Droht Noussair Mazraoui der Rauswurf? - Maccabi-Präsident tadelt FC Bayern

WAS IST PASSIERT? Noussair Mazraoui droht beim FC Bayern Münchenaufgrund seiner pro-palästinensischen Instagram-Beiträgeoffenbar der Rauswurf. LautSüddeutscher Zeitunggäbe es innerhalb des Klubs Zweifel daran, ob der 25-jährige Rechtsverteidiger noch zu halten ist.

WAS IST DER HINTERGRUND? Mazraoui reist am Mittwoch von der marokkanischen Nationalmannschaft nach München. "Nach seiner Rückkehr ist ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Klubführung in München vorgesehen", ließ der FC Bayern über dieDPAmitteilen. Am Gespräch teilnehmen sollen der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen sowie Sportdirektor Christoph Freund.

Der FC Bayern möchte bei der anstehenden Jahreshauptversammlung seine Klubsatzung mit einem Passus erweitern, der in diesem Fall Relevanz hätte. Demnach würde das "Offenbaren einer Gesinnung", die mit den Klubwerten unvereinbar ist, zum Vereinsausschluss führen.Der FSV Mainz 05 suspendierte am Dienstag seinen Spieler Anwar El Ghazi, der sich bei Instagram ebenfalls mit Palästina solidarisierte.

WAS WURDE GESAGT? Im Zuge der Debatte um Mazraoui hat Alon Meyer, der Präsident des deutsch-jüdischen Sportverbandes Makkabi, vom FC Bayern München einen professionelleren Umgang mit den Social-Media-Aktivitäten der Spieler gefordert.

"Beim FC Bayern wird jedes Gramm Nudeln abgewogen, aber auf dem Social-Media-Gebiet sind Spieler nicht geschult. So ein Posting kann immens viel Schaden anrichten. Ich erwarte von einem Top-Klub, dass man sich auch da professionalisiert", erklärte gegenüberSky.

Demnach würden sich viele Spieler nicht darüber im Klaren sein, welche Wirkung ihre Beiträge auf Social Media haben. "Das Problem ist, dass diese Spieler, die Millionen verdienen, den Sinn von "Free Palestine" nicht verstehen.Die Solidarität mit den Menschen in Palästina, die sie vielleicht mit so einem Post bekunden möchten, ist vollkommen in Ordnung", sagte Meyer. Aber "Free Palestine" bedeute "ein freies Palästina vom Fluss bis zum Meer gegen das Existenzrecht Israels und das geht nun mal nicht."

Der Autor und Duisburger Pädagoge Burak Yilmaz ergänzte beiSky: "Fußball-Profis sind sich oft ihrer Vorbild-Rolle nicht bewusst. Ich würde mir wünschen, dass sie in so einem Kontext nicht auch noch Öl ins Feuer gießen, sondern beschwichtigen."

Eine gründliche Aufarbeitung sei dahingehend der einzig richtige Weg, so Yilmaz: "Da reichen nicht ein oder zwei Statements, sondern warum hat man das gemacht oder wie können die Wogen geglättet werden."

WIE GEHT ES WEITER? Bei Marokkos 3:0-Sieg gegen Liberia am Dienstag war Mazraoui aufgrund von muskulären Probleme nicht zum Einsatz gekommen. Laut Trainer Walid Regragui sei die Verletzung aber "nicht sehr schlimm", es soll sich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben.

DIE BILDER ZUR NEWS:

NOUSSAIR MAZRAOUI BAYERN MÜNCHENGetty ImagesNOUSSAIR MAZRAOUI BAYERN MÜNCHENGetty Images
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