MourinhoGetty Images

"Angriff auf den türkischen Fußball!" Galatasaray-Boss knöpft sich José Mourinho nach Skandal im Derby mit Fenerbahce vor

Es geht weiterhin hoch her zwischen Fenerbahce-Trainer Jose Mourinho und dem Stadtrivalen Galatasaray. Nach den Rassismus-Vorwürfen Anfang des Jahres, sorgte nun der Trainer selbst für einen Eklat - und bekommt direkt die Quittung von der gegnerischen Seite.

  • WAS IST PASSIERT?

    Das Viertelfinale im türkischen Pokal zwischen Fenerbahce und Galatsaray war kurz vor Spielende eskaliert. Nach einer Rudelbildung vor den beiden Ersatzbänken, mehreren Handgemengen und drei Roten Karten sorgte Mourinho für den negativen Höhepunkt des Skandalspiels.

    Der Portugiese eilte nach der 1:2-Niederlage und der damit letzten verstrichenen Titelchance für Fenerbahce auf Galatsaray-Trainer Okan Buruk zu und griff jenem an die Nase. Der Gala-Coach ging theatralisch zu Boden und hielt sich das Gesicht, mehrere Sicherheitskräfte kamen hinzu, um die Situation zu deeskalieren.

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  • Jose Mourinho nose incident FenerbahceGetty/aspor

    WAS WURDE GESAGT?

    Während das "Opfer" Buruk sich noch diplomatisch äußerte, lediglich von einem "Kratzer" sprach und die Aktion seines Kontrahenten als "nicht sehr nett und stilvoll" bezeichnete, holte Vizepräsident Metin Öztürk zum verbalen Rundumschlag gegen Mourinho aus.

    "Dieser jüngste Vorfall ist nicht nur eine Attacke auf den Trainer von Galatasaray, sondern auf den türkischen Fußball. Das ist Mourinho, ich weiß nicht, woher er die Courage nimmt. Wo in der Welt kann er das machen?“, sagte er.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Seit Februar tobt zwischen Buruk und Mourinho und besonders zwischen Mourinho und Galatasaray eine heftige Fehde, die das übliche Derby-Schauspiel zwischen den Stadtrivalen weit überschreitet.

    Nach dem Aufeinandertreffen im Februar (0:0) hatte Galatasaray gegen Mourinho aufgrund vermeintlich "rassistischer Äußerungen" juristische Schritte angekündigt. Mourinho hatte behauptet, Ersatzspieler und Verantwortliche von Gala seien vor deren Bank "wie Affen" herumgesprungen.

    Mourinho wurde zumindest vom Vorwurf, rassistische Äußerungen getätigt zu haben, vom Verband freigesprochen, kassierte allerdings dennoch eine Vier-Spiele-Sperre mitsamt einer Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro. Gleichzeitig verklagte er aber auch Galatsaray auf Schadenersatz in Höhe von 50.000 Euro.

    Buruk hatte Mourinho indes nach dem hitzigen Derby als "Crying One" bezeichnete und wurde ebenfalls gesperrt - jedoch nur für ein Spiel. Fenerbahce wurde zudem zu zwei Auswärtsspielen ohne Zuschauer verurteilt. Galatasaray-Präsident Dursun Özbek wurde zu einer Sperre von 34 Tagen Sperre verurteilt.

  • WIE GEHT ES WEITER?

    Das Pokalderby am Mittwoch wird einige Sperren nach sich ziehen. Zum einen für die Spieler und Verantwortlichen, die die Rote Karte gesehen hatten, zum anderen aber auch sehr wahrscheinlich für Mourinho. Dem Fenerbahce-Trainer dürfte abermals eine längere Sperre drohen.