"Wir haben den Zeitablauf besprochen": BVB-Boss Lars Ricken deutet Kovac-Hammer an

"Wir haben Niko im Februar bewusst einen Vertrag bis 2026 gegeben. Niko ist kein Feuerwehrmann. Wir wollten den Spielern klarmachen, dass er auch nächste Saison da ist und dass sie ihm wirklich folgen müssen", sagte Ricken zunächst gegenüber der Bild-Zeitung und wurde bezüglich einer möglichen Verlängerung der Zusammenarbeit dann überraschend deutlich: "Wir haben den Zeitablauf für die kommenden Monate besprochen und gesagt: Wir besprechen alles in Ruhe nach der Klub-WM."

Bislang hieß es eigentlich, dass sich der BVB mit einer Entscheidung über die Zukunft von Kovac Zeit lassen wolle. Auf der anderen Seite befindet sich der frühere Coach des FC Bayern München auch in seinem letzten Vertragsjahr, weshalb früher oder später ohnehin Diskussionen aufgekommen wären.

Derweil liegen hinter Ricken einige knifflige Entscheidungen, die den 48-Jährigen durchaus mitnahmen. "Ich habe mich in der vergangenen Saison von insgesamt elf Mitarbeitern getrennt. Es waren menschlich alles schwierige Entscheidungen."

Insbesondere die Nachricht an Mike Tullberg, dass dessen Tätigkeit als Interimstrainer endet, sei "ganz schwierig" gewesen. "Er hat Leben in die Bude gebracht. Aber ich wollte jemanden Externes", sagte Ricken.

Als damaliger Cheftrainer der U19 war Tullberg nach dem Aus von Nuri Sahin im Januar dieses Jahres für drei Spiele an der Seitenlinie gestanden, ehe Kovac übernahm und den BVB aus dem Tabellenmittelfeld noch bis in die Champions League führte.

Obwohl er lukrative Anfragen aus dem Ausland hatte, entschied sich Tullberg letztlich für einen Verbleib in Dortmund und wurde zum Trainer der Reserve befördert. Die U23 der Borussia stieg in der abgelaufenen Spielzeit allerdings von der 3. Liga in die Regionalliga ab.

Derzeit sind Kovac und der BVB bei der FIFA Klub-WM in den USA im Einsatz. Nach dem mühevollen 4:3 am zweiten Spieltag gegen Mamelodi Sundowns aus Südafrika sind die Schwarzgelben auf Kurs Achtelfinale.

Am kommenden Mittwoch trifft Dortmund auf Ulsan HD aus Japan. Ein Punktgewinn würde dem Bundesligisten sicher zum Weiterkommen reichen.