"Die hatten gar keinen Bock": Joshua Kimmich giftet nach Deutschlands Niederlage gegen Frankreich

"Gerade, wenn man die erste Halbzeit sieht, müssen wir nach sechs Minuten 3:0 führen. Dann gehen wir unglücklich in die Pause", beklagte Kimmich nach Abpfiff bei RTL. In der zweiten Halbzeit habe man dann "zu früh die Geduld und die Struktur verloren. Wir haben einen Konter nach dem nächsten gefangen. Wir haben zu viele Fehler gemacht. Für die Franzosen war es ein perfektes Spiel."

Angesichts des zuweilen biederen und sehr auf die Defensive ausgelegten Ansatzes der Franzosen fügte Kimmich an: "Wenn man sich die erste Halbzeit anschaut und man ehrlich ist: Die Franzosen hatten zu Anfang gar keinen Bock zu gewinnen – und gewinnen dann trotzdem."

Schon in der Anfangsphase ließ Deutschland viele gute Torgelegenheiten ungenutzt. Auch im restlichen Verlauf der ersten Halbzeit war das DFB-Team über weite Strecken dominant und erarbeitete sich weitere Chancen, die jedoch nicht zum Führungstor verwertet wurden.

Stattdessen führte Frankreich zur Pause mit 1:0, nachdem Kylian Mbappe kurz vor dem Seitenwechsel getroffen hatte. In Durchgang zwei hätten Les Bleus den Sack dann schon früher zumachen können, vergaben aber ein ums andere Mal nach Kontern aus aussichtsreicher Position. Michael Olise vom FC Bayern war es in der 84. Minute schließlich vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen.

Für Kimmich verliefen seine Länderspiele Nummer 100 und 101 damit nicht wie erhofft. Bei seinem Jubiläum hatte Deutschland am Mittwoch sein Halbfinale gegen Portugal mit 1:2 verloren, nun folgte gegen Frankreich eine erneute Niederlage. Das Final Four beendete das DFB-Team damit nur auf Rang vier, den Titel holte sich Portugal dank eines Finalsiegs nach Elfmeterschießen gegen Spanien.

Für Kimmich geht es ab Mitte Juni mit dem FC Bayern bei der Klub-WM zur Sache, die nächste Aufgabe mit der Nationalmannschaft wartet Anfang September. Dann startet Deutschland mit einem Auswärtsspiel in der Slowakei in die Qualifikation zur WM 2026, ehe drei Tage später ein Heimspiel gegen Nordirland ansteht. Der dritte Quali-Gegner des DFB-Teams ist Luxemburg.