Die deutsche Mannschaft verfügt im Kader lediglich über drei astreine zentrale Mittelfeldspieler, die in einer 4-2-3-1- oder 4-2-4-Grundordnung die beiden Sechserpositionen bekleiden können: Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan. Statt darüber hinaus einen Sebastian Rode, Julian Weigl oder gar Rani Khedira mitzunehmen, hat sich Flick für die beiden Techniker Julian Brandt und Mario Götze entschieden.
Beide haben in ihren jeweiligen Karrieren schon Spiele auf der Acht absolviert - für sie ist das Mittelfeldzentrum kein Neuland. Trotz ihrer defensiven Schwächen und ihrer athletischen Nachteile schenkt Flick ihnen das Vertrauen, weil der Bundestrainer weiß, dass Deutschland zumindest in zwei von drei Gruppenspielen (Japan und Costa Rica) hohe Ballbesitzanteile haben wird und von den technischen Qualitäten der beiden profitieren kann.
Gerade Götze ist ein Engenspieler par excellence, der in kleinteiligen Situationen aufgrund seiner Auffassungsgabe und Ballbehandlung meist eine Lösung findet. Flick braucht mit Mittelfeld genau solche Knobler mehr als defensiv-orientierte Raumblockierer zehn oder 15 Meter weiter hinten.