"Es ist nicht gut, wenn jemand öffentlich verprügelt wird": FC Bayern für Umgang mit Yann Sommer kritisiert

"Damals, als es bei Bayern nicht gut lief, haben einige von ihren Fehlern abgelenkt. Man hat viel zu viel auf ihn abgewälzt", sagte Stiel im Interview mit der Sport Bild über Sommers Zeit in München.

Der 36-Jährige war im Januar 2023 als Ersatz für den langzeitverletzten Manuel Neuer von Borussia Mönchengladbach an die Säbener Straße geholt worden. Allerdings verlief das Kapitel FCB für Sommer nicht wie erhofft, er stand in einer schwierigen Saison immer wieder in der Kritik und wechselte nur ein halbes Jahr nach seiner Ankunft zu Inter Mailand.

Vor allem Sommers Körpergröße von für einen Torhüter vergleichsweise kleinen 1,83 Meter war ihm seinerzeit häufig als Schwäche ausgelegt worden. "Und dieses Thema, dass er zu klein ist, ist sehr banal und sehr oberflächlich. Bayern ist einer der größten Vereine der Welt und hat ihn ja schließlich im Wissen um seine Körpergröße verpflichtet. Da kann sich keiner hinstellen und ihn deswegen kritisieren", äußerte Stiel, als Spieler von 2001 bis 2004 in Gladbach, Unverständnis für den FCB.

Stiel führte aus: "Ich habe damals Rückendeckung von Klubseite vermisst. Es ist nicht gut, wenn jemand öffentlich verprügelt wird und als Schuldiger dargestellt wird. In der Konstellation wie sie damals bei Bayern war, konnte Yann keine Top-Leistungen abrufen."

Sommer, für den Bayern neun Millionen Euro bezahlt hatte, bestritt letztlich nur 25 Pflichtspiele für den deutschen Rekordmeister. Für 6,9 Millionen Euro zog der ehemalige Schweizer Nationalkeeper weiter zu Inter, wo er sich den Status als einer der besten Torhüter Europas erarbeitet hat. In der abgelaufenen Saison spielte er eine tragende Rolle bei Inters Vorstoß bis ins Champions-League-Finale, das man letztlich mit 0:5 gegen Paris Saint-Germain verlor.

Sommer steht bei Inter noch bis 2026 unter Vertrag. Mit den Nerazzurri nimmt er an der Klub-WM in den USA teil, das erste Gruppenspiel steht am kommenden Mittwoch gegen CF Monterrey aus Mexiko an. Weitere Gegner in der Vorrunde sind Urawa Red Diamonds (Japan) und River Plate (Argentinien).