Mauricio Pochettino Pep Guardiola Tottenham Manchester City 2018-19Getty Images

Pep Guardiola erlebt Murmeltier-Tag und verzweifelt am VAR: "Sie müssen das beheben"


HINTERGRUND

Pep Guardiola kam sich vor wie im falschen Film. Genauer gesagt in einem alten Bill-Murray-Klassiker. Selbst die Tageszeitung Daily Mail erinnerte an den Kult-Streifen "Und täglich grüßt das Murmeltier", nachdem Guardiola und Manchester City wieder einmal brutal vom Videobeweis ausgebremst worden waren. Ausgerechnet gegen Tottenham Hotspur - wie schon im April im Champions-League-Viertelfinale. Guardiola war der Verzweiflung nahe.

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"Ich dachte, wir haben diese Situation in der vergangenen Saison in der Champions League hinter uns gelassen", sagte Guardiola am Samstag nach dem 2:2 (2:1) gegen Tottenham: "Aber es war dasselbe. Der Schiedsrichter und der Videoassistent haben es aberkannt. Das ist zum zweiten Mal passiert. Es ist hart, aber so ist es nun mal." Wenige Augenblicke vorher, in der Nachspielzeit der Partie, hatte der Brasilianer Gabriel Jesus das vermeintliche 3:2 für City erzielt. Pustekuchen - denn der VAR entschied auf Handspiel.

Erinnerungen an Sterlings Treffer gegen Tottenham

City-Verteidiger Aymeric Laporte hatte den Bal wohl regelwidrig mit dem Arm in Richtung Jesus verlängert. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wohlgemerkt, die Entscheidung fiel erst fast zwei Minuten später. Kein Wunder, dass sich Guardiola in die dramatische Nacht im April zurückgeworfen fühlt, in der Raheem Sterling ebenfalls in letzter Sekunde das vermeintliche 5:3 erzielt hatte, das zum Weiterkommen gereicht hätte. Nach Hinweis durch den Videoassistenten entschied der Schiedsrichter jedoch auf Abseits, City war raus.

Der Rückblick in die Vorsaison und der aktuelle Fall werfen Fragen rund um den in England neu eingeführten Videobeweis auf. Erleben wir auf der Insel das Chaos, das damals die Bundesliga plagte? Oder kehrt irgendwann so etwas wie Beständigkeit ein? "Fragt die Videoschiedsrichter, geht nach London und fragt die Big Bosses", war Guardiolas Antwort darauf. Ihn trieb vor allem die Handspiel-Regel um. So sehr, dass er erneut an das Drama in der Königsklasse zurückdachte. Damals erzielte Fernando Llorente - auch nach einer besseren Handball-Einlage - den 3:4-Anschlusstreffer für die Spurs.

"Wenn es Handspiel ist, dann ist es Handspiel, aber warum war es nicht Hand bei Llorente in der letzten Saison und warum jetzt schon?", fragte der Katalane, der sich außerdem in der ersten Halbzeit den VAR-Einsatz bei einem angeblichen Foul von Tottenhams Erik Lamela an Rodri im Strafraum gewünscht hätte. Guardiola forderte deshalb eine schnelle Ausbesserung der Mängel: "Sie müssen das beheben", sagte er.

ManCity wollte für verletzten Leroy Sane siegen

So kritisch wie damals in der Königsklasse waren die Konsequenzen in diesem Fall nicht, es war eben erst der zweite Spieltag in der Premier League. Auch wenn Jürgen Klopps FC Liverpool am Samstag 2:1 (1:0) beim FC Southampton um Ex-Leipzig Coach Ralph Hasenhüttl gewann und nun zwei Punkte Vorsprung auf City hat. Doch wehgetan hat es trotzdem. 

Schließlich wollten die Citizens nicht nur ihre saisonübergreifende Serie von 15 Erfolgen in Serie fortführen - sie wollten auch für Leroy Sane siegen, dessen Trikot alle City-Profis beim Warmmachen vor dem Spiel aus Solidarität übergeworfen hatte. "Danke an Manchester City und meine Teamkollegen", twitterte der Nationalspieler mit der Kreuzbandverletzung gerührt.

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