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BVB: Offenbar Anzeige gegen Jude Bellingham wegen Aussage zu Felix Zwayer

Die harten Vorwürfe gegen Schiedsrichter Felix Zwayer nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern haben für BVB-Star Jude Bellingham offenbar Konsequenzen. Wie die Bild berichtet, hat Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase Strafanzeige gegen den Dortmunder sowie gegen den ehemaligen Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe gestellt. Demnach sollen für beide Akteure als Straftatbestände Beleidigung, Nachrede und Verleumdung geprüft werden.

Gräfe sei dabei ebenfalls im Fokus, da Bellingham ohne den früheren FIFA-Referee "diese Äußerung aus Lebenserfahrung nicht getan haben kann", wie es in der Anzeige heißen soll. Auch der DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen Bellingham, schlimmstenfalls droht dem Teenager eine nachträgliche Sperre. "Der Kontrollausschuss wird die Äußerung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen", ließ der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner den SID wissen.

BVB: Bellingham ätzte im TV gegen Zwayer

Der Engländer hatte die Leistung von Zwayer nach dem Klassiker hart kritisiert. "Sie können sich viele andere Entscheidungen in diesem Spiel anschauen. Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?", sagte der Engländer beim norwegischen Sender Viaplay Fotball.

Bellingham spielte damit auf den Wettskandal aus dem Jahr 2005 an. Zwayer gehörte zu den Berliner Schiedsrichtern, die mit ihren Aussagen den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer zu Fall brachten. Anschließend wurde auch Zwayer für sechs Monate gesperrt, weil er die ihm bekannten Spielmanipulationen von Hoyzer erst nicht meldete und vor einem Spiel des Wuppertaler SV gegen Werder Bremen II 300 Euro von Hoyzer annahm, um als Linienrichter dabei zu helfen, kritische Situationen für Wuppertal zu vermeiden.

Allerdings wurde das Urteil gegen Zwayer damals nicht vom DFB veröffentlicht, es wurde erst 2014 bekannt. Gräfe kritisierte im vergangenen Sommer den Umgang des Verbands und forderte Zwayers Ausschluss aus dem Profibereich. "Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifußball pfeifen", sagte der ehemalige Unparteiische damals dem Zeit Magazin.

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