Borussia Dortmund will die Derbypleite gegen den FC Schalke 04 abhaken und am Wochenende drei Punkte im Kampf um den Titel in der Bundesliga einfahren. Die Elf von Lucien Favre trifft dabei am Samstagabend auf Werder Bremen.
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Ex-BVB-Profi Jürgen Kohler sieht Dortmund im Titelkampf mit 60 bis 70 Prozent vorne. Trotz des Zwei-Punkte-Vorsprungs des FC Bayerns ist der Meisterschaftsgewinn weiterhin möglich, findet der frühere Nationalspieler.
Innenverteidiger Manuel Akanji hat sich für das Spiel im Weserstadion eine Menge vorgenommen, der Patzer des FC Bayern München in Nürnberg habe seiner Mannschaft neue Hoffnung beschert, so der Schweizer. Gute Nachrichten gibt es derweil von Lukasz Piszczek: Der Rechtsverteidiger kann möglicherweise auflaufen. Marco Reus kommt als moralischer Unterstützer mit an die Weser.
Im exklusiven Gespräch mit Goal und SPOX schoss BVB-Botschafter Patrick Owomoyela indes gegen die Handspielregel. Er sah Dortmund gegen den Rivalen aus Gelsenkirchen benachteiligt.
Borussia Dortmund am Samstag Alle News und Gerüchte zum BVB findet Ihr in diesem Artikel.
Hier gibt's alle BVB-News der vergangenen Tage im Überblick:
- Freitag: Reus und Piszczeck in Bremen dabei
- Donnerstag: Zorc bestätigt Favre-Verbleib
- Mittwoch: Achraf Hakimi will zügig zurück zu Real Madrid
- Dienstag: Filipe Luis will bei Atletico bleiben, Bürki berichtet von Unstimmigkeiten mit Favre
- Montag: Sperren für Reus und Wolf bekannt, Kevin-Prince Boateng schwärmt über seine BVB-Zeit
BVB-Legende Jürgen Kohler glaubt an Dortmund-Titel
Der frühere BVB-Spieler Jürgen Kohler denkt, dass die Meisterschaft für Dortmund weiterhin möglich ist. "Abgerechnet wird zum Schluss", sagte der frühere Weltmeister dem kicker . Bei einer Niederlage gegen Werder Bremen würde der FC Bayern für ihn allerdings als Meister feststehen.
Der ehemalige Abwehrspieler schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass der BVB den Titel holt, auf 60 bis 70 Prozent. "Ich hoffe, dass der BVB es schafft", so Kohler. Ein Vorteil könnte die angespannte Stimmung in München sein: "Bei den Bayern funktioniert längst nicht alles." Dabei bezieht sich Kohler auch auf das Verhalten der Bayern-Bosse .
Zweimal wurde der 105-fache Nationalspieler deutscher Meister mit dem BVB. Die aktuelle Situation erinnert ihn besonders an das Titeljahr 2002: Trotz eines Fünf-Punkte-Rückstands nach dem 31. Spieltag wurde der BVB doch noch Meister, die Konstellation war der heutigen ähnlich.
Getty ImagesBVB bei Werder Bremen: Marco Reus und Lukasz Piszczek reisen mit an die Weser
Borussia Dortmund kann beim Gastspiel in Bremen auf einen Einsatz von Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek hoffen. Der Pole reiste ebenso wie der gesperrte Nationalspieler Marco Reus mit der Mannschaft an die Weser.
Reus wird das Bundesligaspiel im Bremer Weserstadion definitiv nur von der Tribüne aus verfolgen, nachdem er sich vergangenes Wochenende gegen Schalke (2:4) einen Platzverweis eingeheimst hatte.
Piszczek laborierte in den letzten Wochen an einer Fersenverletzung und musste so bei den drei vergangenen Spielen zusehen. Ob er gegen Grün-Weiß wirklich wieder auflaufen kann, will Trainer Lucien Favre am Samstag kurzfristig entscheiden.
GettyBVB-Botschafter Patrick Owomoyela exklusiv: Handregel "hat mit Fußball nichts zu tun"
Patrick Owomoyela hat Generalkritik an der Handspielregel geübt. Der Markenbotschafter von Borussia Dortmund sah den BVB im Revierderby "benachteiligt", glaubt aber noch an die mögliche Meisterschaft.
"Wo soll man hin mit den Händen? Ich finde es total albern, dass die Verteidiger mittlerweile mit verschränkten Händen auf dem Rücken in die Zweikämpfe gehen. Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun. So kannst du nicht vernünftig verteidigen", sagte Owomoyela im Gespräch mit SPOX und Goal .
Borussia Dortmund kassierte im Revierderby gegen den FC Schalke 04 (2:4) den Ausgleich durch einen Handelfmeter. Julian Weigl war zuvor aus unmittelbarer Nähe an der Hand getroffen worden. Schiedsrichter Felix Zwayer entschied auf Strafstoß - eine Entscheidung, die der DFB im Nachhinein als falsch einordnete.
Patrick Owomoyela: "Reus will klar zum Ball"
"In der Addition aller Entscheidungen würde ich schon sagen, dass der BVB am vergangenen Wochenende benachteiligt wurde", erklärte Owomoyela: "Und das in einer solchen Phase des Titelrennens!"
Owomoyela spricht dabei die Rote Karte von Marco Reus an. Seiner Meinung fehlte es Zwayer in der Bewertung des Fouls an Suat Serdar an Fingerspitzengefühl. In Relation zum Platzverweis von Marius Wolf findet er: "Das waren zwei unterschiedliche Arten von Foul. Marco will klar zum Ball. Die zweite war ohne Frage eine Rote Karte, eine völlig unnötige noch dazu."
Patrick Owomoyela glaubt an schwächelnde Bayern
Diesen Unterschied sah auch der DFB: Reus ist zwei Spiele gesperrt, Wolf drei und damit für den Rest der Saison. "Aber damit müssen wir leben und in Bremen gewinnen. Alles andere wäre nicht genug, um noch größere Ansprüche zu stellen", sagte Owomoyela, der vor seinem Wechsel zum BVB im Sommer 2008 drei Jahre lang für Werder gespielt hatte.
Das Titelrennen will der 39-Jährige angesichts der zwei Punkte Rückstand auf den FC Bayern noch nicht abschenken. "Ich gehe davon aus, dass sich die Bayern in Leipzig und gegen Frankfurt sehr schwer tun werden. Die Chance, die Bayern noch zu schnappen, ist da. Dazu ist der BVB auf jeden Fall in der Lage", meint Owomoyela. Andernfalls werde man "natürlich die Hand ausstrecken und den Münchnern gratulieren".
Getty ImagesBVB: Ottmar Hitzfeld bemängelt fehlende Positionierung
Der frühere Dortmunder Meistertrainer Ottmar Hitzfeld hat die lange Zeit defensive öffentliche Marschrichtung seines Ex-Klubs im Bundesliga-Titelkampf kritisiert . "Die Bosse und auch Favre hätten sich früher klar positionieren sollen. Ja, wir wollen Meister werden. Bei neun Punkten Vorsprung immer auszuweichen, fand ich falsch. Die Außendarstellung war nicht optimal", sagte der 70-Jährige der Schweizer Boulevardzeitung Blick .
Auch dass BVB-Trainer Lucien Favre nach dem 2:4 im Revierderby gegen Schalke 04 den Titel abgeschrieben hatte, empfand Hitzfeld als "nicht besonders geschickt". Allerdings brachte er für seinen Trainerkollegen auch Verständnis auf: "Man konnte auch nicht davon ausgehen, dass Bayern patzt in Nürnberg."
GettyJulian Brandt zum BVB? Es soll Gespräche geben
Abgekühlt sei demnach hingegen das kolportierte Interesse des FC Bayern am deutschen Nationalspieler. Die Münchner waren in den vergangenen Monaten immer wieder als favorisierter Abnehmer für Brandt gehandelt worden. Angeblich bemängele der deutsche Rekordmeister allerdings die fehlende Konstanz bei dem 23-Jährigen. Zudem sei man sich beim FCB nicht sicher, ob Brandt die viel zitierte "Mia-san-Mia-Mentalität" mitbrächte.
Brandts Vertrag bei der Werkself, der noch bis 2021 gültig ist, soll nach übereinstimmenden Medienberichten eine Ausstiegsklausel in Höhe von 25 Millionen Euro beinhalten.
GettyManuel Akanji: Bayerns Remis gibt dem BVB Kraft
Abwehrspieler Manuel Akanji hat erklärt, dass die BVB-Stars trotz der Derbypleite gegen Schalke mit neu gewonnener Zuversicht in das Duell mit Werder Bremen am Samstag gehen. Grund dafür sei der Patzer des FC Bayern am vergangenen Wochenende in Nürnberg.
Der Schweizer, der in Abwesenheit des gesperrten Marco Reus einer der Kandidaten für das Kapitänsamt ist, sagte auf der Webseite der Borussen: "Das Ergebnis von Sonntag gibt uns nochmal Kraft, auch am kommenden Wochenende zu bestehen. Bei vielen war in den Köpfen, dass es jetzt vorbei sein könnte, denn es ist nach unserer Niederlage sehr viel schwerer geworden. Aber das Unentschieden der Bayern hat uns nochmal Hoffnung gegeben. Das müssen wir jetzt mitnehmen in das Spiel am Samstag und alles dafür tun, dort zu gewinnen."

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Er ergänzte: "Falls so ein Verein wirklich anklopft, bin ich jetzt in einem Alter, in dem wir uns zusammensetzen und entscheiden müssten, ob der Zeitpunkt gekommen ist.
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