Jürgen Klopp hat seine Kritik an der neuen Version der Klub-WM erneuert. Er kritisierte den auf 32 Teilnehmer aufgeblähten Wettbewerb wegen der zu großen Belastung der Spieler.
Getty"Die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde": Jürgen Klopp hat für die kommende Saison eine "große Befürchtung"
WAS WURDE GESAGT?
In einem Interview mit der Welt am Sonntag erklärte der Global Head of Soccer von Red Bull: "Deshalb ist die Klub-WM diesbezüglich die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde. Da denken sich Leute etwas aus, die mit dem Tagesgeschäft noch nie etwas zu tun hatten oder nichts mehr damit zu tun haben."
Weiter führte Klopp aus: "Vergangenes Jahr Copa und EM, dieses Jahr Klub-WM und im kommenden Jahr dann die WM: Das bedeutet für die Spieler, die dabei sind, keine wirkliche Erholung, weder körperlich noch geistig."
ImagoWAS IST DER HINTERGRUND?
Bereits auf seiner letzten Trainerstation beim FC Liverpool hatte Klopp mehrfach das Thema Überbelastung der Spitzenspieler angesprochen. Dies erneuerte der Ex-Coach der Bundesligisten BVB und von Mainz 05. Turniere wie die aktuell in den USA stattfindende Klub-WM könnten "nicht auf dem Rücken der Spieler ausgetragen werden". Weil dies aber passiere, habe er die "große Befürchtung", dass es in der kommenden Saison zu deutlich mehr Verletzungen kommen werde.
Man erwarte zu viel von den Spielern, 70 bis 75 Partien pro Jahr seien deutlich über dem Limit. Klopp befürchtet auch, dass man dadurch sein eigenes Produkt mittelfristig schädige: "Aber das geht so nicht weiter. Wir müssen dafür sorgen, dass sie Pausen haben, denn wenn sie die nicht bekommen, können sie auf Dauer keine Topleistungen abrufen – und wenn ihnen das nicht mehr gelingt, verliert das ganze Produkt für die Verkäufer an Wert."
Außerdem ließ der Schwarzwälder das Argument nicht gelten, dass Profis in der US-Basketball-Profiliga NBA 82 Spiele in der Regular Season und gegebenenfalls anschließend noch Playoffs bestreiten müssen. Klopp entgegnete: "Ein Spieler in der NBA, der auch richtig gut verdient, hat jedes Jahr vier Monate Pause. Das hat Virgil van Dijk (Kapitän des FC Liverpool) in seiner ganzen Karriere nicht mal zusammen."