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Kommentar zu Pep Guardiola: Auch ohne Champions League wieder die Nummer eins


KOMMENTAR
Manchester City ist englischer Meister. Auch dank unzähliger Millionen aus Abu-Dhabi. Aber in erster Linie dank Pep Guardiola. Der Fußball, den er bei den Citizens spielen lässt, ist nicht nur erfolgreich, sondern auch schön. Weil: variantenreich, zielstrebig - und sogar ohne klassischen Mittelstürmer treffsicher.

72 Tore hat Guardiolas Mannschaft drei Premier-League-Spieltage vor Schluss auf ihrem Konto. 72 Tore, die 16 verschiedene Akteure erzielt haben. Ein Beleg dafür, wie gut dieses City als Einheit funktioniert - und dass Guardiola wie auch zwischen 2013 und 2016 beim FC Bayern keinen alles überstrahlenden, epochalen Wunderspieler wie Lionel Messi benötigt, damit sein Plan aufgeht.

Man muss jemanden, der seit Jahren als Botschafter für die umstrittene WM 2022 in Katar wirbt, gewiss nicht für den sympathischsten Trainer der Welt halten. Rein fachlich gibt es derzeit aber keinen besseren Coach als Guardiola. Nicht den mitreißenderen Jürgen Klopp. Nicht den pragmatischeren Hansi Flick. Noch nicht den ähnlich detailversessenen Thomas Tuchel.

Pep Guardiola "der beste Trainer" - Jürgen Klopp hatte recht

Eine Niederlage im Champions-League-Finale gegen den von Tuchel trainierten FC Chelsea am 29. Mai würde daran nichts ändern. Die letzten Guardiola-Kritiker, sie würden durch einen Sieg über die Blues gewiss verstummen. Die, die ihn in den vergangenen Jahren als zu verkopft und perfektionistisch bezeichneten, als verschossene Elfmeter, vergebene Großchancen, aber auch zu durchdachte taktische Konzepte ihm zum Verhängnis wurden. Die, die spätestens nach dem Viertelfinal-Aus im vergangenen Jahr gegen Olympique Lyon von dem Ende einer Ära sprachen.

Doch: Guardiola braucht diesen Titel nicht, um nach einem enttäuschenden 2020 wieder als Nummer eins unter den Trainern durchzugehen. Er hat bei all seinen Stationen gezeigt, dass er vor allem den ehrlichsten Wettbewerb - die weit über 30 Spieltage andauernde nationale Liga - in bemerkenswerter, teilweise müheloser Manier zu dominieren vermag.

Das ist Beweis genug. Und Klopp lag alles andere als falsch, als er nach seinem Meister-Triumph mit dem FC Liverpool vor einem Jahr sagte: "Von allen Trainern, die ich kenne, ist Pep der beste."

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