu werden. Man musste nie um die Meisterschale kämpfen. Jetzt darf man sich keinen Fehler mehr erlauben. Trotzdem bin ich mir sicher, dass die Bayern Meister werden. Weil so viel auf dem Spiel steht, werden sie keinen Fehler mehr machen."
Mit Blick auf die neue Saison plädiert Frings dafür, an Salihamidzic und Kahn festzuhalten: "Das sind gute Jungs. Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde Brazzo gefeiert, weil der FC Bayern die Champions League gewonnen hatte. Und jetzt ist alles schlecht. Wenn man aber Meister werden sollte, dann hat man zumindest den wichtigsten Titel gewonnen. In meinen Augen ist das der wichtigste Titel, weil die Meisterschaft über 34 Spieltage geht. Am Ende des Tages muss man die Bayern-Profis in die Pflicht nehmen. Sie haben in dieser Saison sicher nicht das abgerufen, was sie können."