Der türkische Traditionsklub Fenerbahce hat sich nach dem Eklat im Anschluss an die 1:2-Niederlage im Istanbuler Stadtderby gegen Galatasaray am Mittwoch, aufgrund dessen Trainer José Mourinho wohl eine saftige Sperre droht, nun erstmals mit einem Statement zu Wort gemeldet.
Getty"Als wäre er erschossen worden!" Fenerbahce bricht nach Derby-Eklat um José Mourinho das Schweigen

WAS IST DER HINTERGRUND?
In einer hektischen Schlussphase hatte Schiedsrichter Cihan Aydin im Pokalviertelfinale zwischen Fener und Gala drei Rote Karten gezeigt (gegen Baris Yilmaz und Kerem Demirbay von Galatasaray sowie gegen Mert Hakan Yandas von Fenerbahce).
Nach dem Abpfiff kochte die ohnehin schon aufgeheizte Stimmung noch einmal über, als Mourinho seinem feiernden Trainerkollegen Buruk an die Nase griff. Jener sank theatralisch zu Boden und hielt sich das Gesicht. Galatasaray überzog Mourinho am folgenden Tag mit beißendem Spott.
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
In einer Stellungnahme des Istanbuler Klubs heißt es: "Dies ist unsere Erklärung zu Okan Buruk, der sich unserem Technischen Direktor José Mourinho, der sich gestern nach dem Spiel mit den Schiedsrichtern traf, unter dem Vorwand des Händeschüttelns näherte, unseren Technischen Direktor mit Handgesten und Äußerungen provozierte und die Dreistigkeit besaß, respektlose Handgesten zu machen, nachdem er die Polizeigrenze überschritten hatte."
Weiter heißt es: "Nachdem unser Technischer Direktor als Reaktion auf diese Provokationen kurz die Nase berührt hatte, warf sich die betreffende Person in übertriebener Weise auf den Boden. Die respektlosen Worte und Handlungen dieser Person, die sich professionell zu Boden warf, als wäre sie als Fortsetzung ihrer geplanten und übertriebenen Provokationen erschossen worden, sind mit Bildern festgehalten. Die Bedeutungslosigkeit und das Handeln einer Person, die zu Boden springt und sich sekundenlang windet, wenn ihre Nase berührt wird, ist der gesamten Öffentlichkeit bekannt."
Fenerbahce schloss mit diesen Worten: "Es ist offensichtlich, dass sich die Bilder dieser sich zu Boden werfenden Person aus seiner Fußballkarriere in seiner Karriere als Trainer fortsetzen und dass diese Haltung eine charakteristische Haltung ist. Es ist klar, dass die Bewertung der hässlichen Provokationen und der Ereignisse danach nicht einseitig sein darf, sondern auf einem Ursache-Wirkungs-Zusammenhang beruhen muss."
EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Die Niederlage war für Fenerbahce besonders bitter, da die nächste Titelchance damit futsch ist. Galatasaray zog ins Halbfinale des türkischen Pokals ein, während Mourinhos Elf die Segel streichen musste.
Damit droht die erste Saison des Portugiesen in Istanbul eine titellose zu werden. In der Europa League war Fenerbahce Mitte März im Achtelfinale an den Glasgow Rangers gescheitert, die einzig verbliebene Chance auf Silberware hat man damit nun in der Liga.



