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"Zutiefst unfair und inakzeptabel": Aktive Fanszene von Albanien boykottiert brisantes Spiel gegen Serbien und kritisiert den eigenen Verband

Die Fangruppierung TKZ, die schon seit mehr als 21 Jahren als lautstarke Unterstützung für Albaniens Nationalmannschaft auftritt, wird beim brisanten WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien am Samstag nicht im Stadion sein.

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Zum ersten Mal seit der Gründung vor 21 Jahren werden wir nicht im Stadion sein, um unsere Nationalmannschaft zu unterstützen", schreibt die TKZ in einem Statement mit der Einschränkung, dass streng genommen das Skandalspiel in Serbien im Oktober 2014 das erste Mal gewesen sei.

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    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Seinerzeit waren Serbien und Albanien in einem EM-Qualifikationsspiel in Belgrad aufeinandergetroffen. Die beiden Fußballverbände hatten sich vorab darauf verständigt, aufgrund der politischen Spannungen zwischen den beiden Ländern bei den zwei Quali-Partien jeweils keine Gäste-Fans zuzulassen, um möglichen Auseinandersetzungen vorzubeugen.

    Kurz vor der Halbzeitpause schwebte dann plötzlich eine großalbanische Flagge über dem Spielfeld und löste auf dem Rasen und Tribüne Krawalle aus, weshalb die Partie beim Stand von 0:0 abgebrochen werden musste und letztlich mit 3:0 für Albanien gewertet wurde.

  • WAS IST PASSIERT?

    Der Grund für den Boykott der TKZ für das anstehende Duell liegt in der ungewöhnlichen Ticketvergabe, die der albanische Fußballverband - wohl aus Angst vor Ausschreitungen - anwendet. Die Eintrittskarten werden per Losverfahren vergeben, die TKZ nennt dieses System in ihrem Statement "zutiefst unfair und inakzeptabel".

    "Die Absurdität dieses Spiels liegt in der anhaltenden Heuchelei der FSHF (albanischer Fußballverband, d. Red.), die Inklusion predigt, aber in Wirklichkeit echte Fans ausschließt, diejenigen, die die Nationalmannschaft seit mehr als 21 Jahren verfolgen", schreibt die TKZ.

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    EIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:

    Die UEFA hatte derweil schon nach der Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen im Dezember aus Sicherheitsgründen entschieden, dass bei den beiden Spielen zwischen Albanien und Serbien jeweils keine Gäste-Fans zugelassen sein werden. So sind serbische Anhänger von der Partie am Samstag, die in Tirana stattfinden wird, ausgeschlossen.

    2015, rund ein Jahr nach dem Skandalspiel in Belgrad, hatte Serbien das zweite und bis dato letzte Aufeinandertreffen mit Albanien übrigens auswärts mit 2:0 gewonnen.

    In die aktuelle WM-Qualifikation war Albanien im März mit einem 0:2 in England und einem 3:0 gegen Andorra gestartet, während Serbien noch kein Quali-Spiel absolviert hat. Das Duell hat auch sportlich gesehen eine große Bedeutung, da sich Albanien und Serbien voraussichtlich um Platz zwei hinter den Engländern streiten werden, der zur Teilnahme an den Playoffs zur WM 2026 berechtigt.

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