Mit seinem 41. Saisontor beim 5:2-Sieg des FC Bayern München gegen den FC Augsburg hat Robert Lewandowski den Bundesliga-Torrekord von Gerd Müller gebrochen. Der 32-jährige Stürmer aus Polen gab anschließend Einblicke in seine Gefühlswelt, Kollegen und Mitspieler würdigten seine Leistung.
"Ich habe keine Worte. Wenn du es 90 Minuten versuchst, aber nichts geht, obwohl du alles probierst ... Es war ein Wahnsinns-Gefühl, Spannung bis zur letzten Sekunde. Zum Glück habe ich es noch geschafft, ich bin sehr glücklich", meinte Lewandowski bei Sky.
Bayern - Lewandowski: "Für so einen legendären Rekord muss man kämpfen"
Nach neun vergebenen Abschlüssen war der zehnte bei der letzten Aktion des Spiels in der 90. Minute drinnen. Augsburg-Keeper Rafal Gikiewicz ließ einen Schuss von Leroy Sane klatschen, Lewandowski traf per Abstauber und riss sich anschließend sein Trikot vom Leib.
"Manchmal muss man geduldig bleiben. Aber das war emotional schwierig für mich. Ich wusste, ich muss bereit sein, wenn eine Situation kommt. Diese Spannung wird bleiben", sagte Lewandowski. "Ich war ein bisschen enttäuscht, warum ich nicht einfach ein Tor schießen kann. Aber für so einen legendären Rekord muss man kämpfen, geduldig bleiben."
Flick glaubte schon: "Heute ist es nicht mehr drin"
Trainer Hansi Flick hatte nach den vielen vergebenen Chancen seines Stürmers nicht mehr an ein Tor Lewandowskis geglaubt: "Irgendwann habe ich zu Tapa (Torwarttrainer Toni Tapalovic, Anm. d. Red.) gesagt: 'Ich glaube, heute ist es nicht mehr drin.'"
Als er längst eines Besseren belehrt wurde, lobte Flick: "Es ist eine absolut herausragende Leistung. Ich finde aber schon, dass so eine Einzelleistung, so ein Rekord, eine Mannschaftsleistung ist. Jeder Einzelne im Team stellt sich in den Dienst der Mannschaft, auch Lewy hat seine Einzelinteressen hinten angestellt."
Kimmich glaubt an Bestmarke für die Ewigkeit
Lewandowski überbot mit seinem 41. Saisontor im 29. Spiel den Rekord von Vereinslegende Gerd Müller aus der Saison 1971/72. "Ich hätte es lieber gehabt, wenn Müller und Lewa gleich geblieben wären", sagte der gebürtige Bayer und Augsburg-Stürmer Florian Niederlechner, der bei der 2:5-Niederlage seiner Mannschaft das zwischenzeitliche 2:4 erzielt hatte.
Lewandowskis Teamkollege Joshua Kimmich rechnet damit, dass die neue Bestmarke für die Ewigkeit ist. "Ich glaube nicht, dass dieser Rekord jemals gebrochen wird", sagte Kimmich, fügte dann aber an: "Wenn ihn einer knackt, dann der Robert. Ansonsten wird es schwierig."
