Während die Transferoffensive des FC Bayern in diesem Sommer vielerorts gelobt wurde, sehen das DAZN-Experte Sandro Wagner und Sky-Experte Didi Hamann ein wenig anders. Wagner sagte auf einem Medientermin am Dienstag: "Wenn man sich die einzelnen Transfers anschaut, muss sich noch zeigen, ob jeder einzelne Transfer Sinn macht."
Besonders zwei Spieler sieht Wagner kritisch: "Macht es Sinn, de Ligt für 70 Millionen zu holen, wenn man Niki Süle hatte und ihn vielleicht hätte behalten können?" Süle war ablösefrei zum BVB gewechselt.
Zudem hinterfragte der Trainer der SpVgg Unterhaching die Verpflichtung von Sadio Mane: "Mane ist ein großer Name, ein toller Spieler für die Bundesliga, aber auf den dribbelnden Positionen hat Bayern eigentlich nicht den ganz großen Bedarf gehabt."
Jedoch räumte er vor dem Hintergrund des Abgangs von Robert Lewandowski auch ein: "Wenn man das System umstellen will, weil man keinen Stoßstürmer mehr hat, macht es durchaus wieder Sinn."
Hamann: Zweifel an de Ligts Führungsqualitäten
Wagners Meinung zu de Ligt teilt indes auch Sky-Experte Didi Hamann, der bei Sky die Transfers der Bayern bewertete und zum Niederländer sagte: "Die große Frage wird sein, ob de Ligt in der Lage ist, die Abwehr zu führen. Er hat das wunderbar gemacht in Amsterdam. In Turin hat er es nicht geschafft. Das war natürlich ein größerer Verein, größere Konkurrenz und er hatte sehr erfahrene Spieler neben ihm. Und ich weiß nicht, ob er der Spieler ist, der jetzt mit 22 hierher kommt und sofort eine Abwehr führt, die vor zwei Jahren noch Champions-League-Sieger war. Er hat möglicherweise mit Pavard und Hernandez zwei Weltmeister neben sich", sagte Hamann.
"Das hört sich alles wunderbar an. Ob das dann in der Praxis so umsetzbar ist, muss man sehen. Alle Spieler, die von der sehr erfolgreichen Ajax-Mannschaft vor drei Jahren weggegangen sind, waren alle bestenfalls Mitläufer bei ihren neuen Vereinen. Ob das Frenkie de Jong, Donny van de Beek, Hakim Ziyech oder Matthijs de Ligt ist. Und deswegen ist er den Beweis noch schuldig, dass er eine Abwehr wie die von Bayern München führen kann. Ich wäre da etwas zurückhaltend und vorsichtig", ergänzte er.

