Der Präsident des FC Barcelona, Josep Maria Bartomeu, hat sich im Rahmen der traditionellen Joan-Gamper-Trophäe zum drohenden Misstrauensvotum gegen den Vorstand geäußert und einen Rücktritt weiterhin ausgeschlossen. Der entsprechende Antrag hatte am Donnerstag die notwendigen 16.521 Unterschriften erreicht und soll nun dem Verein zur Prüfung vorgelegt werden.
"Die Zahl hat sogar die Organisatoren des Antrags überrascht. Wir befinden uns im normalen Prozess der Validierung", sagte Bartomeu dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TV3 und betonte: "Der Verein wird weiterhin alles mit größtmöglicher Transparenz und Genauigkeit tun."
Freiwilliger Rücktritt von Bartomeu? "Niemand plant, zurückzutreten"
Besagte Initiative, die sich für einen sofortigen Rücktritt des gesamten Vorstandes ausspricht, hatte insgesamt mehr als 20.000 Unterschriften zusammenbekommen. Werden diese vom Verein anerkannt, muss ein Referendum ins Leben gerufen werden, bei dem die Mitglieder über die Absetzung des Vorstandes abstimmen.
Bis März 2021 ist Bartomeu als Präsident vorgesehen, dann sind Neuwahlen geplant. Ein freiwilliger Rücktritt kommt für den 57-Jährigen nicht infrage: "Niemand plant zu diesem Zeitpunkt, zurückzutreten", beteuerte Bartomeu: "Der Vorstand wird weiterhin daran arbeiten, den Kader so wettbewerbsfähig wie möglich zu machen. Wir haben viele Dinge zu tun."
Bartomeu: "Konnte nicht zulassen, dass Messi Barca verlässt"
Das geplante Misstrauensvotum ist jedoch nicht das einzige Problem, dem sich Bartomeu aktuell stellen muss. In einem exklusiven Interview mit Goal und SPOX hatte Lionel Messi dem Präsidenten vorgeworfen, sein Wort gebrochen und einen Abschied dadurch unmöglich gemacht zu haben.
"Ich werde nicht in einen Streit mit ihm geraten", machte Bartomeu deutlich und erklärte seine Sicht auf die Dinge: "Ich konnte nicht zulassen, dass er den Klub verlässt. Er ist der Beste in der Geschichte und die Mannschaft braucht ihn. Messi zu haben, ist eine Erfolgsgarantie", so der Barca-Präsident.
Bartomeu über Messi-Vorwürfe: "Werde mich nicht auf Streitigkeiten einlassen"
Messi soll Bartomeu mehrfach auf eine Klausel in seinem Vertrag hingewiesen haben, die ihm einen vorzeitigen Abschied aus Barcelona ermöglicht hätte. Dieser habe ihn jedoch ständig vertröstet und schließlich auf der festgeschriebenen Ablöse in Höhe von 700 Millionen Euro beharrt.
"Ich werde mich nicht auf Streitigkeiten mit dem Kapitän einlassen", ist Bartomeu nicht an einer öffentlichen Auseinandersetzung interessiert. "Das sind Dinge, über die zu Hause gesprochen werden muss. Wir sollten uns dazu gratulieren, dass Messi bei uns ist. Der beste Spieler der Welt sollte bei uns sein", so der 57-Jährige.



