"Meine Reaktion ist nicht zu rechtfertigen": Diego Simeone benimmt sich bei Atleticos Pleite gegen den FC Liverpool übel daneben

Nach dem späten Treffer von Liverpools Virgil van Dijk (92.) zum 2:3-Endstand geriet Simeone mit einem Anhänger der Reds hinter seiner Trainerbank aneinander. Dabei gestikulierte er lautstark und zeigte dem Fan mehrfach den Mittelfinger. Die englische BBC sprach von "chaotischen Szenen" und verglich Simeones Verhalten mit dem von Eric Cantona: "Er benahm sich, als wolle er jemanden in der Menge verprügeln. Es war der totale Wahnsinn."

Nach einem hitzigen Wortgefecht mit Schiedsrichter Maurizio Mariani folgte umgehend der Platzverweis: "Er hat mir gesagt, dass er mich verstanden hat, aber dass er mich trotzdem des Feldes verweisen musste", verriet Simeone.

Im Anschluss forderte der Argentinier mehr Schutz für Trainer vor verbalen Angriffen durch Fans: "Genauso wie wir gegen Rassismus kämpfen, sollten wir uns auch mit diesem Thema befassen. Denn wir haben kein Recht, darauf zu reagieren, und es ist nicht leicht, während des gesamten Spiels beleidigt zu werden", sagte Simeone: "Meine Reaktion ist nicht zu rechtfertigen, aber wissen Sie, wie es ist, 90 Minuten lang beleidigt zu werden? Ich hoffe, dass Liverpool diesen Aspekt verbessern kann und dass es Konsequenzen gibt, wenn die Person identifiziert wird."

Simeone ist für hitzige Emotionen an der Seitenlinie bekannt - und auch für provokante Gesten gegenüber gegnerischen Fans kein Unbekannter. Bereits 2019 wurde er von der UEFA mit einer Geldstrafe von 20.000 Euro belegt, nachdem er im Champions-League-Achtelfinale gegen Juventus Turin mit einer obszönen Geste in Richtung Tribüne für Aufsehen sorgte.

Atletico hatte sich vor dem späten Nackenschlag nach einem 0:2-Rückstand gegen das Team von Nationalspieler Florian Wirtz zurückgekämpft und musste die Heimreise dennoch ohne Punkte nach der Auftaktpartie antreten.