Jürgen Klopp hat kürzlich seine Kritik an der neuen Version der Klub-WM erneuert. Er kritisierte den auf 32 Teilnehmer aufgeblähten Wettbewerb wegen der zu großen Belastung der Spieler. Nun hat sich ein ehemaliger Sieger des Ballon d'Or in die Debatte eingeschaltet und ist den einstigen Trainer des FC Liverpool mit markanten Worten angegangen.
AFP"Als Liverpool Geld bekommen hat, haben sie sich nicht beschwert": Ehemaliger Ballon-d'Or-Gewinner teilt schonungslos gegen Jürgen Klopp aus
AFPWAS WURDE GESAGT?
Hristo Stoichkov, 1994 Gewinner der prestigeträchtigen Individual-Auszeichnung und von 1990 bis 1995 Torjäger des FC Barcelona, sagte im Gespräch mit den spanischen Zeitungen Mundo Deportivo und Marca: "Ich hätte nicht erwartet, dass Jürgen das sagt. Vielleicht ist er verärgert, weil Salzburg nicht mehr im Wettbewerb ist. Als Liverpool bei der Klub-WM gespielt und Geld bekommen hat, haben sie sich nicht beschwert. Es braucht mehr Respekt."
Der Bulgare führte aus: "Was ist Klopp lieber, in China, Japan oder Indonesien zu spielen, oder an einem prestigeträchtigen Wettbewerb wie diesem teilzunehmen? Liverpool hat bei diesem Turnier gespielt und ich habe nicht gehört, dass sie sich beschwert hätten. Jetzt beschwert er sich plötzlich, vielleicht weil Red Bull nicht mehr auf den Trikots der Mannschaften zu sehen ist. Es ist ein wichtiges Turnier, ein Wettbewerb, bei dem viele junge Spieler ihre ersten Schritte machen und an einem bedeutenden Wettbewerb teilnehmen können. Für mich ist das fantastisch."
Stoichkov ging auch auf die Kritik an den wetterbedingten Unterbrechungen ein: "Maresca von Chelsea hat sich auch darüber beschwert, über den Regen. Wir werden Infantino keine Fernsteuerung geben können, um den Regen zu stoppen. Sie beschweren sich über alles."
WAS IST NOCH INTERESSANT?
Eine der am meisten verbreiteten Kritiken zur Klub-WM kam in den letzten Tagen von Barcelonas Raphinha, der mit den Katalanen zwar nicht am Turnier teilnahm, sich aber über fehlenden Urlaub nach der Saison beschwerte. "Meiner Meinung nach ist es sehr schlimm, seinen Urlaub für etwas zu opfern, zu dem man gezwungen wird. Die Spieler wurden nicht gefragt, ob sie das überhaupt wollen. Es liegt an uns Spielern, ob wir das akzeptieren oder nicht", sagte der Brasilianer.
Stoichkov entgegnete darauf: "Aber nächstes Jahr wird er bei der Weltmeisterschaft dabei sein, das sollten wir nicht vergessen. Zu viele Spiele? Früher hatten wir zwei Auswechslungen, jetzt haben sie fünf und in der Verlängerung eine mehr. Das ist die halbe Mannschaft. Diese Beschwerden erscheinen mir, ehrlich gesagt, ungerecht. Für mich ist das alles fantastisch. Gib mir jetzt einen Ball und ich bin begierig zu spielen."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
In einem Interview mit der Welt am Sonntag erklärte Klopp zuletzt: "Deshalb ist die Klub-WM diesbezüglich die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde. Da denken sich Leute etwas aus, die mit dem Tagesgeschäft noch nie etwas zu tun hatten oder nichts mehr damit zu tun haben."
Pep Guardiola von Manchester City ist Klopp dabei zur Seite gesprungen.