EM 2024: Fabio Capello nennt zwei Unterschiedsspieler - und Englands große Schwachstelle

Fabio Capello hat sich ausführlich zur EM 2024 geäußert. Der ehemalige englische Nationaltrainer traut den Three Lions eine Menge zu, ist aber gleichzeitig skeptisch, was den ersten Gewinn eines großen Titels seit 1966 angeht.

  • WAS WURDE GESAGT?

    Am Rande der Laureus Awards in Madrid benannte Capello die große Schwachstelle der Engländer: "Ich mag England. Die Mittelfeldspieler und Stürmer sind die besten: (Jude) Bellingham, (Harry) Kane, (Bukayo) Saka. Das Problem sind die Abwehr und der Torwart."

    "Die Innenverteidiger sind schwach und nicht auf dem Level des restlichen Teams", führte der 77-Jährige aus. "Da ich habe ich meine Zweifel und auch bei Pickford, dem Torhüter. Manchmal spielt er gut, aber damit eine Defensive sicher steht, muss sie Vertrauen in ihren Torwart haben."

    Capello meinte, ihm sei in Bezug auf Everton-Keeper Pickford vor allem das Finale der EM 2020 im Gedächtnis geblieben: "Nach 20 Minuten hat er angefangen, den Ball nur noch nach vorne zu dreschen. Das wirkte auf mich, als wollte er bloß zusehen, dass der Ball so weit wie möglich von seinem Tor entfernt ist."

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  • Jude Bellingham England 2024Getty

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Capello, der unter anderem Real Madrid, Milan und die Roma trainierte, betreute Englands Nationalelf von 2007 bis 2012. Auch unter dem Italiener wurde die Titeldurststrecke nicht beendet. Capello sieht Angst und Müdigkeit als Faktoren für die englische Erfolglosigkeit.

    "Wenn sie zu einem Turnier anreisen, spielen sie mit Angst", sagte er. "Es ist pure Angst. (…) Diese Angst lähmt die Mannschaft und das passiert England häufig. Es ist eine Geschichte des Nicht-Gewinnens. Das ist wie ein Fluch, der auf ihnen lastet."

    Dazu sei die Saison in Englands Premier League so anstrengend, "dass sie nicht mehr dieselben Spieler sind, wenn sie zu einem Turnier kommen. Da sind sie dann müde und spielen ohne Selbstvertrauen".

  • WIE GEHT ES WEITER?

    England, das bei der letzten EM das Endspiel gegen Italien im Elfmeterschießen verlor, geht als einer der heißen Titelanwärter in die Endrunde in Deutschland. Für Capello hat Trainer Gareth Southgate einen der herausragenden Spieler des Turniers in seinen Reihen: "Es gibt zwei Spieler, die den Unterschied machen können: Jude Bellingham und Kylian Mbappé."

    Beim mittlerweile 39 Jahre alten Cristiano Ronaldo (Portugal) ist sich Capello da nicht so sicher: "Bei ihm müssen wir sehen, was das Jahr in Arabien mit ihm gemacht hat."

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