WAS IST PASSIERT: Bundesligist Mainz 05 hat auf einen inzwischen gelöschten Pro-Palästina-Post seines Angreifers Anwar El Ghazi reagiert und den 28-Jährigen mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das Posting sei "für den Verein so nicht tolerierbar" gewesen, teilten die Rheinhessen mit. Der Freistellung sei ein "ausführliches Gespräch" zwischen Vorstand und Spieler vorausgegangen. Der zuvor vertragslose Niederländer El Ghazi war erst Ende September nach Mainz gewechselt. Dort hatte er einen Vertrag bis Sommer 2025 unterschrieben.
El Ghazi hatte beiInstagrambis Montag unter anderem den Spruch "Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein" geteilt. Die Redewendung wird häufig auch von der Hamas genutzt. Gemeint ist, dass sich Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer erstrecken sollte, Israel wird so gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen.
WAS WURDE GESAGT: "Mainz 05 respektiert, dass es unterschiedliche Perspektiven auf den seit Jahrzehnten währenden, komplexen Nahost-Konflikt gibt. Der Verein distanziert sich jedoch deutlich von den Inhalten des Posts, da dieser nicht mit den Werten unseres Klubs einhergeht", teilte der Klub mit.
EIN BLICK ZUM FC BAYERN MÜNCHEN: Am Wochenende hatte auch ein Post des ebenfalls in den Niederlanden geboreren Profi des FC Bayern München,Noussair Mazraoui, für Wirbel gesorgt. Der marokkanische Nationalspieler hatte in seinem Beitrag auf Instagram den Palästinensern den Sieg gegen Israel gewünscht. Später hatte er sich von jeglichen Terrororganisationen distanziert, hatte jedoch darauf verzichtet, den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel zu verurteilen.
Der Zentralrat der Judenkritiserte Mazraouifür diese fehlende Distanzierung scharf und bezeichnete dessen Äußerungen als "unsägliche Entfgleisung".
Die Hamas hatte am 7. Oktober vom Gazastreifen aus einen Großangriff auf Israel gestartet. Die radikalislamische Palästinenserorganisation hat nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen getötet. Der FC Bayern hatte kurz nach Bekanntwerden des Angriffs auf der Plattform "X" Sorge um "unsere Freunde in Israel" zum Ausdruck gebracht. Am Montag kündigte derKlub zudem ein Gespräch mit Mazraoui annach dessen Rückkehr von der Nationalmannschaft.



