Kingsley Coman FC BayernGetty

Glück im Unglück für Bayerns leidgeprüften Kingsley Coman: "Als ich in seine Augen sah, habe ich mich erschrocken"


HINTERGRUND

Und plötzlich herrschte eisige Stille in der Allianz Arena. Kingsley Coman lag mit schmerzverzerrtem Gesicht im Seitenaus, nachdem er wenige Augenblicke zuvor unglücklich und ohne Einwirkung eines Gegenspielers im Rasen hängengeblieben war. Auf den Bildschirmen der Pressetribüne flimmerte die Szene in Zeitlupe über die Monitore, aus diversen Perspektiven. Blicke wurden getauscht. Blicke, die nonverbal vermittelten: "Das sieht nach einer schwerwiegenden Verletzung aus."

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Als der Franzose kurz darauf, gestützt von zwei Teamärzten, sofort in die Katakomben verschwand und sein Landsmann Corentin Tolisso, der wegen einer Muskelverhärtung pausieren musste, seinen Platz auf der Tribüne verließ, um hinterher zu eilen, wurden die schlimmsten Befürchtungen genährt. Weil es sich offensichtlich, so zumindest die Spekulation, wieder einmal um eine Verletzung im linken, also jenem Fuß handelte, in dem Coman im vergangenen Kalenderjahr gleich zweimal einen Syndesmosebandriss erlitt, der ihn etliche Monate außer Gefecht setzte.

Joshua Kimmich: "Als ich in seine Augen geguckt habe, habe ich mich erschrocken"

"Im ersten Moment, als er da auf dem Boden saß, war er – glaube ich – schon sehr geschockt. Der Kingsley hatte ja schon die eine oder andere schwere Verletzung. Er dachte im ersten Moment, dass etwas kaputt ist", sagte Teamkollege Joshua Kimmich im Anschluss an die Begegnung mit Tottenham Hotspur, deren sportlicher Ausgang (3:1 für den FC Bayern) aufgrund der Coman-Verletzung ein Stück weit in den Hintergrund gerückt war. "Als ich in seine Augen geguckt habe, habe ich mich erschrocken. Das hat mich daran erinnert, als er damals gegen Hoffenheim gefoult wurde."

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Auch Trainer Hansi Flick konnte den Sieg nach der Partie nicht gänzlich genießen. "Das ist ein großer Schatten, der über dem Spiel liegt. Wir hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist", erklärte der 57-Jährige bei Sky, ehe Chefarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt durch die Mixed Zone schritt und die anwesenden Reporter wissen ließ: "Es ist noch nicht sicher. Wir machen noch eine weitergehende Untersuchung. Dann geben wir das Ergebnis bekannt."

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Er sollte Wort halten. Noch in der Nacht gab der deutsche Rekordmeister die genaue Diagnose der Verletzung auf seiner Homepage bekannt: "Die Diagnose von Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt am späten Mittwochabend ergab einen Kapselriss im linken Knie. Zudem hat sich Coman eine Bizepssehne gezerrt und das Kniegelenk gestaucht. Das Knie wird für einige Zeit ruhiggestellt", hieß es in dem Statement. Zur genauen Ausfallzeit des Flügelspielers machte der Klub keine Angaben. Dennoch dürfte die Nachricht bei den Bayern-Fans für kollektives Aufatmen gesorgt haben.

Denn: Noch genau vor einem Jahr hatte der französische Nationalspieler im Gespräch mit Telefoot ein mögliches Karriereende nicht ausgeschlossen, sollte er erneut eine langwierige Sprunggelenksverletzung davontragen. Obwohl er diese Aussagen zuletzt im Gespräch mit dem klubeigenen Magazin 51 entkräftete ("ich meinte damals, wenn es mir sofort ein drittes Mal passieren würde"), hätte ein abermaliger Syndesmosebandriss im linken Fuß vermutlich neue Zweifel bei dem ehemaligen Juventus-Profi aufkommen lassen.

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