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Bayern-Präsident Uli Hoeneß im Interview: Bernat-Schelte "hat mir sehr leid getan"


MIXED-ZONE-INTERVIEW

Nach dem Arbeitssieg des FC Bayern München in der Champions League gegen AEK Athen (2:0) hat Uli Hoeneß sich für sein Nachtreten gegen Ex-FCB-Spieler Juan Bernat (Paris Saint-Germain) vor wenigen Wochen entschuldigt.

Außerdem dämpfte der Bayern-Präsident im Mixed-Zone-Interview die Erwartungen im Hinblick auf das Top-Spiel in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr im LIVETICKER) und rief zur Geduld mit Trainer Niko Kovac auf. Nicht einmal der Gewinn der Meisterschaft sei in dieser Saison ein Muss.

Herr Hoeneß, nach der Pressekonferenz Mitte Oktober mit Karl-Heinz Rummenigge, Hasan Salihamidzic und Ihnen fiel die mediale Reaktion heftig aus. Bereuen Sie das, was Sie gesagt haben?

Hoeneß: Ich würde die Pressekonferenz im Wesentlichen wieder so machen. Die Geschichte vom letzten Wochenende im Spiegel hat bewiesen, dass sie dringend notwendig war. Die eine oder andere Aussage, die ich gemacht habe, würde ich so nicht noch einmal machen. Es hat mir sehr leid getan, Juan Bernat beleidigt zu haben. Aber die Medien, die wir mit unserer Kritik gemeint haben, wissen schon Bescheid.

Der FC Bayern hat gegen Athen einen Arbeitssieg eingefahren. Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung?

Uli Hoeneß: Man hat gemerkt, dass die Mannschaft in der ersten Halbzeit ziemlich verunsichert war. Da haben wir sehr vorsichtig gespielt und auch nicht das Tempo auf den Platz bekommen, das man optimalerweise bringt. Aber mit zunehmender Spieldauer ist die Mannschaft selbstbewusster geworden und hat ein sehr ordentliches Spiel gemacht.

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Womit hängt die aktuelle Verunsicherung zusammen?

Hoeneß: Wir haben in den letzten Wochen nicht gut gespielt, da wird man mit jedem schlechten Spiel immer mehr runtergezogen. Auch erfahrene Spieler lassen sich davon offensichtlich beeinflussen.

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Fahren Sie dennoch selbstbewusst nach Dortmund?

Hoeneß: Man kann ja nicht nach Dortmund fahren und sagen: 'Ich will einen Dreier holen.' Dortmund hat bisher eine sehr gute Saison gespielt. Wir fahren nicht als Favorit, sondern nach langer Zeit als Außenseiter dorthin. Wir müssen in Dortmund ein gutes Spiel machen und dann schauen wir mal, was dabei herauskommt.

Es ist ja durchaus unüblich, dass der FC Bayern als Außenseiter in ein Bundesligaspiel geht, oder?

Hoeneß: Im Moment sind wir das aber. Der BVB ist aktuell vier Punkte vor uns. 

Machen Sie sich Sorgen, dass man gegebenenfalls den Anschluss verpasst, wenn Dortmund gewinnt?

Hoeneß: Die Dortmunder haben jetzt sechs Jahre diese Distanz zu uns gehabt und dürfen jetzt auch mal vorne sein. Wir lassen uns mit unseren Entscheidungen am Ende der Saison messen. Wir haben noch 24 Bundesliga-Spiele vor uns.

Nagt es an Ihnen, dass Sie derzeit nur auf dem dritten Platz stehen?

Hoeneß: Meines Wissens nach, sind wir Zweiter. 

Gladbach hat das bessere Torverhältnis...

Hoeneß: Punktemäßig sind sie aber nicht vor uns. Das Torverhältnis interessiert mich nicht.

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Dennoch: Warum kommt die Erfolgsmaschine der letzten Jahre bislang nicht auf Touren?

Hoeneß: Die Saison hat gerade erst angefangen. Wir haben eine Mannschaft, die im Umbruch ist und einen jungen Trainer, der sich hier einarbeiten muss. Da muss man ein bisschen Geduld haben. Vor vier Wochen haben sich alle beschwert, dass die Bundesliga wieder langweilig wird, jetzt ist sie nicht mehr langweilig, sondern richtig spannend. 

Wäre es also kein Problem, wenn es einmal nicht für die Meisterschaft reichen sollte?

Hoeneß: Wir sind nicht so arrogant, wie Ihr alle glaubt. Wir würden die Meisterschaft natürlich gerne haben, aber wenn es mal nicht so ist, würde der FC Bayern auch nicht untergehen.

Sie haben vor einigen Wochen gesagt, dass Sie Niko Kovac "bis auf's Blut" verteidigen. Wie fest sitzt er denn im Sattel?

Hoeneß: Daran hat sich nichts geändert. Meine Aussagen gelten nicht nur für zwei oder drei Wochen.

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