Hansi Flick saß mit versteinerter Miene auf der Bank, seine Signale zeigten keine Wirkung mehr. Die deutsche Nationalmannschaft hat zwar mit einer starken "Maulkorb"-Geste ein bemerkenswertes Zeichen gesetzt, die Jagd nach dem fünften WM-Stern begann allerdings wie beim Desaster 2018 mit einer schlimmen Niederlage. Gegen den viermaligen Asienmeister Japan unterlag die DFB-Auswahl 1:2 (1:0).
Statt "One Love"-Binde: Deutsche Spieler mit Mund-zu-Geste beim Mannschaftsfoto
Der Bochumer Takuma Asano (83.) und der Freiburger Ritsu Doan (76.) verdarben der defensiv wackeligen deutschen Mannschaft den Einstieg ins Turnier. Ilkay Gündogan, der den Vorzug vor Leon Goretzka erhalten hatte, hatte den viermaligen Weltmeister per Foulelfmeter in Führung (33.) gebracht, die folgende Überlegenheit mit vielen guten Chancen blieb aber ertraglos. Schon in Russland hatte Deutschland einen Auftaktsieg verpasst. Gegen Spanien am Sonntag steht Flicks Auswahl unter Siegzwang.
Im Streit mit der FIFA um die "One Love"-Binde wollte sich die Mannschaft mit ihrem Kapitän Manuel Neuer den Mund nicht verbieten lassen - beim Teamfoto vor dem Anpfiff legten sich die Spieler im stillen Protest die Hand vor die Lippen. Das vom Weltverband kontrollierte TV-Weltbild zeigte die beeindruckende Szene nicht - sie ging dennoch im Netz um die Welt. Danach war allerdings auch im Khalifa-International-Stadion nicht zu übersehen, dass die deutsche Mannschaft mit den flinken Japanern mehr Probleme hatte, als ihr lieb sein konnte. Vor allem die deutsche Defensive wirkte indisponiert.
In der Abwehr setzte Flick auf Niklas Süle, Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck, mit ihnen plante er "einen gezielten Dreier-Aufbau, ohne ins offene Messer zu laufen", wie er vor dem Spiel in der ARD verriet. Das wäre schon früh beinahe schief gegangen, in der fahrigen deutschen Anfangsphase kam Japan nach einem Ballverlust Gündogans zu einem Treffer durch Daizen Maeda (8.), der jedoch wegen Abseits aberkannt wurde. Ein Warnschuss war dies aber allemal.
Gündogan war von Flick beauftragt worden, an der Seite von Joshua Kimmich im Mittelfeld die Fäden zu ziehen. Auch für die Offensive hatte der Bundestrainer klare Vorstellungen. Vorne sollten es Thomas Müller als "Zehner", Jamal Musiala, Serge Gnabry und Kai Havertz als Sturmspitze richten - der angeschlagene Leroy Sane fiel als Alternative aus. "Wir versuchen", sagte Flick, "flexibel, variabel zu agieren, ich bin gespannt, wie sie es umsetzen."
Die ersten Torannäherungen gelangen Rüdiger per Kopf (17.) und Kimmich, dessen Weitschuss Torhüter Shuichi Gonda mit Bravour parierte (20). Die Japaner, die mit fünf Spielern aus der Bundesliga begannen, machten der DFB-Auswahl das Leben schwer. Kimmich und Gündogan wurden fortlaufend attackiert. Hinzu kamen einfache Ballverluste, die von den Blauen Samurai dankend angenommen wurden. Flick musste vor allem Schlotterbeck früh seinen Unmut kundtun.
Getty ImagesNach 25 Minuten war die DFB-Auswahl im Spiel, vor dem japanischen Tor ging es zunehmend turbulent zu, und dann hatte Gündogan freie Schussbahn: Nach einem Foul von Torwart Gonda an David Raum war der folgende Elfmeter unstrittig, der Kapitän von Manchester City trat ihn mittig ins Tor. Danach war Deutschland überlegen, versäumte es aber, den Vorsprung auszubauen. Ein Treffer von Havertz kurz vor der Pause wurde wegen Abseits aberkannt.
Chancen, auch sportlich ein Ausrufezeichen zu setzen, gab es genug: Ein Schuss von Gnabry streifte die Latte (47.), nach einem unwiderstehlichen Tanz gegen sechs Gegenspieler schoss Musiala über das Tor (52.), Gündogan traf den Außenpfosten (60.). Wenn sich die deutsche Mannschaft etwas vorzuwerfen hatte neben der schlechten Defensivleistung, dann dies: Trotz großer Überlegenheit und einer doch großen Anzahl an guten Möglichkeiten fehlte ein zweiter Treffer.
Dass sich gegen die Japaner keine Nachlässigkeiten erlaubt werden dürfen, wurde allerdings auch immer wieder offenbar - ebenfalls kurz vor der Pause hätte Maeda, beschäftigt bei Celtic Glasgow, beinahe den Ausgleich erzielt. Dieser und der Siegtreffer fielen dann einer erheblichen Leistungssteigerung der Japaner und den latenten Nachlässigkeiten der deutschen Abwehr.
Deutschland gegen Japan heute im LIVE-TICKER: Die WM 2022 im Überblick
Begegnung | Deutschland - Japan |
Spielstand | 1:2 (1:0) |
Tore | 1:0 Gündoğan (33., FE), 1:1 Doan (75.), 1:2 Asano (83.) |
Aufstellung Deutschland | Neuer - Süle, Rüdiger, Schlotterbeck, Raum - Kimmich, Gündoğan (67. Goretzka) - Gnabry (90. Moukoko), Müller (67. Hofmann), Musiala (79. Götze) - Havertz (79. Füllkrug) |
Aufstellung Japan | Gonda - Sakai (74. Minamino), Yoshida, Itakura, Nagatomo (57. Mitoma) - Endo, Ao Tanaka (71. Doan), Ito, Kamada, Kubo (46. Tomiyasu) - Maeda (57. Asano) |
Fazit | All die Warnungen und Hinwiese auf die argentinische Niederlage halfen nichts. Deutschland verliert sein WM-Auftaktspiel gegen Japan trotz Pausenführung mit 1:2.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: ABPFIFF 2. HALBZEIT
90.+9. | Dann beendet Schiedsrichter Ivan Barton das Treiben auf dem Platz.
90.+8. | Die Hereingabe von Kimmich verpasst unter anderem Manuel Neuer per Kopf. Die Kugel landet links im Torraum bei Niklas Süle. Doch der wird abgeblockt. Eine Ecke gibt es aber noch. Doch auch die bringt nichts ein.
90.+7. | Jetzt bietet sich die vermeintliche letzte Gelegenheit. Bei einem Freistoß auf der rechten Seite eilt Manuel Neuer mit nach vorn. Joshua Kimmich steht am Ball.
90.+5. | Einen langen Ball legt Niclas Füllkrug per Kopf ab. Leon Goretzka schließt mittig an der Strafraumgrenze direkt ab. Der Rechtsschuss zischt haarscharf am linken Pfosten vorbei.
90.+5. | Eher ein Akt der Verzweiflung ist dieser Distanzschuss von Antonio Rüdiger. Mit dem rechten Fuß wuchtet der Innenverteidiger die Kugel weit neben das Tor.
90.+4. | Bei einer Hereingabe von der linken Seite geht Niclas Füllkrug im Sechzehner zum Ball - und zu Boden. Die Hoffnungen auf einen Elfmeter zerschlagen sich schnell. Das ist bei Weitem kein Strafstoß.
90.+3. | Die Deutschen müssen aufpassen, mit ihren Fehlern den Japanern nicht noch einen dritten Treffer zu ermöglichen.
90.+1. | Unterdessen ist die reguläre Spielzeit abgelaufen. Sieben Minuten Gnadenfrist werden dem DFB-Team noch eingeräumt.
90. | Von der rechten Seite segelt eine Flanke von Mario Götze in den Sechzehner. Niclas Füllkrug kommt recht unbedrängt zum Kopfball. Den aber schnappt sich Torwart Shuichi Gonda sicher.
90. | Hansi Flick zieht seinen letzten Trumpf. Der heißt Youssoufa Moukoko und ersetzt Serge Gnabry.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
87. | So versuchen die Deutschen, alles nach vorn zu werfen. Viel aber läuft da nicht zusammen. Und die Minuten verrinnen.
85. | Nun hat die DFB-Auswahl den Salat. Das ist ein herber Schlag. Was ist jetzt noch möglich? Bekommen die Jungs von Hansi Flick noch eine Reaktion zustande?
83. | Tooooor! Deutschland - JAPAN 1:2. Bei einem japanischen Freistoß schläft die deutsche Hintermannschaft. Ko Itakura spielt den aus der eigenen Hälfte lang nach vorn. Takuma Asano macht sich auf den Weg. Während Antonio Rüdiger Abseits reklamiert, ist Nico Schlotterbeck dran. Doch warum greift der Dortmunder nicht richtig ein? So darf der Bochumer aus spitzem Winkel schießen und jagt die Pille mit dem rechten Fuß unter die Querlatte.
TOOOOOOOOR! DEUTSCHLAND - JAPAN 1:2 | Torschütze: Asano
81. | Erst jetzt bringt Deutschland etwas Ruhe und Kontrolle rein. Man erarbeitet sich einen Eckstoß, aus dem sich keine Gefahr ergibt.
79. | Zudem hat Kai Havertz Feierabend. Dafür kommt Niclas Füllkrug.
79. | Hansi Flick sieht sich zum Handeln gezwungen, bringt für Jamal Musiala jetzt Mario Götze ins Spiel, de rnach fünf Jahren Pause sein Comeback im Nationaltrikot gibt.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
75. | Tooooor! Deutschland - JAPAN 1:1. Immer nachdrücklicher bedrängen die Ostasiaten den deutschen Strafraum. Kaoru Mitoma steckt den Ball links in den Sechzehner durch. Von dort passt Takumi Minamino scharf in die Mitte. Diese Hereingabe wehrt Manuel Neuer noch ab, bekommt die Kugel aber nicht weit genug weg. Ritsu Doan steht goldrichtig und setzt seinen Rechtsschuss aus kurzer Distanz unhaltbar in die Maschen.
TOOOOOOOOR! DEUTSCHLAND - JAPAN 1:1 | Torschütze: Doan
74. | Dann geht Hiroki Sakai runter, wird durch den Ex-Salzburger Takumi Minamino ersetzt.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
73. | Plötzlich liegt der Ausgleich in der Luft. Einen langen Ball nimmt Takuma Asano in der Box gut an und zieht aus etwa sieben Metern mit dem rechten Fuß ab. Den von Antonio Rüdiger leicht abgefälschten Ball pariert Manuel Neuer mit der linken Hand sensationell. Der Nachschuss von Hiroki Sakai fliegt über die Kiste.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
70. | Das DFB-Team bleibt dran. David Raum flankt von links Serge Gnabry setzt den Kopfball aus fünf, sechs Metern. Shuichi Gonda pariert gut und blockt auch den Nachschuss von Gnabry ab.
70. | Dann spielen die Deustchen richtig stark. Joshua Kimkich hebt die Kugel ind en Sechzehner. Serge Gnabry legt glänzend zu Jonas Hofmann ab, der freistehend mit seinem Rechtsschuss am Keeper scheitert.
67. | Darüber hinaus wird Ikay Gündogan durch Leon Goretzka ersetzt.
67. | Erstmals greift Hansi Flick aktiv ein und bringt frisches Personal. Anstelle von Thomas Müller darf nun Jonas Hofmann mitwirken.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
66. | Nach einer japanischen Ecke von der linken Seite kommt Ko Itakura zum Kopfball, bringt diesen in Richtung Tor. Nico Schlotterbeck hält den Schädel dazwischen und klärt.
64. | Nach wie vor lassen die Japaner nicht locker. Durch den knappen Spielstand hat man weiter alle Möglichkeiten. Die Samurai Blue spielen jetzt regelmäßig nach vorn, was die Sache sehr abwechslungsreich macht.
62. | Inzwischen kennen wir die offizielle Zuschauerzahl. Im Khalifa International Stadium wurden 42.608 Menschen gezählt.
60. | Auf der Gegenseite hat Ilkay Gündogan das 2:0 auf dem Fuß. Mittig im Sechzehner kommt der Mittelfeldspieler unbedrängt zum Rechtsschuss, kann sich die Ecke da fast aussuchen. Der Ball aber trifft nur den rechten Außenpfosten.
58. | Kaum auf dem Platz da sucht Takuma Asano auch schon zum Abschluss. Der Angreifer läuft in eine gute Hereingabe von Junya Ito von der rechten Seite, wird aber von Antonio Rüdiger gestört.
57. | Ferner räumt Daizen Maeda das Feld zugunsten des Bochumers Takuma Asano.
57. | Erneut justiert auf japanischer Seite Hajime Moriyasu nach. Anstelle von Yuto Nagatomo spielt ab sofort Kaoru Mitoma.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
55. | Durch die japanischen Bemühungen eröffnen sich den Deutschen Räume. Auf links schickt David Raum Kai Havertz in den Sechzehner. Shuichi Gonda kommt rechtzeitig aus seinem Tor und ist den Bruchteil einer Sekunde eher zur Stelle.
53. | Japan aber gestaltet die Partie derzeit offener. Dem vierfachen Asienmeister ist bewusst, mehr machen zu müssen. Entsprechend haben die Jungs von Hajime Moriyasu jetzt ihre Spielanteile - mehr als in der ersten Hälfte.
51. | Im gegnerischen Strafraum narrt Jamal Musiala auf engstem Raum vier, fünf Japaner, sucht nach einer freien Schussbahn. Als die gefunden ist, jagt er seinen Rechtsschuss aus 13 Metern über die Kiste.
49. | Japan versucht, die Deutschen jetzt früher zu stören. Die Samurai Blue attackieren mitunter schon weit in der gegnerischen Hälfte. Damit ist natürlich schwer ein koordinierter Spielaufbau möglich.
47. | Deutschland bringt mal Tempo rein. Thomas Müller treibt den Angriff voran, spielt dann rechts im Sechzehner Serge Gnabry an. Dessen strammer Rechtsschuss streift die Querlatte.
46. | Ohne personelle Veränderungen schickt Hansi Flick seine Mannschaft in den zweiten Spielabschnitt.
46. | Hajime Moriyasu tauscht zur Pause. Takefusa Kubo bleibt in der Kabine. Dafür spielt fortan Takehiro Tomiyasu.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: WECHSEL
46. | Jetzt rollt der Ball wieder im Khalifa International Stadium.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: ANPFIFF 2. HALBZEIT
Halbzeit | Aus dem Spiel heraus traf man erst eben in der Nachspielzeit. Die Hoffnungen auf das 2:0 erfüllten sich wegen einer Abseitsposition allerdings nicht. Und nur wenig später stellten die Japaner unter Beweis, dass sie noch lange nicht abgeschrieben werden dürfen. Deutschland muss weiter konzentriert zu Werke gehen. Auch Argentinien führte schließlich gestern zur Pause mit 1:0 und verlor die Partie gegen Saudi-Arabien noch.
Halbzeit | Bei Halbzeit führt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in ihrem ersten Spiel bei der WM 2022 gegen Japan mit 1:0. Anfänglich hatte die DFB-Elf durchaus ihre Mühe mit den unbequemen Ostasiaten, die stets hartnäckig dran waren und aggressiv störten. Darüber hinaus setzten die Samurai Blue flink und spielstark Akzente nach vorn. wurden zudem durch den einen oder anderen leichten deutschen Ballverlust dazu eingeladen. Dennoch fand die Mannschaft von Hansi Flick zunehmend besser in den Rhythmus, verschaffte sich schnell die eindeutig größeren Spielanteile und nistete sich immer wieder in der gegnerischen Hälfte ein. Für die Führung war dann aber ein Elfmeter nötig.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: ABPFIFF 1. HALBZEIT
45.+7. | Dann bittet Schiedsrichter Ivan Barton die Akteure zur Pause in die Kabinen.
45.+6. | Plötzlich tragen die Japaner noch einen Angriff über links vor. Yuto Nagatomo flankt in die Mitte, wo sich Daizen Maeda geschickt zum Kopfball windet und den am langen Eck vorbeisetzt.
45.+5. | Schnell wird deutlich, dass sich Kai Havertz beim Zuspiel von Serge Gnabry im Abseits befindet. Folglich büßt der Treffer die Anerkennung ein. Es bleibt beim 1:0.
45.+4. | Dann treten die Deutschen nochmals aufs Gas. Rechts im Sechzehner erwischt Thomas den Ball vor der Grundlimnie und hält diesen im Spiel. Die Flakne findet nicht zum gewünschten Ziel, dochd er Druck bleibt hoch. Die Kugel landet links in der Box bei Serge Gnabry. Dieser bringt das Ding flach zur Mitte. Kai Havertz hält den rechten Fuß hin und erzielt das vermeintliche 2:0. Doch die VAR-Überprüfung folgt.
45.+3. | Japan hängt zum Teil mächtig in den Seilen, vermag sich gar nicht zu befreien. Irgendwann muss der lange Ball herhalten, der natürlich keinen Mitspieler findet.
45.+1. | Soeben ist die reguläre Spielzeit des ersten Durchgangs abgelaufen. Vier Minuten soll es noch obendrauf geben.
45. | Dann hat Jamal Musiala erstmals Erfolg mit eienr Einzelleistung. Diesmal gelangt kein japanischer Fuß mehr dazwischen. Der rechtsschuss vond er Strafraumgrenze fliegt über die Querlatte.
43. | Derzeit spielt sich das Geschehen sehr ausgiebig ind er japanischen Hälfte ab. Nach wie vor sprechen wir von um die 80 Prozent Ballbesitz. Ohne Frage geht die deustche Führung in Ordnung. Und die DFB-Auswahl bleibt dran, möchte nachlegen.
41. | Nach den verpassten Torabschlüssen will es Ilkay Gündogan jetzt erzwingen. Der englische Meister zeigt sich heute sehr schussfreudig. Abgesehen von dem Versuch vom ominösen Punkt, steht ihm aber immer ein Gegner im Weg - so auch bei diesem Rechtsschuss.
39. | Inzwischen haben die Deutschen wieder das Kommando, sorgen da durchaus für Unordnung in der japanischen Abwehr. Wiederholt jedoch verpasst man den richtigen Moment für den Torabschluss.
37. | Diese leichtfertigen Ballverluste aber bleiben. Diesmal könnte das Joshua Kimmich anders lösen. Japan aber weiß den folgenden Angriff nicht für sich zu nutzen. Ilkay Gündogan fängt den Ball im Sechzehner ab.
35. | Sicherlich wird der Gegentreffer die Japaner nicht sonderlich beeindrucken, die werden erst einmal auch nicht von ihrem Konzept abrücken. Es ist an den Deutschen, nun etwas aus der Situation zu machen und die Partie möglichst kontrolliert abzuwickeln.
33. | Tooooor! DEUTSCHLAND - Japan 1:0. Nachdem die Videoüberprüfung vorgenommen wurde, tritt Ilkay Gündogan zum Foulelfmeter an. Mit dem rechten Fuß schießt der Mittelfeldspieler in die Tormitte, spekuliert darauf, dass sich der Torwart bewegt. Das tut Shuichi Gonda, springt auf die rechte Seite und ist ohne Abwehrchance. Gündogan erzielt sein erstes WM-Tor.
TOOOOOOOOR! DEUTSCHLAND - JAPAN 1:0 | Torschütze: Gündoğan
31. | Elfmeter für Deutschland! Nach einem feinen Diagonalball von Joshua Kimmich hat David Raum links im Strafraum viel Platz, lässt nach guter Ballannahme den Zug zum Tor vermissen. Der japanische Keeper setzt ihm nach. Raum verweigert bei einem ersten Kontakt den Fall, doch Shuichi Gonda ist weiter dran. Dann geht der Linksverteidiger zu Boden und er Pfiff ertönt.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: ELFMETER FÜR DEUTSCHLAND
28. | Jetzt mal über rechts! Serge Gnabry lässt den Ball durch die Beine, bekommt kurz darauf das Zuspiel von Thomas Müller. Weiter geht es Richtung Mitte. Ilkay Gündogan hätte die Option, links in der Box David Raum anzuspielen, versucht es aber selbst. Der Distanzschuss kommt nicht durch.
26. | Immer nachdrücklicher richten sich die Deutschen am gegnerischen Strafraum ein. Mitunter läuft der Ball recht gut. Der Torabschluss bleibt in diesem Fall allerdings aus.
24. | Deutschland kommt zumeist über die linke Seite. Jetzt schickt David Raum den Kollegen Kai Havertz zur Grundlinie. Dessen Flanke kommt nicht ungehindert durch.
22. | Dann sorgt Nico Schlotterbeck für Aufregung, lädt den Gegner mit einem schlimmen Ballverlust ein. Am Ende verhindert Antonio Rüdiger weiteres Ungemach, klärt zur Ecke. Nach dieser kommt Ko Itakura links am Torraum zum Kopfball, der links an der Kiste vorbeifliegt.
20. | Zunächst wird Jamal Musiala beim Schussversuch noch gestört. Dann haut Joshua Kimmich aus zentralen 19 Metern drauf. Shuichi Gonda pariert, doch halblinks in der Box holt sich Ilkay Gündogan den Abpraller, kann seinen Direktschuss aber nicht kontrollieren. Zudem befindet sich der Mann von Manchester City im Abseits.
19. | Inzwischen verzeichnet der viermalige Weltmeister reichlich Spielanteile. Um die 80 Prozent Ballbesitz sind das derzeit. Die DFB-Elf findet besser rein.
17. | Um den ersten deutschen Eckstoß kümmert sich Joshua Kimmich. Dessen hohe Hereingabe von der linken Seite findet auf den Schädel von Antonio Rüdiger, der seinen Kopfball aus sieben, acht Metern nur knapp neben den rechten Pfosten setzt.
16. | Um den ersten deutschen Eckstoß kümmert sich Joshua Kimmich. Dessen hohe Hereingabe findet auf den Schädel von Antonio Rüdiger, der seinen Kopfball aus sieben, acht Metern nur knapp neben den rechten Pfosten setzt.
15. | Bei einer Abwehraktion gegen David Raum tut sich Hiroki Sakai weh. Der erste Schmerz verfliegt dann aber recht schnell und der Ex-Hannoveraner kann weitermachen.
14. | Und so warten wir weiter auf den ersten Torabschluss dieser Begegnung. Um den bemüht sich jetzt Joshua Kimmich. Der Distanzschuss aber bleibt hängen. Die Statistiker werden den Versuch dennoch zählen.
13. | Dennoch schiebt sich die Mannschaft von Hansi Flick immer weiter nach vorn. Doch Lücken bieten sich dort naturgemäß kaum an. Zudem bekommen die Deutschen regelmäßig Druck von den aggressiven Gegenspielern.
11. | Entsprechend ruhig bauen die Deutschen im weiteren Verlauf das Spiel auf. Dabei wird betont auf Tempo verzichtet. Es gilt, die eigene Ordnung zu behalten.
10. | Sollte es noch eines Warnschusses bedurft haben, den hat das DFB-Team jetzt bekommen. Diese flinken und spielstarken Japaner sind nicht zu unterschätzen.
8. | Dann verliert Ilkay Gündogan leichtfertig den Ball. Die Japaner starten den Konter über Daichi Kamada und Junya Ito. Dessen Flanke von der rechten Seite befördert Daizen Maeda ins linke Eck. Doch der Jubel verstummt schnell, der Stürmer befindet sich klar im Abseits.
7. | Japan hat sich gut in Stellung gebracht, womit die Deutschen schwer zur Entfaltung kommen. Früh deutet sich ein schweres Stück Arbeit an. Das aber scheut jetzt beispielsweise Kai Havertz nicht, der einem fast aussichtslosen Ball nachsetzt.
5. | Nach einem Fehlpass von Jamal Musiala greifen die Japaner über rechts an. Junya Ito möchte die Flanke anbringen, die Ilkay Gündogan abblockt. Das führt zur ersten Ecke dieser Begegnung, die allerdings nichts einbringt.
4. | Jetzt treten die Ostasiaten erstmals in Erscheinung. Über rechts wird Daizen Maeda steil geschickt. Antonio Rüdiger jedoch ist schnell genug und läuft den Stürmer souverän ab.
2. | Jamal Musiala sorgt mit seinen Qualitäten früh für Stimmung im Stadion. Auch auf seine Initiative gelangt die DFB-Auswahl in Strafraumnähe. Allerdings sind die Japoaner stets eng dran und der Pass von Serge Gnabry findet nicht zu Kai Havertz.
1. | Soeben ertönt der Anpfiff, die Deutschen stoßen an. Inzwischen wurde in allen acht WM-Stadien gespielt, wir erleben also die zweite Partie im Khalifa International Stadium.
DEUTSCHLAND GEGEN JAPAN IM LIVE-TICKER: ANPFIFF 1. HALBZEIT
vor Beginn | Unmittelbar vor dem Abpfiff im Khalifa International Stadium von Ar-Rayyan stellte sich die deutsche Startelf zum Teamfoto auf - alle hielten sich dabei demonstrativ den Mund zu. Im Weltbild war die Aktion nur von der Seite zu sehen.
vor Beginn | Im Vorfeld der Partie sorgte die Debatte um die One-Love-Kapitänsbinde für reichlich Schlagzeilen. Da dieses Thema natürlich auch in der Mannschaft diskutiert wurde, die Spieler in Interviews immer wieder damit konfrontiert wurden, bedeutete das natürlich eine Menge Ablenkung. Auch wenn es die Binde wie bei den verbündeten Nationen nicht zu sehen gibt, hat man vonseiten des DFB Stellung bezogen. Natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten, wie nach dem Machtwort der FIFA zu verfahren wäre und was dabei aufs Spiel gesetzt werden soll. Nicht direkt Beteiligte haben da sicherlich leicht reden. Die Sportler hingegen konzentrierten sich jetzt erst einmal auf Fußball. Und wir auch.
vor Beginn | Erst zum dritten Mal stehen sich diese beiden A-Nationalmannschaften auf dem Rasen gegenüber - erstmals in einem Pflichtspiel. Bislang gab es lediglich zwei freundschaftliche Vergleiche. 2004 gewann Deutschland in Yokohama mit 3:0. Zwei Jahre später trennte man sich in Leverkusen 2:2.
vor Beginn | Japan verlor im letzten Vorbereitungsspiel am vergangenen Donnerstag gegen Kanada mit 1:2. Davor aber blieben die Samurai Blue fünf Länderspiele lang ungeschlagen und ohne Gegentreffer (drei Siege). Immerhin waren da als Gegner auch drei WM-Teilnehmer dabei (Südkorea, USA, Ecuador).
vor Beginn | Ihren Weg zu dieser WM ebnete sich die DFB-Auswahl souverän als Gruppensieger. Bei insgesamt lediglich vier Gegentreffern kassierte man zwar eine überraschende 1:2-Heimniederlage gegen Nordmazedonien, gewann aber alle übrigen neun Spiele und ließ letztlich keine Zweifel aufkommen. Seit Hansi Flick im Amt ist, hat Deutschland ohnehin nur ein Nations-League-Spiel gegen Ungarn verloren. Allerdings waren zuletzt auch erstaunlich viele Unentschieden dabei. Und im letzten Test gegen den Oman reichte es nur zu einem knappen 1:0.
vor Beginn | Deutschland ist nach Dauerteilnehmer Brasilien die Mannschaft mit den zweitmeisten WM-Turnieren. Zum 20. Mal mischt die DFB-Auswahl mit und kann auf vier Titel und vier weitere Endspiele zurückblicken. Als Champion 2014 erlebten die Deutschen vor vier Jahren in Russland allerdings ein böses Erwachen und scheiterten erstmals überhaupt in einer WM-Vorrunde. Das soll natürlich nicht noch einmal passieren. Zusätzlich gewarnt dürfte man nach dem gestrigen Ausrutscher der Argentinier sein. Die Favoritenrolle allein bringt keine drei Punkte.
vor Beginn | Japan ergatterte eines von vier direkten asiatischen WM-Tickets und sicherte sich so die siebte Teilnahme beim Turnier der weltbesten Fußballer. Erstmals war dies 1998 gelungen. Seither sind die Kicker aus dem Land der aufgehenden Sonne immer dabei und schafften es dreimal ins Achtelfinale (zuletzt 2018). Das Überstehen der Vorrunde muss natürlich trotz der starken Konkurrenz erneut das Ziel sein für den viermaligen Asienmeister. Der letzte Titel auf kontinentaler Ebene liegt allerdings fast zwölf Jahre zurück. Beim letzten Asian Nations Cup standen die Japaner 2019 zwar im Finale, unterlagen dort aber Katar mit 1:3.
vor Beginn | Auf japanischer Seite gibt Trainer Hajime Moriyasu sein WM-Debüt. Dabei greift der 54-Jährige auf geballte Bundesligaerfahrung zurück. Stattliche acht Spieler stehen derzeit in Deutschland unter Vertrag. Fünf davon finden sich heute in der Startelf wieder. Neben Wataru Endo (Stuttgart), Ko Itakura (Mönchengladbach), Maya Yoshida (Schalke) und Daichi Kamada (Frankfurt) zählt auch Ao Tanaka vom Zweitligisten Düsseldorf dazu.
vor Beginn | Bei seiner dritten WM nach 2010 und 2014 trägt Hansi Flick erstmals als Chefcoach die Hauptverantwortung. Der 57-Jährige geht die Unternehmung mit 14 WM-Neulingen an. Umso wertvoller ist natürlich die Erfahrung seiner Routiniers. Manuel Neuer und Thomas Müller bestreiten ihre vierte WM, haben dabei jeweils 16 Partien absolviert und beide auch mehr als 100 Länderspiele auf dem Buckel. Bei seiner dritten WM ist Matthias Ginter dabei, ein Spiel aber durfte der Freiburger bisher noch nicht bestreiten. Aus dem diesjährigen WM-Aufgebot steht heute Leroy Sane aufgrund von Knieproblemen nicht zur Verfügung.
vor Beginn | Herzlich willkommen bei der WM 2022 in Katar zur Begegnung der Gruppe E zwischen Deutschland und Japan.
Deutschland gegen Japan heute im LIVE-TICKER: Die Aufstellungen bei der WM 2022
Aufstellung Deutschland:
Neuer - Süle, Rüdiger, Schlotterbeck, Raum - Kimmich, Gündoğan - Müller, Musiala, Gnabry - Havertz
Aufstellung Japan:
Gonda - Sakai, Yoshida, Itakura, Nagatomo - Endo, Ao Tanaka, Ito, Kamada, Kubo - Maeda
Deutschland gegen Japan heute im LIVE-TICKER: Der SID-Vorbericht
Flick nach Binden-Wirbel im Angriffsmodus: "Wir sind hier, um den Titel zu holen"
Es geht los: Die DFB-Auswahl will sich mit einem Sieg gegen Japan Rückenwind für ihre Titelmission holen - trotz aller Widrigkeiten.
Als Hansi Flick seine rote Trutzburg verlassen hatte, schaltete der Bundestrainer in den Angriffsmodus - auf und neben dem Platz. Das viel diskutierte Verbot der "One Love"-Binde soll die deutsche Nationalmannschaft auf der Jagd nach dem fünften Stern nicht aufhalten. "Alle großen Nationen setzen sich das Ziel, Weltmeister zu werden. Deswegen sind wir hier", sagte Flick vor dem so bedeutsamen WM-Auftakt gegen Japan am Mittwoch.
Den riesigen Wirbel um die Binde konnte aber auch der Architekt der deutschen Titelmission nach der einstündigen Busfahrt aus dem Norden Katars in die pulsierende Hauptstadt Doha nicht ausblenden. Dabei wollte er sich im kino-ähnlichen Saal im Pressezentrum eigentlich "auf den Fußball konzentrieren".
Flick beschrieb die Stimmung im Team nach dem FIFA-Verbot als "unzufrieden und geschockt". Die Mannschaft habe "ein Zeichen setzen" wollen, doch "die FIFA hat dem einen Riegel vorgeschoben und mit Strafen gedroht". Flick, das wurde deutlich, war angefressen.
Der Fokus liegt aber auch ohne den verletzten Leroy Sane nach einem "super Abschlusstraining" im burgähnlichen Stadion in Al-Shamal auf dem richtungweisenden Duell mit dem viermaligen Asienmeister. "Das ist ein riesiger Traum für uns alle. Wir alle brennen", sagte Mittelfeld-Boss Joshua Kimmich und schob fast entschuldigend hinterher: "Wir können nichts dafür, wo die WM stattfindet." Kapitän Manuel Neuer, der nun eine FIFA-Binde tragen muss, betonte: "Es ist wichtig, den Flow zu entwickeln."
Mit einem kurzen Pfiff und einem kraftvollen Händeklatschen gab Flick im strahlenden Sonnenschein am Dienstagmorgen den Startschuss für die finale Einheit. Das drängendste Thema nach der Sprengung des formstarken Bayern-Blocks: Wer ersetzt den von Knieproblemen geplagten Sane, den Flick einen "Unterschiedsspieler" nannte?
GettyHimmelsstürmer Jamal Musiala könnte im Khalifa-International-Stadion auf Sanes linke Seite rücken und in der Zentrale Platz für den länger verletzten Leitwolf Thomas Müller machen. "Thomas ist eine Option", sagte Flick. Alternativ könnten Jonas Hofmann, Musiala und Serge Gnabry die offensive Dreierreihe bilden.
Flick grübelte auch nach der Ankunft im Fünf-Sterne-Hotel Dusit, wo der DFB-Tross zur besseren Vorbereitung nächtigte. Einzig Neuer und Kimmich gab der bekennende "Fan des japanischen Fußballs" öffentlich eine Startelfgarantie.
Für den großen Traum muss der 57-Jährige heikle Fragen beantworten. Spielt Leon Goretzka oder Ilkay Gündogan an der Seite von Kimmich? Stürmt Kai Havertz oder Niclas Füllkrug? Verteidigt links David Raum oder Christian Günter? "Den Kern hat er", verriet Oliver Bierhoff. Auf "einigen Positionen" aber müsse "Hansi schwere Entscheidungen treffen".
Daher schaute der langjährige Assistent von Joachim Löw vor seiner ersten WM als Cheftrainer bei den Übungen der verschiedenen Gruppen im Training noch einmal ganz genau hin. Nach dem historischen Vorrunden-Aus bei der WM 2018 und der Achtelfinal-Enttäuschung bei der EM im vergangenen Jahr soll nichts dem Zufall überlassen werden.
Die Motivation, betonte Kimmich, sei riesig. Zugleich warnte er vor den technisch und taktisch starken Japanern: "Wir müssen Obacht geben, sind auf der Hut."
Doch die Stimmung im Team ist trotz aller Nebengeräusche prächtig, das Selbstvertrauen groß. "Keiner von uns, der 2018 schon dabei war, denkt an Südkorea oder Mexiko. Wir haben jetzt eine ganz andere Konstellation. Es ist ein anderes Turnier", versicherte Niklas Süle.
Der Dortmunder soll neben Abwehrchef Antonio Rüdiger die Innenverteidigung bilden und der zuletzt wackligen Defensive die dringend benötigte Stabilität verleihen. Gerade bei der "Konterabsicherung" habe es immer wieder "ein paar Probleme" gegeben, räumte Süle ein.
Die Spieler starten voller Optimismus in die Vorrunde, wo nach Japan noch Spanien und Costa Rica warten. Man verfüge über "das Mindset, um Weltmeister zu werden", erklärte Musiala.
Wie zuletzt vor acht Jahren. Portugal wurde damals zum Auftakt mit 4:0 vom Platz gefegt. Vor dem Spiel habe man auch nicht das Gefühl gehabt, "dass wir einen Durchmarsch machen und Weltmeister werden", erinnerte sich Neuer. Das Gefühl trog - der Rest ist bekannt.
Deutschland gegen Japan: Die TV-Übertragung
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