Werder Bremen Kohfeldt ohne StatementCathrin Mueller/Getty Images

VfL Wolfsburg: Ex-Werder-Boss Jürgen Born glaubt an "Riesenerfolg" von Florian Kohfeldt


EXKLUSIV
Ex-Werder-Trainer Florian Kohfeldt ist am Dienstag als Nachfolger von Mark van Bommel beim VfL Wolfsburg vorgestellt worden . Werder Bremens ehemaliger Geschäftsführer Jürgen Born glaubt, dass der 39-Jährige mit den Wölfen einen "Riesenerfolg" haben wird.

"Kohfeldt hat viel Erfahrung bei uns gesammelt und viel dazugelernt. Er ist ja nicht als einer gegangen, der völlig trostlos neben dem Eimer saß", erklärt Born, zehn Jahre lang Vorstandsvorsitzender beim SVW, im Gespräch mit Goal und SPOX.

Wenn Kohfeldt, der seine Trainer-Ausbildung 2015 als Jahrgangsbester abgeschlossen hatte, sein Wissen in Qualität ummünzen könne, stehe einer erfolgreichen Zeit in Wolfsburg nichts im Wege. Es gehe "nicht darum, dass er damals sein Zeugnis in Köln mit der Note 1 abgefegt hat", sagt Born und schiebt nach: "Er ist ein Analyst und hat auch den Sachverstand, seine Vorstellungen auf die Mannschaft zu übertragen."

FLORIAN KOHFELDT WERDER BREMENgetty

Es sei "ziemlich klar, dass Kohfeldt die aktuelle Situation verbessert", so Born, der Kohfeldt auch die kommenden Aufgaben in der Champions League zutraut, obwohl der VfL dort ein bisschen "abgerutscht" sei: "Und die, die da oben stehen, sind bei weitem keine Verlierermannschaften".

Wolfsburg müsse "in dieser Saison ganz schön strampeln, um den Anschluss nach ganz oben zu finden", sagt der 81-Jährige: "Mit den vorhandenen Mitteln kann aber wieder etwas anrollen". Die Qualität der Spieler habe schließlich nicht nachgelassen.

Born: "Kohfeldt-Entlassung hätte früher kommen müssen"

Warum Kohfeldt im vergangenen Sommer nach über drei Jahren Amtszeit in Bremen gescheitert war, könne sich Born auch nicht wirklich erklären: "Jedem Bremer ist aber klar, dass der Moment der Kohfeldt-Entlassung früher hätte kommen müssen. Da hat man keinem einen Gefallen getan, dass man das bis zum Schluss gestreckt hat."

Kohfeldt war kurz vor Saisonende freigestellt worden, ehe Bremen den Weg in die Zweitklassigkeit antreten musste. "Irgendwo hatte man sich festgefahren. Das könnte ein klassischer Abnutzungsfall gewesen sein, wie das im Fußball heute so üblich ist. All die großen Mannschaften wechseln ihre Trainer trotz der hohen Ablösesummen regelmäßig", ergänzte Born: "Wenn die Tabelle nicht stimmt, kommt der Trainer eben in Kritik. Obwohl man noch gar nicht herausgefunden hat, welchen Anteil die Qualität der Spieler daran hatte."

Bremen-Fans würden Kohfeldt den "Erfolg gönnen"

Dass den Bremen-Fans die neue Aufgabe von Kohfledt im Hinblick auf die Ortsnähe zu Wolfsburg sauer aufstoßen könnte, glaubt Born außerdem nicht. "Es wird ja auch so dargestellt, dass er unsere Kasse durch seinen neuen Job entlastet. Da muss er keine Böswilligkeiten erwarten. Die Bremen-Fans würden ihm das schon gönnen, dass er dort Erfolg hat."

GER ONLY Jürgen Born Werder Bremen 2020imago images

In einem direkten Aufeinandertreffen gäbe es "wie immer drei Pfiffe. Das gehört heutzutage in dieser Branche auch ein Stück weit dazu. Aber das trifft einen ja nicht unvorbereitet. Dann steckt man sich ein bisschen Watte ins Ohr und das Spiel geht los".

Kohfeldts Arbeitspapier war bei Werder noch bis 2023 datiert, was Bremen Berichten zufolge Ausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro erspart. Weil Manager Frank Baumann mit Kohfeldt keine Auflösungsvereinbarung - was für die Klubs in 100 Prozent aller Fälle eine satte Einmalzahlung bedeutet - getroffen hatte, bleibt der Verein nun nur auf einem Erstliga- und vier Zweitliga-Gehältern sitzen. Der Geschäftsführer Sport hatte damit gerechnet, dass Kohfeldt seinen Vertrag nicht aussitzen würde.

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