Nachdem er bei der WM 2018 in Russland erstmals bei einem großen Turnier zum Einsatz kam, wird der VAR nun auch bei einer EM Premiere feiern. Denn die Europameisterschaft 2021 wird mit dem Videoschiedsrichter stattfinden.
Am VAR scheiden sich bekanntlich die Geister der Fußball-Fans. Einerseits ist er willkommen, weil er klare Fehlentscheidungen verhindern kann. Andererseits läuft jedoch nicht immer alles reibungslos und zudem sehen Puristen die Ursprünglichkeit des Fußballs mit dem VAR ad absurdum geführt.
Vor allem die Frage, in welchen Situationen der VAR denn nun wirklich eingreifen soll, sorgt regelmäßig für Diskussionen. Bei der EM sollte diese Frage natürlich so gut es geht geklärt sein - schließlich schlägt jede noch so kleine Schwäche bei einem Turnier dieser Größenordnung noch einmal höhere Wellen als ohnehin schon.
Goal klärt in diesem Artikel auf, in welchen Situationen der VAR bei der EM 2021 eingreifen soll.
EM 2021, VAR: Ist es die Premiere für den Videobeweis bei einer EURO?
Ja, so ist es: Erstmals bei einer Europameisterschaft erhalten die Schiedsrichter Unterstützung durch den VAR, den Video Assistant Referee.
Wie bereits erwähnt, war die WM 2018 das erste große Turnier mit VAR. Bei der letzten Europameisterschaft, jener von 2016 in Frankreich, kam der Videobeweis noch nicht zum Einsatz.
EM 2021, VAR: Wann greift der Videoassistent ein?
Als Fußball-Fan kennt man es inzwischen: Manchmal greift der VAR ein, obwohl er das doch eigentlich gar nicht tun sollte. Und manchmal greift er nicht ein und man fragt sich: Warum denn nun nicht in dieser Situation?
GoalFür die EM gibt es grundsätzlich zwei Anlässe für das Eingreifen des VAR (Videoschiedsrichter).
EM 2021: Wann greift der VAR ein? Fehlerhafte Wahrnehmung des Schiedsrichters
Wenn der VAR, der bei der EM in einem Raum der UEFA-Zentrale in Nyon (Schweiz) sitzt, einen klaren und offensichtlichen Fehler des Schiedsrichters erkennt und ihn mit den ihm zur Verfügung stehenden Bildern belegen kann, soll er den Unparteiischen auf dem Rasen darauf aufmerksam machen.
Als Folge daraus ist vorgesehen, dass sich der Hauptschiedsrichter auf dem VAR-Monitor neben dem Platz die entsprechende Szene noch einmal anschauen und seine Entscheidung revidieren kann.
EM 2021: Wann greift der VAR ein? Fehlende Wahrnehmung des Schiedsrichters
Der Schiedsrichter und seine Assistenten auf dem Platz sehen zwar viel, hier und da kann ihnen logischerweise aber auch mal etwas entgehen.
Wenn dem VAR dies auffällt und er bemerkt, dass der Schiedsrichter eine Szene gar nicht erst wahrgenommen hat, soll er diesen darum bitten, sich eben jene Szene am Monitor anzuschauen. Dann kann sich der Mann auf dem Rasen selbst ein Urteil bilden.
EM 2021, VAR: In welchen Situationen soll der Videoschiedsrichter eingreifen?
Es ist klar geregelt, dass der VAR bei der EM 2021 nur in vier Situationen eingreifen soll. Diese zeichnen sich allesamt dadurch aus, dass sie direkten Einfluss auf den Ausgang des Spiels nehmen können.
Die erste jener Situationen ist ein Tor oder ein Vorfall, der zu einem Tor führt. Erkennt der VAR, dass das Tor aus irgendeinem Grund irregulär gefallen ist, muss er eingreifen und dem Schiedsrichter auf dem Platz die Ansicht der Bilder ans Herz legen.
Auch Elfmeterentscheidungen muss der VAR genauestens im Blick behalten ebenso wie die Aktionen, die jenen vorausgehen. Wurde ein Elfmeter fälschlicherweise gepfiffen oder nicht gepfiffen, schaltet sich der VAR ein und nimmt Kontakt zum Unparteiischen auf dem Platz auf.
Die dritte Art von Situationen, in denen der VAR eingreift, sind Rote Karten. Als vierte Art ist die Verwechslung von Spielern bei persönlichen Strafen vorgesehen.
Hingegen nicht eingreifen soll der VAR ausdrücklich bei falsch entschiedenen Freistößen oder bei falsch ausgeführten Freistößen, Einwürfen oder Eckstößen.
EM 2021: In diesen Situationen soll der VAR eingreifen
- Tore und Vorfälle, die zu einem Tor führen
- Strafstoßentscheidungen und Aktionen, die jenen vorausgehen
- Vorfälle, die zu glatt Roten Karten führen
- Verwechslung von Spielern bei persönlichen Strafen
EM 2021, VAR: Welche deutschen Schiris sind bei der Euro als Videoschiedsrichter im Einsatz?
Bei der EM 2021 werden vier deutsche Schiedsrichter zum Team der Videoschiedsrichter gehören. Der VAR arbeitet bei der Europameisterschaft von der UEFA-Zentrale in Nyon (Schweiz) aus.
VAR: Die deutschen Videoschiedsrichter bei der EM 2021
| Bastian Dankert |
| Christian Dingert |
| Marco Fritz |
| Christian Gittelmann |
EM 2021, VAR: Welche Schiedsrichter sind generell am Start?
| NAME | LAND |
| Felix Brych | Deutschland |
| Daniel Siebert | Deutschland |
| Istvan Kovacs | Rumänien |
| Ovidiu Alin Hategan | Rumänien |
| Bjorn Kuipers | Niederlande |
| Danny Makkelie | Niederlande |
| Antonio Miguel Mateu Lahoz | Spanien |
| Carlos Del Cerro Grande | Spanien |
| Anthony Taylor | England |
| Michael Oliver | England |
| Cüneyt Cakir | Türkei |
| Andreas Ekberg | Schweden |
| Daniele Orsato | Italien |
| Orel Grinfeeld | Israel |
| Artur Manuel Ribeiro Soares Dias | Portugal |
| Sergei Karasev | Russland |
| Clement Turpin | Frankreich |
| Slavko Vincic | Slowenien |
| Fernando Rapallini | Argentinien |
