Im Poker um die Vertragsverlängerung von Dayot Upamecano beim FC Bayern München wechseln sich widersprüchliche Berichte ab. Nachdem zuletzt die britische BBC vermeldete, dass der Franzose Upamecano noch einige Jahre beim FCB bleiben wird, scheint dies nun offenbar doch nicht mehr sicher.
AFPDoch kein Durchbruch? Im Poker um Dayot Upamecano ist die Konkurrenz dem FC Bayern München angeblich in einem entscheidenden Detail voraus
Informationen des kicker zufolge haben Upamecano und sein Management ihre Forderungen an die sportliche Leitung des FC Bayern unter Max Eberl übermittelt. Diese Forderungen umfassen demnach eine einmalige Summe für seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag sowie zusätzliche Klauseln.
Upamecano soll sich grundsätzlich einen Verbleib beim FC Bayern vorstellen können, aber die Konditionen müssen für ihn stimmen. Die Vertreter des Spielers halten derzeit weitere Verhandlungen nicht für notwendig. Das bedeutet, dass entweder der FC Bayern die Forderungen akzeptiert oder Upamecano den Verein am Ende der Saison verlässt.
Paris Saint-Germain und Real Madrid sollen dagegen bereit sein, Upamecanos Forderungen zu akzeptieren, um ihn ablösefrei zu verpflichten. Beim FC Bayern heißt es jedoch, dass nach den teuren Vertragsverlängerungen im vergangenen Frühjahr von Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Jamal Musiala nicht mehr jede Forderung eines Spielers erfüllt werden wird.
Getty ImagesVerstärkungen bei Bayern mit und ohne Upamecano?
Dies unterscheidet sich deutlich vom Bericht aus England von Anfang Dezember. Darin hieß es, dass sich die Gespräche über eine Verlängerung des 27-Jährigen äußerst positiv gestalteten und man beim deutschen Rekordmeister in naher Zukunft die Unterschrift Upamecanos unter dem neuen Arbeitspapier erwarte.
Daran schließt sich die Frage an, wie Bayern sich in der Abwehr mit oder ohne Upamecano künftig aufstellt. Zuletzt hieß es, dass der FCB auch bei einer Verlängerung des unangefochtenen Stammspielers seine Fühler nach einem weiteren Innenverteidiger ausstrecken werde.
Dem widersprach jedoch die Bild: Im Falle einer Verlängerung Upamecanos würden sich die Münchner aus dem Poker um weitere Topspieler wie Ibrahima Konate oder Marc Guehi zurückziehen, da sie keine Notwendigkeit sähen.
Wie Sky nun allerdings aktuell berichtet, plant Sportvorstand Eberl im Januar einen persönlichen Austausch mit dem 25-jährigen Guehi von Crystal Palace.
Kandidaten für weitere Verstärkungen gäbe es trotzdem genügend. Neben Konate und Guehi ist das auch Castello Lukeba. Laut der Schweizer Ausgabe von Sky sieht der Innenverteidiger von RB Leipzig seinen nächsten Karriereschritt beim deutschen Rekordmeister. Sein Umfeld habe zudem bereits signalisiert, dass ein Angebot der Bayern willkommen wäre. Allerdings würde Lukeba wohl im Sommer per Ausstiegsklausel für satte 80 Millionen Euro zu haben sein, definitiv zu viel für die Münchner.
Grundsätzlich stellt sich zwar die Frage, wie dringend der Rekordmeister überhaupt frisches Personal im Bereich der Innenverteidigung benötigt. Immerhin können neben Upamecano, Jonathan Tah und Min-Jae Kim auch jederzeit Hiroki Ito oder Josip Stanisic ins Zentrum rücken. Die beiden Letzteren sieht Trainer Vincent Kompany aber möglicherweise eher als Alternativen auf der rechten und linken Seite.
Bei Kim wiederum halten sich schon seit längerer Zeit hartnäckige Gerüchte, wonach der ehemals beste Spieler der Serie A vor einem Abgang stehen könnte.
GettyKommt Schlotterbeck vom BVB zum FCB und ersetzt Kim?
Bei Nico Schlotterbeck soll es dagegen etwas anders aussehen: Wie die Bild jüngst berichtete, soll der deutsche Nationalspieler selbst mit einem Wechsel zu den Bayern liebäugeln. Schon über viele Wochen zieht sich der Vertragspoker zwischen Schlotterbeck und Borussia Dortmund.
Bei einer Ausdehnung seines noch bis 2027 Vertrag würde er übereinstimmenden Medienberichten zufolge zum Topverdiener bei den Schwarz-Gelben aufsteigen, sein derzeitiges Jahressalär von kolportierten fünf Millionen Euro soll mindestens verdoppelt werden. Außerdem winkt ihm auf kurz oder lang das Kapitänsamt. Möglicherweise zieht der BVB beim Aushängeschild des Vereins trotz allem den Kürzeren.
Über allem steht jedoch weiterhin die Unterschrift Upamecanos. "Upa ist jetzt 27 Jahre alt, im goldenen Alter für einen Innenverteidiger. Er will seine Entscheidung sehr bewusst treffen, was er auch machen soll. Upa soll und wird nicht wegen des Geldes bleiben, auch wenn er ein gutes Angebot von uns bekommen hat, sondern wegen unserem generellen Weg und dem Gesamtpaket", erklärte Eberl Ende November in der Sport Bild.
FC Bayern: Die nächsten Spiele
- Sonntag, 14. Dezember: FC Bayern - 1. FSV Mainz 05 (Bundesliga)
- Sonntag, 21. Dezember: 1.FC Heidenheim - FC Bayern (Bundesliga)
- Sonntag, 11. Januar: FC Bayern - VfL Wolfsburg (Bundesliga)