Der FC Schalke 04 kann in der Bundesliga weiter nicht gewinnen. Im Kellerduell beim FSV Mainz 05 reichte es für die Königsblauen nur zu einem 2:2.
Schalke fühlte sich dabei aber vom Schiedsrichter benachteiligt, der den Mainzern zwei Elfmeter zusprach. Sportvorstand Jochen Schneider und Trainer Manuel Baum waren nach dem Spiel angefressen.
Außerdem: Frederik Rönnow ist trotz seiner starken Leistung noch nicht die feste Nummer eins.
Der FC Schalke 04 am Sonntag: In diesem Artikel erfahrt Ihr heute sämtliche News und Gerüchte rund um S04.
FC Schalke 04 verpasst Sieg in Mainz - Schneider und Baum schimpfen über Schiedsrichter
Der Ärger bei Schalke 04 war riesig. Dabei war es noch nicht einmal die Fortsetzung dieser desaströsen und rabenschwarzen Sieglosserie, die den Königsblauen die Zornesröte in die Gesichter trieb. Nein, vielmehr kanalisierte sich der Frust nach dem verpassten Befreiungsschlag im Krisengipfel der Fußball-Bundesliga auf das Schiedsrichtergespann. "Wir fühlen uns sehr schlecht behandelt und benachteiligt", schimpfte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider bei Sky wie ein Rohrspatz: "Es reicht jetzt irgendwann mal."
Seit 23 Spielen wartet Schalke nun schon auf einen Sieg in der Bundesliga, drei Punkte gab es zuletzt am 17. Januar 2020. Selbst beim bis dahin noch punktlosen Schlusslicht FSV Mainz 05 kamen die Gelsenkirchener am Samstag nicht über ein 2:2 (1:2) hinaus und gehen als Tabellenvorletzter in die Länderspielpause - nach Meinung der Schalker hatten Schiedsrichter Patrick Ittrich und sein Videoassistent Tobias Reichel großen Anteil daran.
Die Mainzer waren durch Foulelfmeter von Daniel Brosinski (6.) und Jean-Philippe Mateta (45.+2) zweimal in Führung gegangen. "Den zweiten Elfmeter darfst du einfach nicht geben", polterte S04-Trainer Manuel Baum: "Wenn man das nicht sieht, dann ist das - ich muss jetzt aufpassen, dass ich nichts Falsches sage - ungeheuerlich." Und Mark Uth, der mit einem gefühlvollen Freistoß das 1:1 erzielt hatte (36.), befand trotz des späten Ausgleichstreffers durch das Eigentor von Jeremiah St. Juste (82.): "Es läuft einfach momentan alles gegen uns."
Den ersten Mainzer Elfmeter hatte Ittrich erst nach Ansicht der Videobilder gepfiffen, beim zweiten Strafstoß aber auf eine solche Absicherung verzichtet - obwohl Mateta Schalke-Verteidiger Ozan Kabak im Zweikampf zunächst im Gesicht getroffen hatte. Als der Mainzer Moussa Niakhate dann in der Schlussphase Goncalo Paciencia zu Boden riss (86.), blieb ein Elfmeterpfiff aus - ebenso wie ein Hinweis aus dem Kölner Videokeller. Das vermeintliche 2:2 durch Kabak (50.) hatte Ittrich hingegen nach Ansicht der Bilder zu Recht zurückgenommen.
Getty"Bei allem Respekt vor dem Schiedsrichter: Es war nicht sein bester Tag. Vor allem in den Situationen, in denen er Unterstützung hat und der Videoassistent dazukommt", monierte Baum, gegen dessen Team in den sieben Saisonspielen schon sechs Elfmeter gegeben wurden. Dennoch warnte der Trainer davor, sich zu sehr auf vermeintliche Fehlentscheidungen einzuschießen.
"Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht in Opferrollen verlieren", sagte Baum. Und auch die quälend lange Sieglosserie soll während der Länderspielpause nicht die Gedanken seiner Spieler bestimmen. "Dieses rückwärtsgewandte Denken", meinte Baum, "bringt uns keinen Schritt weiter."
Deshalb bezeichnete der Bayer auch das Spiel in Mainz als "größeren Schritt nach vorn" und betonte: "Man erwartet ja immer, dass es beim Fußball wie im Sprint ist. Dass innerhalb von zehn Sekunden alles von schwarz auf weiß oder von weiß auf schwarz geht. Aber so ist es im Fußball nicht. Es wird über die Saison ein Marathon werden und kein Sprint."
Bleiben die Schritte aber weiter so klein, wird es ein besonders mühsamer Marathon. ( Quelle: SID )
FC Schalke 04: Rönnow weiterhin nicht zur Nummer eins erklärt - Fährmann darf hoffen
Trotz seiner starken Leistung beim 2:2 in Mainz darf sich Frederik Rönnow nicht als Nummer eins beim FC Schalke 04 bezeichnen. Trainer Manuel Baum will sich erst nach der Länderspielpause für einen Torhüter entscheiden. Ralf Fährmann darf also weiterhin hoffen.
"Für mich war der Plan nach der Verletzung von Ralf (Fährmann, Anm. d. Red.), dass bis zur Länderspielpause der Freddy spielen wird", erklärte Baum bei Sky . "Erst nach der Pause werden wir uns zusammensetzen und den Zeitraum Revue passieren lassen, dann legen wir uns fest."
S04 holte den Dänen Rönnow kurz vor Ende der letzten Transferperiode per Leihe von Eintracht Frankfurt.
imago images / Team 2 Bild: Imago Images / Team 2 FC Schalke 04 - Manuel Baum über Gehaltsverzicht: "Verwundert, wie es dargestellt wurde"
S04-Trainer Manuel Baum hat sich zur Diskussion um den Gehaltsverzicht der Profis geäußert. "Ich kriege es schon seit einiger Zeit mit, dass es da Gespräche gibt", sagte der Coach auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Mainz 05. Aus diesem Grund sei er "etwas verwundert, wie es dargestellt wurde. Aber Omar Mascarell und Jochen Schneider haben dazu Stellung bezogen."
Am Donnerstag hatte Sportvorstand Schneider in der WAZ betont: "Wir haben einen sehr guten, einvernehmlichen Kompromiss gefunden, der den Zeitraum 1. August 2020 bis 30. Juni 2021 umfasst." Und Schalke-Kapitän Mascarell wählte deutliche Worte: " Die Behauptung, die Mannschaft habe sich einem erneuten Gehaltsverzicht verweigert, weise ich im Namen des Teams aufs Schärfste zurück."
Dennoch würden die Nachrichten nicht abprallen, sondern sogar für Unruhe sorgen. "In der Spielvorbereitung ist es natürlich nicht ideal, dass es mit auf dem Tableau ist", erklärte Baum. "Aber ich finde, wir haben es gut abgestreift. Das Statement vom Verein und von der Mannschaft war klar."
Laut verschiedener Medienberichte sollen die Profis auf zehn Prozent des Gehalts verzichten , um den finanziell ohnehin schon gebeutelten Klub während der Corona-Pandemie zu entlasten. Den Verein drücken, auch weil Zuschauereinnahmen und weitere Erlöse den Einschränkungen zum Opfer fallen, Schulden in Höhe von rund 240 Millionen Euro. Eine Bürgschaft des Landes Nordrhein-Westfalen haben die Knappen bereits erhalten.
Schalke 04: Die nächsten Pflichtspiele von Königsblau
| Datum | Gegner | Wettbewerb |
| 21.11. | VfL Wolfsburg (H) | Bundesliga |
| 28.11. | Borussia Mönchengladbach (A) | Bundesliga |
