"Wenn ich Figos Frau hätte, würde ich auch nicht Party machen!" Als Ronaldo bei Real Madrid zum Feierbiest mutierte

Werden die absoluten Superstars der heutigen Zeit nach ihren Vorbildern gefragt, fällt nicht selten der Name Ronaldo. Der Brasilianer. Dieser Stürmer, der die Verteidiger vor allem während seiner Zeit bei Barca, Inter und Real Madrid in den Jahren um die Jahrtausendwende das Fürchten lehrte.

Seine fußballerischen Qualitäten waren unbestritten, Verletzungen verhinderten eine noch größere Karriere. Doch es gibt nicht viele, die auch seine angeblich unprofessionelle Einstellung als Makel sehen. Ronaldo liebte es, feiern zu gehen – vor allem während seiner Zeit bei Real Madrid von 2002 bis 2007.

"Ich hatte ab und zu mächtig Ärger mit dem Präsidenten, Florentino Perez", verriet er einst bei El Hormiguero. Dieser habe ihn eines Tages angerufen und gemeint: "Ronnie, warum bleibst du abends nicht einfach mal zuhause? Schau dir [Luis] Figo an, der bleibt daheim bei seiner Frau."

"Präsident, wenn ich Figos Frau hätte, würde ich auch nicht Party machen", lautete die flapsige Antwort Ronaldos. Figo ist seit 2001 mit dem schwedischen Topmodel Helen Svedin verheiratet.

Unprofessionell? Ronaldo war "immer verantwortungsbewusst"

Den Vorwurf, dass die vielen Partys seine Leistungen auf dem Platz beeinträchtigt hätten, will der Brasilianer allerdings nicht stehen lassen. Er gab bei Movistar zwar zu, das "spektakuläre" Nachtleben in Madrid genossen zu haben, schob jedoch mit Nachdruck hinterher: "Es wird oft gesagt, dass ich auf zu vielen Partys war, aber so war es nicht. Ich bin immer verantwortungsbewusst damit umgegangen, es sollte mich körperlich nie beeinflussen."

Folglich ging Ronaldo meistens nach den Spielen auf die Piste. Wenn gewonnen wurde, wurde gefeiert, fuhr er fort. Das "Problem" sei gewesen, dass die Königlichen zu oft als Sieger vom Feld gingen.

Ronaldo Roberto CarlosGetty Images

Ivan Helguera, ehemaliger Real-Verteidiger und ebenfalls Teil der berühmten Galacticos, verriet, dass Ronaldo gemeinsam mit seinem Landsmann Roberto Carlos ganze Busse mit Frauen gechartert und zu sich nach Hause eingeladen hätte. Während Figo, Zinedine Zidane und David Beckham nur selten ausgingen, ließen die beiden Brasilianer es regelmäßig krachen – auch wenn die Berichte, dass sie sogar vor dem Spiel feierten, nicht stimmen.

Was allerdings stimmte, war ein Ritual am Abend vor Spieltagen. "Wir hatten die Angewohnheit, wenn wir am Tag vor einem Spiel im Hotel ankamen, unsere Taschen ins Zimmer zu stellen und vor dem Abendessen unser Bier und unseren Wein zu trinken", erzählte Carlos einst Folha de Sao Paulo. "Es standen immer zwei Flaschen Wein auf dem Tisch."

Ronaldo: "Real und Madrid ist die beste Kombination aus Stadt und Verein"

Als Real mit Vanderlei Luxemburgo einen strengen Trainer bekam, wurde dies verboten. "Erst nahm er uns das Bier und dann den Wein weg", so Carlos weiter. Damit brachte Luxemburgo einige Leistungsträger gegen sich auf, wenig später war er in der spanischen Hauptstadt Geschichte.

Ronaldo macht aus seinem Hang zu Feierlichkeiten keinen Hehl, fast stolz macht es ihn, dass "die Leute oft von meinen Partys erzählten". Mit den Blancos wurde er, wenn man sich die sportliche Bilanz vor Augen führt, zweimal spanischer Meister und holte den Weltpokal. Die Champions League gewann der zweifache Weltmeister auch mit der galaktischen Starauswahl allerdings nicht.

Die Zeit bleibt ihm dennoch mehr als positiv in Erinnerung: "Real und Madrid ist die beste Kombination aus Stadt und Verein, die man finden kann." Auch wenn sie ein offenes Geheimnis seien, können sich Außenstehende "nicht vorstellen, wie gut meine Partys wirklich waren. Einige waren sogar besser als meine Tore. Wenn du jung bist, machst du solche Dinge einfach", erzählte Ronaldo nach dem Karriereende gerne. Und auch seinem Ruf als fußballerisches Vorbild tat sein ausgeprägtes Nachtleben bis heute keinen Abbruch.

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