"Der würde den Laden richtig aufmischen": Roy Keane sähe gerne den bestbezahlten Trainer der Welt bei Manchester United

Im Podcast 'Stick to Football' auf die schwelenden Gerüchte um eine mögliche Ablösung des portugiesischen Coaches angesprochen, sagte der Champions-League-Sieger von 1999 mit seinem verschmitzten Lächeln und einem Anflug von Ironie: "Ich würde sagen, wir sollten dem Mann noch eine Chance geben, natürlich. Eine weitere Woche."

Etwas ernsthafter fuhr Keane fort: "Ich sage das seit Jahren: Ich hätte es gerne, wenn Atletico Madrids Simeone dahinginge. Das würde ich gerne mal sehen. (…) Der würde den Laden richtig aufmischen. Aber im guten Sinne! Er würde durchgreifen. Garantien gibt es nie, aber seine Persönlichkeit und seine Bilanz – das gefällt mir."

United verschliss in den vergangenen Jahren zahlreiche Trainer. Seit dem vergangenen Herbst ist Amorim am Ruder und auch unter dem Portugiesen ist der englische Rekordmeister weit entfernt vom sportlichen Glanz vergangener Tage. Die Vorsaison endete auf Platz 15 sowie mit einem verlorenen Europa-League-Endspiel und in der laufenden Spielzeit ging der Start erneut in die Hose.

Rückendeckung bekommt Amorim allerdings noch von Klubchef Sir Jim Ratcliff. Der Minderheitseigentümer erklärte im Podcast 'The Business', Amorim müsse "über drei Jahre beweisen, dass er ein guter Trainer ist. Das ist mein Standpunkt. Im Fußball passiert nichts über Nacht."

Keane sähe dagegen lieber Simeone im Old Trafford. "Seine Mannschaften erlauben nicht viele Tore, aber sie können spielen und sie kämpfen", so der Ire. Und natürlich imponiert dem einstigen Rauhbein auch El Cholos Mentalität. Dessen Impulsivität gab es unlängst in der Königsklasse zu bestaunen, als er sich beim 2:3 in Liverpool an der Seitenlinie danebenbenahm und von der UEFA eine Sperre kassierte: "Die Mannschaft ist nicht mehr so stark wie vor ein paar Jahren. Aber sie hat noch immer diesen Kampfgeist. Und er ist da an der Seitenlinie und fliegt. Ich mag so eine große Persönlichkeit."

Simeone ist seit Dezember 2011 Trainer bei Atletico und dort absolut unumstritten. Mit den Rojiblancos gewann er unter anderem zwei spanische Meisterschaften und zweimal die Europa League. Dazu führte er sie zweimal ins Finale der Champions League.

Nach einem dürftigen Saisonstart gab es vor einigen Wochen Zweifel an Simeone, zumal mit Fernando Torres ein vielversprechendes Trainertalent in Atleticos Jugend arbeitet. Deutliche Siege im Derbi madrileno gegen Real Madrid (5:2) und in der Königsklasse gegen Eintracht Frankfurt (5:1) waren allerdings deutliche Antworten darauf von seiner Mannschaft.

Simeone steht in der spanischen Hauptstadt noch bis 2027 unter Vertrag. Mit einem Jahresgehalt von 30 Millionen Euro ist er der Top-Verdiener unter den Trainern. 2016 bezeichnete er einen möglichen Lockruf aus der Premier League als "sehr attraktiv", hielt anschließend jedoch stets dem Klub die Treue, für den er auch als Spieler schon zweimal aktiv war.