Nico Schlotterbeck Borussia Dortmund 2025Getty Images

Zündstoff für die BVB-Kabine: Über Nico Schlotterbecks Kollegenschelte wird angeblich "hinter vorgehaltener Hand getuschelt"

Nach dem verspielten Sieg in der Champions League gegen Bodö/Glimt holte Nico Schlotterbeck am Dienstagabend zur Generalkritik aus und zählte seine Mitspieler öffentlich an. Die Aussagen sollen in der Kabine von Borussia Dortmund für Ärger gesorgt haben. Der SC Freiburg, der nächste Gegner des BVB in der Bundesliga, schöpft bereits Hoffnung aus dem Unmut bei den Schwarzgelben.

  • Schlotterbecks Mitspieler sollen auf dessen Kollegenschelte nicht allzu gut zu sprechen sein, berichtet Sky. So seien dessen Aussagen auch noch am Tag danach das vorherrschende Gesprächsthema in der Mannschaft gewesen. Angeblich war der Tenor, dass Schlotterbeck seinen Jungs mit den Aussagen "in den Rücken fallen" würde. Dies sei "hinter vorgehaltener Hand getuschelt" worden.

    Der Nationalspieler hatte nach dem verspielten Sieg seiner Mannschaft bei DAZN eine fehlenden "Winner-Mentalität" unterstellt. Zudem kritisierte er die eingewechselten Stars Karim Adeyemi und Serhou Guirassy unmissverständlich: "Die Spieler, die reinkommen, verlieren jeden Ball", lederte er los. "Wenn man in der 60. Minute reinkommt, erwarte ich 30 Minuten Volldampf."

    Dazu noch hätten die Borussen "unfassbar unsauber" und "fahrig gespielt". Dass der Außenseiter aus Norwegen in der Schlussphase sogar mehr Ballbesitz hatte, brachte Schlotterbeck endgültig auf die Palme: "Das kann nicht unser Anspruch sein, vor allem nicht in einem Heimspiel. Das ist zu wenig."

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    Kovac und Kehl zeigen Verständnis für Schlotterbeck

    Die Reaktionen auf die deutliche Ansage des 26-Jährigen fielen in der Folge unterschiedlich aus. "Jeder Spieler hat das Recht, nach dem Spiel einen kritischen Ton anzuschlagen. Wenn sie den Finger in die Wunde legen und auch mit sich selbst hart ins Gericht gehen, dann ist das gut", ordnete BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl nüchtern ein. Auch Trainer Niko Kovac äußerte Verständnis für seinen Schützling: "Als Führungsspieler hat er mit Sicherheit das Recht, gewisse Sachen anzusprechen. Dass er verärgert ist über das Verhalten, das wir an den Tag gelegt haben, ist völlig normal."

    Sky-Experte Dietmar Hamann wiederum sah die Situation ganz anders: "Das steht einem Spieler nicht zu", schrieb der ehemalige Nationalspieler in seiner Kolumne. "Wir wollen zwar, dass Spieler immer Klartext sprechen, aber diese Wortwahl ist grenzwertig. Du musst aufpassen, dass die Mannschaft nicht auseinanderdividiert wird durch solche Aussagen. Die Spieler, die ins Spiel reingekommen sind, hat er durch seine Aussagen mehr oder weniger persönlich angegriffen. Da muss man immer vorsichtig sein."

  • Christian Günter über den BVB: "Da geht es auch intern ganz gut ab"

    Beim kommenden Gegner sorgt die angespannte Stimmung derweil für Zuversicht. "Sie sind ein bisschen angeschossen nach dem 2:2", äußerte sich Christian Günter nach dem 1:0 des SC Freiburg gegen RB Salzburg in der Europa League vor dem Bundesliga-Duell am Sonntag optimistisch. Weiter führte er auf den Ärger um seinen ehemaligen SCF-Kollegen Schlotterbeck anspielend aus: "Da geht es, glaube ich, auch intern ganz gut ab, wie man gesehen hat."

    Der Freiburger wusste dennoch um die Qualität des Champions-League-Teilnehmers: "Es wird ein schwieriges Spiel. Dortmund hat einen sehr guten Kader." 

    Für den BVB ist die Partie in Freiburg das letzte Auswärtsspiel vor der Winterpause. Zum Jahresabschluss empfängt der Tabellendritte am 19. Dezember Borussia Mönchengladbach.

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  • BVB: Die nächsten drei Spiele

    • 14. Dezember: SC Freiburg (A, Bundesliga)
    • 19. Dezember: Borussia Mönchengladbach (H, Bundesliga)
    • 9. Januar: Eintracht Frankfurt (A, Bundesliga)
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