Wie wichtig ein Trainer ist, merkt man manchmal erst, wenn er weg ist. Als Gian Piero Gasperini (67) im Sommer die Kleinstadt Bergamo nach neun erfolgreichen Jahren verließ und sich dem Hauptstadtklub AS Rom anschloss, hatte er Atalanta gerade mal wieder auf Platz drei und zum fünften Mal in die Champions League geführt. Obwohl der Klub Leistungsträger wie Ademola Lookman und Ederson halten konnte, ist er nun wieder dort, wo er vor Gasperinis Ankunft war: auf Platz 13, im grauen Tabellenmittelfeld der Serie A. Und Nachfolger Ivan Juric, von dem sich die Verantwortlichen erhofft hatten, als eine Art "Gasperini-Kopie" den Stil seines Vorgängers fortzuführen, wurde bereits entlassen. Raffaele Palladino, ebenfalls ein ehemaliger Gasperini-Schüler, konnte gegen Eintracht Frankfurt immerhin mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Doch der Lehrmeister wird in Bergamo schon jetzt schmerzlich vermisst.
Gut 600 Kilometer südlich ist stattdessen der gegenteilige Effekt zu beobachten: Die in den vergangenen Spielzeiten sehr wankelmütige Roma ist nach zwölf Spieltagen alleiniger Tabellenführer der Serie A. Das gab es seit elf Jahren nicht, als das Team um die Vereins-Legenden Francesco Totti und Daniele de Rossi sowie Mittelfeld-Stars wie Radja Nainggolan und Miralem Pjanic noch unbestritten zu den besten Teams der Liga zählte.
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